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Die Wächter Edens

Die Wächter Edens

Titel: Die Wächter Edens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Bellem
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verbrannt. Aber Luzifer wird einen neuen Weg in die Welt der Menschen finden. Ich habe es gesehen.«
    Vincent hielt plötzlich ein schlankes Langschwert in der Hand. Toni wusste nicht, wo der Engel es versteckt hatte, denn es hätte ihm wenigstens im Wagen auffallen müssen. »Celine starb, weil ich nicht beide retten konnte«, sagte er leise. »Dein Verrat stellte mich vor die Wahl.«
    Nathan runzelte die Stirn. »Der Lebensbaum ist nicht zerstört?«
    Vincent machte langsam einen Schritt auf den Engel zu. Nathan bewegte sich um den Couchtisch herum, hielt das Möbelstück zwischen sich und Vincent und den Abstand zwischen ihnen konstant.
    »Ich sah sie brennen«, sagte Vincent. »Sie und deine Dämonenbrut. Du konntest nicht ertragen, dass du sie nicht haben konntest, nicht wahr?«
    »Was redest du da? Vincent, was ist damals geschehen? Warst du dort?« Nathaniel machte einen weiteren Schritt von Vincent weg und plötzlich hielt auch er ein Schwert in den Händen.
    Toni blinzelte aufgeregt, doch er hatte sich nicht getäuscht.
    »Es hat einen Grund, weshalb Schwerter und das Jesuskreuz sich so ähneln«, flüsterte Shane, der Tonis Blick richtig deutete.
    Vincent hielt in seiner Bewegung inne und fasste sich an die Stirn, wie um sich zu erinnern. »Das Haus stand in Flammen«, sagte er und wirkte enorm aufgewühlt.
    Die Aura der Göttlichkeit schien verschwunden. Toni konnte es nicht sicher sagen, doch er glaubte Tränen auf Vincents Gesicht zu erkennen. Als wäre er ein Mensch , dachte er.
    »Du warst verschwunden und nur deine Lakaien waren noch da«, fuhr Vincent fort. »Sie versuchte sich zu wehren, doch die Dämonen waren zu viele. Celine schützte den Lebensbaum, solange sie konnte. Dann legte sie ihn in meine Hände.«
    »Und du hast sie zurückgelassen?«, schrie Nathan. »Du hast sie sterben lassen? Wofür? Den Keimling?«
    »Er ist Gottes Versprechen«, sagte Vincent wieder gewohnt tonlos. Der Moment der Schwäche schien vorüber.
    »Aber er existiert doch überhaupt nur deshalb, weil Gott die Menschen so liebt!«
    »Du hast sie getötet«, sagte Vincent, wie um sich selbst zu überzeugen. »Es ist alles deine Schuld.«
    Nathan schüttelte den Kopf. »Nein, Bruder. Wir beide sind schuld daran. Unsere Eitelkeit hat Celine getötet.«
    »Du meinst, dein Verrat!«, spuckte Vincent aus. »Ich weiß, dass du Luzifer dienst, Bruder . Aber heute wirst du endlich büßen.« Ohne eine Erwiderung abzuwarten, sprang Vincent über den Tisch und führte das Schwert in einem Überkopfschwung gegen Nathan. Dessen Klinge zuckte nach oben und ließ Vincents Waffe zur Seite abgleiten.
    Nathan vollführte eine Drehung um die eigene Achse und rammte Vincent den Ellenbogen in den Rücken, was Vincent einen Schritt nach vorn taumeln ließ, wo er gegen das Sofa stieß und stolperte.
    Doch anstelle nachzusetzen und den Kampf zu beenden, brachte Nathan mehr Abstand zwischen sich und seinen Kontrahenten.
    »Bitte, ihr ruiniert meine Wohnung!«, schrie Franck über den aufkommenden Kampfeslärm hinweg.
    »Keine Sorge«, sagte Shane, »die Kirche wird dir schon neue Möbel stellen.«
    Franck funkelte ihn wütend an. »Eines Tages, Mensch, werde ich dir deine Überheblichkeit in deinen dürren Hals rammen.«
    Noriko zog Shane am Ärmel. »Wir sollten lieber nicht im Weg stehen.« Die drei Paladine zogen sich zur Seitenwand zurück und auch Franck machte den beiden Engeln Platz.
    Vincent hatte sich wieder gefangen und stürmte erneut auf Nathan zu. »Verräter!«, brüllte er hasserfüllt.
    Nathan seufzte. »Wir sollten das nicht tun, Bruder.«
    Vincents Rückhandschlag war die einzige Antwort, die er bekam. Nathan brachte seine Klinge zur Parade in Stellung, doch Vincent hatte damit gerechnet. Ein Salto mit halber Schraube katapultierte ihn über Nathans Kopf und in dessen Rücken. Sein Schwert war nicht zum Schlag bereit, aber er versetzte dem Gegner einen harten Tritt ins Kreuz, der Nathan durch den halben Raum schleuderte, ehe er gegen eines der Bücherregale krachte. Das Regal kippte nach vorn und begrub ihn unter einem kleinen Berg von in Leder gebundener Weltliteratur.
    Der Engel befreite sich mit Leichtigkeit aus dem Gerümpel, doch der kurze Moment der Ablenkung war mehr,als Vincent brauchte. Er sprang nach vorn und stieß sich dabei weiter ab, als ein normaler Mensch es jemals aus dem Stand vermocht hätte, das Schwert dabei wie eine Pfeilspitze auf Nathans Herz gerichtet.
    Nathan wich im letzten Moment zur Seite aus, und

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