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Die Wahrheit hat nur ein Gesicht (German Edition)

Die Wahrheit hat nur ein Gesicht (German Edition)

Titel: Die Wahrheit hat nur ein Gesicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Brightley
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sichtbar. Mit einem Schmatzen riss die Rose ihr Maul auf und ließ es auf Emma herunter sausen.

    Emma fuhr im Bett hoch. Die Türklingel hatte sie geweckt. Was für ein schreckliches Traumbild! Rosen mit Zähnen? Sie war schweißgebadet, die Ereignisse der Nacht standen wieder vor ihr, und plötzlich war ihr, bei dem Gedanken, dass gleich Antonio auftauchen, sie mitnehmen und schließlich heiraten würde, ziemlich mulmig.
    Es klingelte erneut an der Tür. Sie sah auf die Uhr. Viertel vor acht! War der ungeduldige Antonio etwa schon da? Schnell warf sie sich einen Morgenmantel über und rannte die Treppe hinunter.
    Vor der Tür stand ein junger Mann. Er starrte sie verlegen an. »Sind Sie Emma Cavendish?«
    »Ja, was kann ich für Sie tun?«
    »Ich… ich… ich arbeite bei der SUN…«
    Bei der SUN? Emma hatte sofort ein ungutes Gefühl. Was kam jetzt? Sie zog ihren Morgenmantel enger um sich. »Was wollen Sie von mir?«
    Der Mann fingerte aus seiner Jacke ein Foto und reichte es Emma. »Sind Sie das?«
    Emma reichte ein kurzer Blick. Es war das Aktfoto von Tatjana. Entsetzt starrte ihn an: »Woher haben Sie das?«
    »Vielleicht sollten wir das drinnen besprechen?« Ihm war die Sache offensichtlich genau so unangenehm wie ihr.
    »Kommen Sie rein.« Emma ließ ihn ins Haus. Dort stand er ihr gegenüber und trat von einem Fuß auf den anderen. Er wusste offenbar nicht so genau, wie er anfangen sollte. Emma musterte ihn. Er war so schüchtern. So verhielt sich doch kein Journalist. Sie deutete auf das Foto: »Das bin nicht ich auf dem Foto, es ist meine Zwillingsschwester Tatjana. Sie starb vor fünf Jahren.«
    »Oh, das macht die Sache viel einfacher.« Die Erleichterung stand dem jungen Mann deutlich ins Gesicht geschrieben. »Mein Name ist Jonathan Healey. Ich mache ein Praktikum bei der SUN. Meine Aufgabe ist es, Post zu öffnen und zu sortieren. Nach wichtig und unwichtig.«
    »Ja?« Emma sah ihn aufmerksam an.
    »Und heute Morgen war ein Umschlag mit diesem Foto dabei. Ich habe Sie darauf sofort erkannt.«
    »Tut mir leid, aber die Frau auf dem Foto ist meine Schwester!« Emma lächelte ihn nachsichtig an.
    Der junge Mann lachte verlegen. »Ja, natürlich, aber ich dachte natürlich, dass Sie das sind. Und da ich Ihre Mutter sehr verehrt habe, dachte ich, ich sollte vielleicht vorher mal kurz mit Ihnen sprechen, bevor ich das Foto an die Redaktion weitergebe.« Er lächelte schüchtern: »Ich habe alle Opernaufnahmen von Margaret Cavendish und ich war in fast allen Konzerten, die sie gegeben hat. «
    »Sie haben verhindert, dass das Foto veröffentlicht wird?« Emma starrte ihn verblüfft an.
    Er nickte: »Ich möchte nicht, dass das Andenken von Margaret Cavendish besudelt wird. Sie war eine großartige Sängerin.«
    »Ja, das war sie.« Emma nahm seine Hand und drückte sie. »Und Sie haben verhindert, dass meine Familie in einen Skandal verwickelt wird. Dafür werde ich Ihnen immer dankbar sein. Und ich würde Ihnen gerne etwas dafür geben.«
    Er sah verlegen zu Boden. »Ich will kein Geld, danke, aber vielleicht hätten Sie ein Foto Ihrer Mutter als Andenken. So etwas wäre für mich sehr wertvoll.«
    »Aber sicher.« Emma lächelte ihn an. »Kommen Sie mit!«
    Emma führe den jungen Mann ins Wohnzimmer. Auf einer Vitrine standen Familienfotos. Emma deutete auf die Bilder. »Suchen Sie sich eines aus.«
    Andächtig betrachtete er die Fotos und entschied sich schließlich für eine Portrait. Es zeigte die Sängerin mit einem weichen Lächeln.
    »Das hätte ich gerne.«
    »Es gehört Ihnen!«
    Als Emma den jungen Mann verabschiedete, fiel ihr noch etwas ein. »Sagen Sie, von wem haben Sie das Foto meiner Schwester bekommen? War da ein Absender?«
    »Nein. Es war anonym. Aber riechen Sie mal an dem Papier! Es riecht sehr stark nach einem teuren Parfum.«
    Emma nahm das Foto und schnupperte daran. Tatsächlich. Da war ein feiner Hauch von Parfum. Ein Duft, den nur eine Person trug, die sie kannte. Emma zuckte zurück. Cindy Briggs hatte es also tatsächlich getan. Sie hatte das Foto von Tatjana der Presse gegeben.
    »Wie sehr muss sie mich hassen«, dachte Emma. Sie konnte nur hoffen, dass Cindy dieses Foto nicht noch an andere Zeitungen geschickt hatte. Und nun war sie doch froh, dass sie gleich London verlassen würde.
    Emma sah auf die Uhr. Es war inzwischen acht Uhr. In einer Stunde würde Antonio hier sein. Ihr zukünftiger Ehemann. Sie schob alle Gedanken, die sie belasteten zur Seite und begann mit der

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