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Die Waechter von Marstrand

Die Waechter von Marstrand

Titel: Die Waechter von Marstrand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Rosman
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Schock steht und noch nicht begriffen hat, dass Jessica nicht zurückkommt. Eigentlich hatte hauptsächlich Vendela ein Motiv, Jessica den Tod zu wünschen.«
    »Abgesehen von Astrid«, warf Karin ein.
    »Abgesehen von Astrid, aber es nützt den beiden nicht viel, dass Jessica tot ist. Falls Rickard nicht seine Meinungändert und einen Rückzieher macht. Momentan sieht es allerdings nicht danach aus. Wie ist es denn mit Astrid gelaufen?«
    »Sie ist ein ganz schön harter Brocken. Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich mehr als zwei Worte am Stück aus ihr herausbekommen habe. Am Ende habe ich ihr von den Leichen im Moor erzählt, weil ich dachte, dass ich vielleicht ihr Vertrauen gewinne, wenn ich ihr auch etwas ›gebe‹.«
    »Sicher. Das kannst du jedem weismachen, aber nicht mir. Gib einfach zu, dass du nur zu ihr hingegangen bist, um sie nach dem Alten Moor zu fragen. Habt ihr überhaupt andere Themen angeschnitten?«
    »Natürlich, aber … vielleicht wäre es nicht schlecht, wenn du auch noch mal hingehst.«
    »Ich auch? Aber du warst doch gerade da.«
    »Sie hat angedeutet, dass sie Jessicas Hilferufe gehört hat.«
    »Ach, tatsächlich. Jetzt fällt es ihr wieder ein. Und was hat sie da gemacht?«
    »Nichts. Sie stand ja auf dem Kartoffelacker und dachte, Jessica soll zu ihr kommen, wenn sie etwas von ihr wolle.«
    »Und dann?«
    »Dann nimmt sie ihre Kartoffeln und geht damit ums Haus, aber als sie im Garten ankommt, ist Jessica verschwunden.«
    »Wirklich?«
    »Nein, sie liegt natürlich im Herzhäuschen, aber das kann Astrid ja nicht wissen.«
    »Glaubst du ihr?« Robert runzelte die Stirn.
    »Ich weiß nicht. Wenn sie es schon mit den Hilferufen nicht so genau genommen hat, bezweifelt man doch, dass sie jetzt die volle Wahrheit sagt. Möglicherweise hat sie aber auch verdrängt, dass sie Jessica gehört hat, weilihr Gewissen sie so quält. Astrid muss ja auch schon der Gedanke gekommen sein, dass Jessica überlebt hätte, wenn sie früher vom Kartoffelacker zurückgekehrt wäre.«
    »Hat sie nichts von der Klotür gesagt?«
    Karin schüttelte den Kopf.
    »Nein.«
    »Die Tür ist also von allein zugefallen? Rein zufällig, als Jessica, die das Elternhaus der alten Tante verkaufen will und blöderweise allergisch gegen Wespenstiche ist, sich auf dem Klo befindet. Unwahrscheinlich.«
    »Die Tür ist ein Mysterium«, antwortete Karin.
    »Sie ist kein Mysterium. Irgendjemand muss sie verriegelt haben. Sie kann sich nicht von allein verriegeln. Verstanden? Meine Güte, muss man denn hier alles selbst machen?«
    »Spar dir dein Selbstmitleid«, sagte Karin. »Ich habe das Thema fallen lassen, weil ich dachte, du kannst das besser.«
    »Du hast es fallen gelassen, weil du dich lieber über die Moorleichen unterhalten wolltest. Ich kenne dich einfach zu gut.«
    »Okay, vielleicht hast du recht. Mein tüchtiger und – ich würde so weit gehen, zu sagen – gutaussehender – Kollege ist genau der richtige Mann, um hier weiterzubohren.«
    »Glaubst du, dass ich darauf reinfalle?« Robert konnte sich das Grinsen nicht verkneifen.
    »Ja, davon bin ich überzeugt. Vendela fand bestimmt auch, dass du gut aussiehst. Vergiss nicht, dass sie und Astrid befreundet sind, und da ich deine Frau kenne, hast du keine Chance. Wenn du mit Astrid redest, warte ich hier.« Karin deutete mit dem Kinn auf Astrids Haus, das rechts vom Schotterweg aufgetaucht war.
    »Klar«, sagte Robert. »Mach es dir hier gemütlich, bis ich die Arbeit erledigt habe. Wie immer.«
Ein Gebet für Aleida
    Lovisa saß im Bett und stillte den kleinen Jungen. Morgen würde der Pastor kommen, um ihn zu taufen. Oskar Emanuel. Lovisa strich dem Kleinen über den hellen Kopf. Die Welt rings um sie herum schien sie vollkommen vergessen zu haben. Der kleine Oskar hatte eine Brust geleert und verlangte nun ungeduldig nach der anderen.
    »Du bist aber ein hungriger kleiner Racker«, sagte Lovisa.
    Agnes konnte sich nicht entspannen. Sie stand auf und ging an das Fenster. Was, wenn sie zurückkam? Wenn sie ihren Entschluss bereute und das Kind zurückforderte? Hatten die Männer sie gefunden? Gott im Himmel, was sollte sie nur tun, falls die Frau hierherkam?
    Oskar stürmte herein. Lovisa blickte auf.
    »Was ist los, Vater?«, fragte Lovisa.
    Oskar schüttelte den Kopf.
    »Agnes.« Er winkte seine Frau zu sich heran. Agnes verließ die Kammer, und Oskar machte die Tür hinter ihr zu. »Wo sind die Einkäufe?«, fragte sie.
    »Marstrand ist voller Holländer. Eine

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