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Die Wahrheit

Die Wahrheit

Titel: Die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Leben es nach diesen Versuchen ständig bergab ging - Scheidung, unehrenhafte Entlassung aus der Army, unerklärliches Verhalten - einen Brief von der Army, in dem er gebeten wurde, an einer Nachuntersuchung teilzunehmen, zu der alle Armeeangehörigen aufgefordert wurden, die 1959 an einem Versuch teilgenommen hatten, bei dem Angehörigen der Army LSD verabreicht worden war, weil die Army die Langzeitwirkung der Droge testen wollte. Unter dem Vorwand, Schutzkleidung gegen Kampfgas zu testen, hatte die Army ihm ohne sein Wissen LSD verabreicht.«
    Ein kollektives Keuchen ging durch die Reihen des Publikums, als es dies hörte, und die Besucher fingen an, miteinander zu sprechen. Perkins mußte tatsächlich auf seinen Hammer zurückgreifen, was in den letzten Jahren so gut wie nicht mehr vorgekommen war.
    Während Fiske dort saß und aufmerksam zuhörte, wurde ihm klar, wie wichtig dieser Fall war. Rufus Harms hatte bei diesem Gericht einen Antrag auf Berufung gestellt. Wollte auch er die Army verklagen? Als er in der Army war, war etwas Schreckliches mit ihm geschehen. Bestimmte Personen hatten ihm etwas angetan, das sein Leben ruiniert und zum Tod eines kleinen Mädchens geführt hatte. Rufus wollte seine Freiheit, wollte Gerechtigkeit. Er hatte die Wahrheit auf seiner Seite, hatte er behauptet. Doch selbst die Wahrheit würde ihm unter der derzeitigen Rechtsprechung nicht weiterhelfen. Genau wie Sergeant Stanley würde Private Rufus Harms verlieren.
    Richterin Knight fuhr fort, insgeheim sehr zufrieden mit der Reaktion der Zuschauer. »Der Psychologe war bei der CIA angestellt. Die CIA und die Army hatten einen gemeinsamen Versuch über die Wirkung der Droge gestartet, um herauszufinden, ob sie zum Beispiel bei Verhören verwendet werden könnte. Stanley hat die Army zu Recht dafür verantwortlich gemacht, sein Leben zerstört zu haben, und geklagt. Sein Fall ist schließlich beim Obersten Gericht gelandet.« Sie hielt inne. »Und er hat verloren.«
    Ein weiteres erstauntes Räuspern vom Publikum.
    Fiske sah zu Sara hinüber. Ihr Blick war noch immer auf die Knight gerichtet. Dann sah Fiske zu Ramsey. Er war unglaublich wütend.
    »Im Prinzip verlangen Sie von diesem Gericht, Barbara Chance und ähnlichen Klägerinnen eins der wichtigsten verfassungsmäßigen Rechte zu verweigern, die wir als Volk haben: das Recht, sich an ein Gericht zu wenden. Das verlangen Sie doch, nicht wahr? Daß die Schuldigen nicht bestraft werden.«
    »Mr. Anderson«, warf Ramsey ein, »was ist mit den Männern geschehen, welche diese Notzucht begangen haben?«
    »Mindestens einer von ihnen wurde vor das Kriegsgericht gestellt, schuldig gesprochen und zu einer Haftstrafe verurteilt«, erwiderte Anderson erneut wie aus der Pistole geschossen.
    Ramsey lächelte triumphierend. »Also blieb dieses Verbrechen kaum ungestraft.«
    »Mr. Anderson, aus der Gerichtsakte geht eindeutig hervor, daß die Vergehen, wegen denen der Mann zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde, schon seit geraumer Zeit an der Tagesordnung und höherrangigen Offizieren bekannt waren, die sich allerdings geweigert haben, Maßnahmen einzuleiten. Erst, als Barbara Chance sich an die örtlichen Polizeibehörden wandte, erfolgte eine Ermittlung. Also sagen Sie mir ... wurden die Schuldigen tatsächlich bestraft?«
    »Ich würde sagen, es hängt davon ab, wie man Schuld definiert.«
    »Wer ist für die polizeiliche Überwachung des Militärs verantwortlich, Mr. Anderson? Wer sorgt dafür, daß das, was Sergeant Stanley passierte, nicht noch einmal geschieht?«
    »Das Militär selbst. Und es erledigt diese Aufgabe hervorragend.«
    »Das Urteil im Fall Stanley wurde 1986 gesprochen. Seitdem haben wir Tailhook gehabt, die noch immer nicht aufgeklärten Zwischenfälle während des Golfkriegs, und die Vergewaltigung weiblicher Militärangehöriger. Das bezeichnen Sie als hervorragende Arbeit?«
    »Nun ja, in jeder großen Organisation wird es hier oder da etwas Ärger geben.«
    Die Knight fuhr zornig hoch. »Ich bezweifle doch stark, daß die Opfer dieser Verbrechen diese Zwischenfälle als >etwas Ärger< bezeichnen würden.«
    »Natürlich, ich wollte damit nicht sagen .«
    »Als ich vorschlug, diese Immunität auf die Polizei, die Feuerwehr und Krankenhäuser auszudehnen, waren Sie nicht damit einverstanden, nicht wahr?«
    »Nein. Zu viele Ausnahmen von der Regel widerlegen die Regel.«
    »Sie erinnern sich doch an die Explosion der Challenger, oder?« Anderson nickte. »Die

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