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Die Wahrheit deiner Berührung (German Edition)

Die Wahrheit deiner Berührung (German Edition)

Titel: Die Wahrheit deiner Berührung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Duran
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Nehmen Sie sie ab, hätte sie um ein Haar gesagt, so stark war der Wunsch, den Schaden zu sehen, den sie angerichtet hatte.
    Als Ashmore ein wenig wippte, ächzte das Bett. Sein Lächeln hatte etwas Jungenhaftes an sich und veranlasste Mina, die Augenbrauen hochzuziehen. Er hätte gut daran getan, sein Benehmen besser zu kontrollieren. Ihr hatte er vorgeworfen, sie würde ihn herausfordern, dabei war er selbst auch nicht besser.
    Mina schloss die Augen und verzichtete darauf, eine Bemerkung über seine Anzüglichkeit zu machen. Ein falsches Wort konnte sie womöglich eine voreilige Entscheidung treffen lassen. Der Gedanke, dass die Bewahrung ihrer Jungfräulichkeit sie nicht mehr einschränkte, war für sie noch immer neu und interessant. Jane hatte Minas Entscheidung, mit Henry zu schlafen, von Anfang an missbilligt. Mina hatte daraufhin Massen an Literatur zusammengetragen, um die Freundin von ihrer Meinung abzubringen: Aufsätze von Suffragetten, Flugblätter einer Gruppe, die sich für »freie Liebe« und das Ideal einer »Neuen Frau« einsetzte, medizinische Abhandlungen über Empfängnisverhütung (Henry war vor der Benutzung eines Präservativs aus Kautschuk zurückgeschreckt, aber sie hatte darauf bestanden – in dem Wissen, dass er darauf aus war, sie zu schwängern, damit sie ihn heiraten musste). Das alles hatte Jane jedoch nicht von ihrer Meinung abbringen können. »Die Jungfräulichkeit ist ein heiliges Geschenk«, hatte sie dagegengehalten. »Und es ist eine entsetzliche Sünde, es außerhalb der Ehe zu verschenken. Was, wenn du dich später doch einmal fürs Heiraten entscheidest?«
    Sünde und Heiligkeit – beides waren Begriffe, die Mina nicht besonders interessierten. Scheidung zählte ebenfalls zu den Sünden, und als Folge dessen befand sich ihre Mutter nun in der Macht eines Kriminellen, der in den Augen des Gesetzes kein Recht auf Freiheit, wohl aber jedes Recht der Welt hatte, mit ihr das Bett zu teilen und sie zu schänden, bis er gefangen wurde. (Verdammte Sünde, dachte sie und lächelte über dieses Wortspiel.) Letzten Endes hatte Janes Hinweis sie in ihrem Entschluss bestärkt, hatte er ihr doch vor Augen geführt, zu welcher Last die Jungfräulichkeit für sie geworden war. Solange sie existierte, war es für Außenstehende ein Leichtes, sie in aller Vertraulichkeit und möglicherweise auch mit einer Spur von Selbstgefälligkeit zu fragen: Nun, Mina, willst du nicht eines Tages vielleicht doch heiraten ?
    Nein, eine gefallene Frau zu werden, war die richtige Entscheidung gewesen. Mina hatte dafür gesorgt, dass sie gesehen wurde, als sie Henrys Haus zu verräterischer Stunde verlassen hatte. Gleichsam über Nacht hatte es damit aufgehört, dass ambitionierte Eltern ihre wunderbaren Söhne im heiratsfähigen Alter in Minas Richtung schubsten. Jene Männer jedoch, die ihr nach wie vor Avancen machten, taten das in aller Offenheit und hatten kein Interesse daran, Mina zu ihrem Eigentum zu machen. Sie hatte sich noch nie so frei gefühlt.
    Selbstverständlich galt es, diese Freiheit auch zu leben . Die Freuden des Körpers sind das größte Geschenk, mit dem uns Mutter Natur ausgestattet hat , so propagierten es die Anhänger der »freien Liebe«. Henry hatte nicht viel getan, diese Behauptung zu bestätigen. Als er jedoch ins Feld führte, dass der Fehler bei ihr läge, hatte sie ihm nicht geglaubt. Sie war ihm nichts schuldig, und es hatte ihn erzürnt, dass sie sich nicht dazu verpflichtet gefühlt hatte, die Schuld auf sich zu nehmen.
    Wie dem auch sei, es gab eine Menge zu lernen, und Ashmore schien genau der richtige Lehrer zu sein. Ein Mann von Welt, den sie in derartigen Angelegenheiten für überraschend fügsam hielt. Überdies schienen ihre Körper gut miteinander zu harmonieren. Ein wenig Herumexperimentiererei, gefolgt von der erfolgreichen Rettung ihrer Mutter, ehe sie dafür sorgte, dass ein Ozean zwischen ihnen lag – so wäre es ganz nach ihrem Geschmack gewesen. Das war zumindest eine Option, denn so langsam hatte sie Grund zur Annahme, dass Ashmore eine Verführung nicht forcieren würde. Und was die Risiken betraf, so waren diese eher gering.
    »Dann sieht wohl alles danach aus, als würden wir die Nacht hier gemeinsam verbringen«, sagte sie. Die Zuversicht in ihrer Stimme überraschte sie selbst.
    »Sie scheinen sich darüber ja fast zu freuen.«
    Konnte es ein, dass er mädchenhafte Aufregung erwartete? »Zumindest versuche ich es.«
    »Ich dachte, Sie vergingen vor

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