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Die wahre Koenigin

Titel: Die wahre Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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in Eurem Rücken stecken.“
    Brice sagte nichts. Nur der Druck seiner Hände verstärkte sich. Mit geschmeidigen Bewegungen führte er Meredith über die Tanzfläche. Steif und angespannt führte sie die Tanzschritte aus, doch dann überfluteten sie die Lauten- und Harfenklänge. Ihre Sinne öffneten sich der Musik. Weich schwebte sie in den Armen ihres Tänzers durch den Saal.
    Und sie genoss es, von seinen starken Händen gehalten zu werden. Seine erregende Nähe, das sanfte Wiegen zu den Takten der Musik, das Lachen und Gedränge der anderen Paare, all das versetzte sie in einen berauschenden Zustand.
    Brice zog Meredith enger an sich. Er streifte mit den Lippen ihre Schläfe, und seine erregende Wärme durchströmte sie und ließ sie alles ringsum vergessen.
    Als Brice sich mit Meredith im Tanz drehte, berührten sich sekundenlang ihre Körper. Die federleichte Berührung ihrer Brüste und Schenkel weckte in ihm ein heißes Verlangen, das er kaum bezwingen konnte. Was hatte diese Frau nur an sich, dass schon ihr Anblick ihn aus dem Gleichgewicht brachte? Wenn sie nicht bald von hier verschwand, konnte er für nichts mehr bürgen.
    Bei einer schnellen Drehung ergriff er Merediths Hand. Sein Blick fiel auf die hässlichen Spuren des nächtlichen Handgemenges, und sein Gewissen regte sich. „Ich hatte gehofft, heute in die Lowlands zu reiten, um die Sache zwischen mir und MacKenzie zu regeln. Danach stünde Eurer
    Rückkehr nichts mehr im Wege.“
    „Ihr seid aber noch hier“, bemerkte Meredith bitter. „Und Ihr vergnügt Euch und tanzt.“
    „Dafür kann ich nichts.“
    „Nein. Ihr könnt auch für andere Dinge nichts. Für den Mord an Desmond. Für meine Gefangennahme.“
    Die Hitzewelle, die jetzt in Brice aufstieg, hatte nichts mit zärtlichen Gefühlen zu tun. Es war Scham. Denn Brice war alles andere als stolz auf seine Tat. Er fand es auch nicht rühmlich, eine unschuldige Frau als Geisel festzuhalten. Nichts in dieser Angelegenheit war nach seinem Plan gelaufen, und Meredith hatte ihn in seinem empfindlichsten Punkt getroffen. Brice ertrug es nicht, wenn man ihm Fehler nachwies. Er hätte diese Frau durchschütteln, hätte sie erwürgen können.
    Meredith mied Campbells Blick. Sie konnte tun, was sie wollte - ihre Gefühle für diesen Mann ließen sich nicht verdrängen. Sie hatte ihn bewusst herausgefordert, hatte sich daran erinnern müssen, wer er war, um sich seiner magischen Kraft zu entziehen. Es half nichts. Ganz gleich, welche Anstrengungen sie unternahm, sie konnte sich ihrer Schwäche nicht erwehren.
    „Der Tanz ist beendet!“, rief die Königin aus. „Jetzt müssen sich alle einen Kuss geben.“
    Meredith wich zurück, aber Brice war stark.
    Er neigte den Kopf. Ein spielerischer, hingehauchter Kuss, was war das schon? Es gehörte zum Tanz dazu, war nichts als ein vergnügliches Spiel ...
    Ihre Lippen streiften sich. Eine flüchtige, hauchzarte Berührung. Und dennoch, sie hatte die Gewalt einer verzehrenden Feuersbrunst.
    Sie fühlten es beide, und beide zwangen sich, es voreinander zu verbergen. Meredith stand regungslos und mit starrer Miene vor Brice. Ihr Herz raste. Brice lockerte den Griff um ihre Taille. Der Puls pochte in seinen Schläfen.
    „Ich danke Euch für den Tanz, Mylady.“ Er blickte sich um. „Angus!“ Seine Stimme klang wie ein leiser, ferner Donner.
    Sofort bahnte Angus Gordon sich einen Weg durch die Menge. Als Meredith ihm erleichtert zulächelte, begegnete sie zufällig Holden Mackays Blick. Sein Gesicht war dunkelrot und verzerrt. So voller Wut, dass Meredith ein Grauen überlief.
    „Tanz mit der Lady! “, befahl Brice schroff und übergab Meredith seinem überraschten Freund. Ohne ein weiteres Wort wandte er sich ab und verließ eilig den Saal.
    Meredith reckte stolz das Kinn, fest entschlossen, sich die Demütigung nicht anmerken zu lassen. Keinen Blick würde sie Brice hinterherschicken, das schwor sie sich.
    Die Musikanten begannen ein neues Stück zu spielen. Meredith überließ sich geistesabwesend Angus’ Führung, und dann, gegen ihren Willen, heftete sie den Blick auf Brice, folgte jeder seiner Bewegungen, sah ihm solange nach, bis er den Raum verlassen hatte.
    Auch Jamie beobachtete den Rückzug seines Helden. Er musste sich jede Bewegung seines Vorbilds einprägen, denn es gab nichts, worin er Brice nicht nacheifern wollte.
    Auch der Königin war dessen überstürzte Flucht nicht entgangen, und sie bemerkte ebenfalls Merediths Reaktion. Einen

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