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Die Wahrheit deiner Berührung (German Edition)

Die Wahrheit deiner Berührung (German Edition)

Titel: Die Wahrheit deiner Berührung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Duran
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indes munter weiter. »Sie wird sich gewiss sehr freuen, dich zu sehen, Phin. Sie macht gerade einen kleinen Spaziergang hinunter zum Markt, müsste aber …«
    Phin fuhr sich mit der Hand über die Augen und strich sich das Haar zurück. Als ihr Blick seiner Bewegung folgte, ging ihm auf, dass sich diese Geste nicht schickte.
    »… bald wieder zurück sein«, beendete Laura ihren Satz, während er die Hand sinken ließ und auf den Rücken legte. Er presste die Finger fest zusammen. »Du wirst doch solange bleiben, nicht wahr?«
    Plötzlich war Phin, als würden die Wände der Diele sich um ihn zusammenziehen. Er gehörte er zu den Menschen, die nie etwas zerbrachen, die auf einem Seil balancieren konnten, wenn sie es mussten, aber in diesem Moment fühlte er sich zu groß, zu unsicher, zu nervös. Er stieß mit dem Ellbogen gegen das Treppengeländer, und der Saum seines Mantels streifte eine Bodenvase, in der Regenschirme standen. Selbst diese alltäglichen Berührungen erzeugten in Phin das Gefühl, eingeengt zu sein. »Aber gern doch«, sagte er, woraufhin sie lächelte. Die Gute ahnte nicht einmal, dass ihm gerade eine Lüge über die Lippen gekommen war.
    Phin hingegen war sich dessen sehr bewusst. Ihm war klar geworden, wie tief ihn all das hier berührte. Wenn man nicht wusste, ob eine Frau tot oder am Leben war, war es erfreulich zu erfahren, dass es ihr gut ging. Wenngleich das nicht das grundlegende Problem löste. Er hätte es wissen müssen. Er hatte sich nur nicht die Mühe gemacht, es im Vorfeld herauszufinden.
    »Wie lange das her ist«, murmelte Laura und schüttelte den Kopf, als erwachte sie aus einem Traum. »Komm mit«, sagte sie und streckte die Hand nach seiner aus.
    Sie benahm sich, als wären sie alte Freunde, und das Lächeln, das sie ihm schenkte, schien von Herzen zu kommen. Dabei kannte sie ihn doch gar nicht mehr. Wie aus dem Nichts flutete die paranoide Vorstellung seinen Verstand, ein dunkles Verlangen könnte ihn dazu bringen, ihr die Finger zu zerquetschen, wenn er ihre Hand ergriff. Und das nur, um herauszufinden, wie viel Kraft vonnöten war, damit sie schrie. Nicht lächeln , würde er sagen. Sieh genau hin, was aus mir geworden ist .
    Entsetzt über sich selbst wich er einen Schritt von Laura zurück und prallte dabei gegen die Schirme. Sie schlugen klappernd aneinander. Nach einem kurzen Zögern griff Laura an Phin vorbei und ordnete sie, als wäre das von Anfang an ihre Absicht gewesen. Als sie bemerkte, wie vorgeschoben diese Geste wirkte, errötete sie und wandte den Kopf ab. »Hier entlang, bitte«, sagte sie und fügte mit einem verlegenen Lachen hinzu: »Aber du kennst ja den Weg.«
    Schweigend folgte Phin ihr in das Wohnzimmer. Jeder Zoll seines Körpers kribbelte vor Selbstverachtung. Was zum Teufel stimmte nicht mit ihm? Gelang einem alten Cottage etwa das, was Pistolenkugeln nicht geschafft hatten – seiner Selbstbeherrschung den Garaus zu machen? Sechs Stunden ungestörter Schlaf jede Nacht, Briefe, die prompt beantwortet wurden, Pächter, um die er sich kümmerte, regelmäßige Besuche in der Kirche. Ganz zu schweigen davon, dass er sämtlichen Verlockungen aus dem Wege ging und das Fluchen reduziert hatte. Diese rechtschaffene Routine hatte ihn in der Spur gehalten, aber jetzt regte sich in ihm der Verdacht, dass sie ihn nicht zu ändern vermochte.
    Auf der Schwelle zum Wohnzimmer blieb Laura stehen. »Es sei denn …« Sie drehte sich um. »Möchtest du gern sein Arbeitszimmer sehen?«
    Sein Arbeitszimmer. Nein, dachte Phin. Er wollte es nicht sehen.
    Mit leicht geröteten Wangen und einem Zögern in der Stimme fügte sie hinzu: »Oder wir setzen uns und warten auf Mutter. Ich dachte nur, weil du so viel Zeit mit ihm dort verbracht hast, dass du …«
    Phin rang sich ein Lächeln ab. Laura hatte es schlicht und ergreifend nicht verdient, unter seinem verwirrten Verstand zu leiden. Er war doch wohl noch imstande, ein gottverdammtes Arbeitszimmer zu betreten. »Eine vorzügliche Idee, Miss Sheldrake. Vielen Dank für den Vorschlag, den ich sehr gern annehme.«
    »Bist du dir sicher?« In Lauras Blick lag eine Spur Besorgnis. »Sollte es dir zu schwerfallen, so habe ich vollstes Verständnis dafür. Ich möchte auf keinen Fall, dass du …«
    »Nein, es fällt mir nicht schwer«, unterbrach er sie. »Es wäre … wundervoll.« Herrje, wie unbeholfen!
    »Nun gut.« Sie wandte sich dem hinteren Teil des Hauses zu, blieb dann aber unvermittelt stehen. »Nein«, sagte

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