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Die Voodoo-Witwe

Die Voodoo-Witwe

Titel: Die Voodoo-Witwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erbebte unter der Lust der Partygäste.
    Daß die Band nicht umsonst engagiert worden war, stellten zahlreiche Gäste unter Beweis, denn sie drehten sich auf der Tanzfläche, als gelte es, einen Weltmeistertitel zu erringen.
    Suko und ich hatten uns abgesprochen. Jeder sollte seinen Weg gehen und versuchen, etwas in Erfahrung zu bringen. Wir trafen ja zwangsläufig immer wieder zusammen und konnten Erfahrungen austauschen.
    Die Seeluft und das Trinken hatten mich hungrig gemacht. So fanden meine Füße den Weg zum Büffet fast automatisch. Es war nicht voll, die meisten Gäste hatten sich schon die Mägen vollgeschlagen, aber es war noch immer alles da.
    Das Büffet bestand aus einem Mix zwischen karibischer und kreolischer Küche. Ich konnte lernen, daß sich die beiden Geschmäcker (süß und scharf) vorzüglich ergänzten. Bis ich alle Soßen durchprobiert hatte, verging viel Zeit.
    An Deck einen ruhigen Platz finden, war nicht ganz einfach. Zwar war die Yacht ziemlich groß, doch die Zahl der Gäste nicht gerade klein. Einige Male schon hatte ich Suko gesehen. Als Chinese war er hier tatsächlich ein Exot. Schadenfroh registrierte ich, daß dies gerade den weiblichen Anwesenden gefiel, die sich intensiv um meinen Freund kümmerten und ihn immer wieder in Gespräche verwickelten, die ihm doch etwas unangenehm waren, wie ich seinem gequält wirkenden Lächeln entnehmen konnte.
    Ich beschäftigte mich mit sehr großen Scampis, die ich zu kleinen Stücken zerschnitten hatte und in verschiedene Soßen tunkte, mit Weißbrot zwischendurch meinen Geschmack neutralisierte und jede Soße köstlich fand.
    Die Band lief zur Hochform auf.
    Drei Männer und eine Frau waren engagiert worden. Ihrer Hautfarbe nach konnten sie durchaus aus der Karibik stammen. Während die drei Männer spielten, bewegte sich die Frau schlangengleich vor dem Mikrofon und sang Lieder, für die Harry Belafonte schon weltberühmt geworden war. Die Dame hatte keine schlechte Stimme, sie sah auch gut aus in ihrem hautengen Kleid aus Silberstoff, der die prallen Formen kaum bändigen konnte. In ihren lackschwarzen Haaren schimmerten helle Perlen wie weißer Schnee. Die Sängerin konnte sich schlangengleich bewegen. Ab und zu sah sie aus, als wollte sie den Mikrofonkopf mit ihrem großen Mund regelrecht verschlingen. Ich hatte den Teller leer. Jemand kam, nahm ihn mir ab und erkundigte sich, was er für mich tun könne.
    »Haben Sie ein Bier?«
    Der Kellner schluckte. »Ja, auch das.«
    »Dann hätte ich es gern.«
    Er ging und schüttelte den Kopf. Wahrscheinlich war ich der einzige, der Bier trank, aber ich hatte Durst, denn das Essen war verflucht scharf und für mich auch ungewohnt gewesen.
    Er kehrte nach einer Weile mit einer kalten Flasche und einem Glas zurück. Beides stand auf einem Tablett. Ich bedankte mich und schenkte das Glas voll. Der Inhalt der Flasche paßte hinein. Sie gab ich dem Kellner wieder zurück. Als er ging, drehte ich mich um. Dem großen Trubel wandte ich den Rücken zu.
    Mein Blick glitt über das Meer. Es herrschte kaum Wind, und die See lag relativ ruhig. Bei Dunkelheit verirrte sich von den kleineren Booten keines hinaus, durch die Nacht steuerten nur die großen Yachten, auf denen wilde Feten gefeiert wurden.
    Bis auf eine Ausnahme! Ein Schlauchboot glitt über die lange Dünung, tauchte mal hinein in ein nicht sehr tiefes Wellental, kam dann wieder hoch.
    Ich bin von Natur aus ein neugieriger Mensch, was ich auch in dieser Nacht wieder unter Beweis stellte, denn ich wollte sehen, ob das kleine Boot unsere Yacht anlief. Ein anderes Ziel befand sich nicht in der Nähe und war auch nicht zu entdecken.
    Wenn ja, bekamen wir Besuch.
    Ungebetenen?
    Ich bin nicht nur neugierig, sondern auch mißtrauisch. Das liegt natürlich an meiner Arbeit, bei der ich immer wieder neue Überraschungen erlebte, die nur selten positiv waren. Zudem stand ich hier nicht zum Vergnügen. Es ging darum, furchtbare Morde und Taten aufzuklären, und mein Verdacht gegen die Besitzerin der Yacht war auch durch das Essen nicht entkräftet worden. Eine weibliche Stimme riß mich aus meinen Gedanken.
    »Gefällt es Ihnen, John?«
    Ich drehte mich um und schaute in das lächelnde Gesicht der Gastgeberin, die mich mit ihren ungewöhnlichen Augen anschaute, als wollte sie mich hypnotisieren.
    »Ja, es ist toll.«
    »Aber Sie lieben das Meer — oder?«
    »Weil ich hinausgeschaut habe?«
    »Ja.«
    »Ja, das mag ich.« Ich trank das Glas leer. »Wissen Sie,

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