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Die Wahrheit deiner Berührung (German Edition)

Die Wahrheit deiner Berührung (German Edition)

Titel: Die Wahrheit deiner Berührung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Duran
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streckte die leeren Hände in die Luft. »Ja«, sagte sie. »Jetzt kommen wir dem Kern der Sache endlich näher. Natürlich bin ich bereit, dir zu vertrauen. Du bist der Mensch, dem ich am allermeisten auf dieser Welt vertraue. Aber du weigerst dich ja, das zu begreifen. Dir reicht das nicht. Auf der einen Seite sagst du, dass du mich magst, aber …«
    »Mina.« Seine dunklen, starr dreinblickenden Augen fingen ihren Blick auf. » Mögen trifft es nicht ganz.«
    Sie hielt den Atem an. »Erzähl mir jetzt bitte nicht, dass du mich liebst«, flüsterte sie. »Nicht hier und jetzt.«
    Phin fuhr sich mit der Hand über den Mund. Als er sie wieder wegnahm, lag ein spöttisches Lächeln um seine Lippen. »Durch kosmische Irrungen und Wirrungen …«
    »… haben wir zueinander gefunden«, fuhr sie ihm ins Wort. »Ja, und Liebe ist nicht immer auch zugleich ein Segen. Dir wäre es am liebsten, diese Liebe zweckmäßig zu gestalten. Und aus dem Grunde triffst du die Entscheidungen für mich, ungeachtet des Wissens, dass du damit meinen Albträumen in die Hände spielst. Wie bequem für dich.«
    »Verdammt noch mal, Mina! Kannst du nicht wenigstens einmal vernünftig sein?«
    »Du redest von Vernunft? Was weiß schon ein Verrückter wie du davon? Beim Allmächtigen, ich kann auch nicht mehr ganz bei Trost sein, wenn ich mir einbilde, einen Dickkopf wie dich zu lieben. Du meinst, deine Gedanken wären durcheinandergeraten? Um Gottes willen, Phin, du bist ein Mann, der seine Federkiele ordentlich aufreiht. Und genau da liegt dein Problem. Wenn du nur einmal dein Büßergewand ablegen würdest, dann könntest du sehen, dass es keinen Grund gibt, immer beherrscht und kontrolliert zu sein. Aber wenn du weitermachst wie bisher, wirst du irgendwann zwangsläufig verrückt. Und ich auch!«
    Mina machte auf dem Absatz kehrt und marschierte aus dem Arbeitszimmer und an der Wache vorbei. Sie hatte entschieden, nicht in seine Suite zurückzukehren. Der Korridor zog in einer verschwommenen Wolke an ihr vorbei. Egal, wie schnell sie auch ging, der blonde Gefängniswärter blieb ihr auf den Fersen. Als sie ihr Zimmer erreichte, schlug sie ihm einfach die Nase vor der Tür zu.
    »Miss!« Sally, die gerade dabei war, das Blut aus dem Teppich zu scheuern, rückte sich die Spitzenhaube zurecht. »Oh, Miss, wie froh ich bin, Sie zu sehen. Geht es Ihnen auch wirklich gut?«
    »Sehr gut.« Mina ließ sich in den Sessel am Fenster fallen und starrte in den Garten, in dem die umfriedeten Blumen die Morgensonne genossen. Jemand sollte den vermaledeiten Garten in Brand stecken, die Erde umgraben und nichts als Unkraut wachsen lassen.
    »Miss.« Sally sprach zögerlich. »Ich halte es für wichtig, dass Sie wissen, dass eines Ihrer Schmuckstücke aus der Schatulle verschwunden ist.«
    Mina, die nicht fähig war, den Blick von den Beeten zu nehmen, antwortete geistesabwesend. »Schatulle?«
    »Ja, Miss. Die Einbrecher haben sie auf den Boden geworfen, und bis auf Ihr Medaillon ist auch alles noch da.«
    »Das Medaillon habe ich«, sagte Mina. Sie war mit dem Medaillon um den Hals eingeschlafen und hatte es irgendwann in der Nacht unter ihr Kissen gelegt, weil es sie gestört hatte.
    Ihre Gedanken bündelten sich. War es das, wonach die Männer gesucht hatten?
    Ein warmes Gewicht landete auf ihrem Schoß. Instinktiv riss Mina die Hände vors Gesicht, um sich zu schützen. Aber es war lediglich die Katze. Mina brauchte einen Moment, ehe ihr das bewusst wurde. Die Katze war aus freien Stücken auf ihren Schoß gesprungen.
    »Dinge gibt’s«, murmelte sie, als Washington das Köpfchen an ihren Oberkörper schmiegte. Eigentlich war sein Verhalten ganz logisch. Nachdem er in der vergangenen Nacht den Feigling gemimt hatte, wollte er jetzt auf einmal ihre Aufmerksamkeit – etwas, an das sie schon fast nicht mehr geglaubt hatte. Als er den Kopf noch fester gegen sie stieß und sich an ihr rieb, seufzte Mina und kraulte ihn hinter den Ohren. Vielleicht gehört eine derartige Dickköpfigkeit doch belohnt, dachte sie.
    Als die Tür mit aller Wucht aufgestoßen wurde, sprang Washington vor lauter Schreck im hohen Bogen von ihrem Schoß. Mina erhob sich und sah, wie Phin mit wutverzerrtem Gesicht auf der Schwelle stehen blieb. »Du hast wohl das Anklopfen verlernt«, sagte sie voller Sarkasmus.
    Er griff in seine Jackentasche, als er auf sie zukam. »Hier«, sagte er und zog die Pistole hervor, die sie bei ihm vergessen hatte.
    Sally stieß einen erstickten

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