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Die Wahrheit dahinter: Kriminalroman (Hanne Wilhelmsen-Reihe) (German Edition)

Die Wahrheit dahinter: Kriminalroman (Hanne Wilhelmsen-Reihe) (German Edition)

Titel: Die Wahrheit dahinter: Kriminalroman (Hanne Wilhelmsen-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Holt
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gezeichnet.
    »Zwei Schuß in den Rücken. Und einer von der Seite in den Kopf.«
    »Streng genommen kann er also vor seinem Tod kein Wort mehr mit seinen Gastgebern gewechselt haben, nicht wahr?«
    »Nein … ich weiß nicht … wie meinst du das?«
    »Er ist bewegt worden. Das kann bedeuten, daß er weiter draußen im Treppenhaus lag, auf dem Absatz vielleicht, und daß der Täter die Leiche in die Wohnung schaffen wollte, um bei der Flucht die Tür hinter sich schließen zu können. Aber die Tür stand doch weiterhin offen. Oder etwa nicht?«
    »Doch. Irgendwie muß der Hund ja reingekommen sein. Außerdem … der Mann, der die Sache gemeldet hat, wollte Lars Gregusson besuchen. Den Computerfredi im ersten Stock. Als niemand aufmachte, packte er die Haustür und rüttelte ein bißchen daran. Er war sauer, sagte er, weil die beiden eigentlich hier einen heben wollten, ehe sie in die Stadt loszogen. Aber dann stellte er fest, daß die Tür offen war. Sie war einfach nicht richtig ins Schloß gefallen. Und also schaut er ins Haus. Und sieht auf dem Treppenabsatz ein Paar Schuhsohlen und eine offene Tür. Gott sei Dank war er gescheit genug, um nicht weiterzugehen, sondern uns anzurufen.«
    »Das heißt doch, daß Sidensvans vielleicht gar nicht geklingelt hat«, sagte Hanne und schaute wieder hinaus ins Treppenhaus. »Er kann auch einfach hineingegangen sein.«
    »Ja, aber warum sagst du das?«
    »Ach, einfach so. Gibt es hier eine ganz normale Gegensprechanlage?«
    »Ja. Man klingelt unten und sagt, wer man ist, und dann drücken die Bewohner auf einen Knopf, der die Tür öffnet. Ganz normal.«
    »Ganz normal«, wiederholte Hanne zerstreut. »Und hier lag Hermann.«
    Die Umrisse von Hermann Stahlbergs Füßen waren höchstens zehn bis fünfzehn Zentimeter von Knut Sidensvans’ Kopf entfernt.
    Hanne, noch immer in der Hocke, stützte das Kinn in die Hand.
    »Können wir annehmen, daß Hermann den Gast empfangen sollte?«
    »Das können wir wohl. Aber wir wissen es nicht. Wenn … falls du recht hast und Sidensvans nicht geklingelt hat, dann konnten sie ja nicht wissen, daß er im Anmarsch war.«
    »Ich sage ja nicht, daß es so war. Ich sage, es könnte so gewesen sein. Das ist etwas ganz anderes.«
    Erik blickte seine ältere Kollegin forschend an. Er hatte sie noch nie verstanden. Nicht einmal jetzt, wo er nicht mehr von dieser idiotischen Verliebtheit besessen war und sie deshalb nüchterner betrachtete, wußte er genau, was er von ihr halten sollte. So ging es aber allen. Hanne Wilhelmsen hatte schon längst den Ruf einer der besten Ermittlerinnen in Oslo oder vielleicht sogar im ganzen Land. Aber niemand wußte, was von ihr zu halten war. Auch nach all diesen Jahren nicht. Die meisten hatten deshalb längst aufgegeben. Hanne war eigen, unzugänglich, fast schon exzentrisch. So sahen sie sie, die allermeisten von ihnen, auch wenn ihr Ruf als Anleiterin der jüngeren und unerfahreneren Ermittler inzwischen legendär war. Fast alle frisch eingestellten Polizisten versuchten, ihre Karriere in Richtung Hanne Wilhelmsen zu manövrieren. Wo die älteren Kollegen eine zähe und eigenwillige Ermittlerin sahen, die es kaum über sich brachte, sich zu irgendeinem ihrer Schritte zu äußern, betrachteten die jüngeren Hanne als originelle, intuitive und gründliche Lehrmeisterin. Ihre Geduld, die allen Diensthöheren gegenüber millimeterdünn zu sein schien, konnte im Umgang mit Kollegen, von denen sie sich nicht sonderlich viel erwartete, überaus groß sein.
    Erik Henriksen arbeitete seit zehn Jahren eng mit ihr zusammen.
    »Ich wüßte ja gern, warum ich dich und deine Geheimnistuerei nicht zum Kotzen finde«, sagte er grinsend. »Könntest du mir zum Beispiel erzählen, was du gerade denkst? Oder muß ich einen Studi von der Polizeischule holen, damit der für mich fragen kann?«
    Hanne erhob sich und schnitt eine Grimasse, um einen vom langen Hocken ausgelösten Wadenkrampf zu überspielen.
    »Willst du das wirklich wissen?« fragte sie zerstreut.
    Sie stand mitten in Sidensvans’ weißem Umriß. Sie schloß einen Moment die Augen. Dann ließ sie ihren Blick um die neben die Wohnzimmertür gezeichneten Umrisse von Prebens Körper wandern. Die drei Leichname hatten nebeneinander gelegen, Fuß an Kopf, eine Kette aus toten Menschen.
    »Hmm«, sagte sie und schüttelte vage den Kopf.
    »Ja«, sagte Erik. »Das will ich wissen. Hanne, wir wollen das immer wissen. Du bist diejenige, die nicht teilen will.«
    »Doch«,

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