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Die Wahrheit

Die Wahrheit

Titel: Die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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was Billy so treibt. Mittlerweile müßte er die beiden Leichen gefunden haben, die ich letzte Woche in meinem Aktenschrank versteckt habe.«
    Als sie ins Büro zurückkamen, war Hawkins gerade fertig. »Nichts«, erwiderte er auf McKennas Blick. »Wenn Sie wollen, können Sie sich selbst noch mal an die Arbeit machen«, fügte er trotzig hinzu.
    »Schon gut, ich vertraue Ihnen«, sagte McKenna freundschaftlich.
    Fiske musterte Hawkins mit leicht zusammengekniffenen Augen. »Was ist das, Billy?« Er zeigte auf den Nacken und Kragen des Polizisten.
    »Was ist was?«
    Fiske berührte Hawkins’ Kragen mit dem Finger und hielt ihn dem Officer vor die Nase.
    Hawkins errötete leicht. »Oh. Verdammt, das war Bonnies Idee. Sie meinte, ich soll die blauen Flecken abdecken. Deshalb sieht mein Gesicht nicht mehr so mitgenommen aus. So schlimm bin ich noch nie im Leben verprügelt worden. Ich meine, dieser Bursche war zwar groß, aber das bin ich auch.«
    »Ich hätte dem Mistkerl ein paar Kugeln in den Balg gejagt«, sagte McKenna.
    Fiske starrte den FBI-Agenten mit offenem Mund an.
    Hawkins nickte. »Ich war in Versuchung, ja. Aber was mein Gesicht angeht ... na ja, die Kollegen würden sich kaputtlachen, wenn sie meine ramponierte Visage sehen. Aber es ist so heiß draußen, und man schwitzt unwillkürlich, und dann läuft einem das Zeug vom Gesicht runter und auf die Klamotten. Ich weiß nicht, wie die Frauen das machen.«
    »Du willst also sagen, das ist.«
    »Ja, Make-up«, sagte Hawkins verlegen.
    Schlagartig ging Fiske ein Licht auf, doch er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Unwillkürlich rieb er seine noch immer schmerzende Schulter.
    McKenna musterte ihn eindringlich.
    In diesem Augenblick klingelte das Telefon. Es war das Altenheim, in dem Gladys Fiske untergebracht war.
    »Ich habe das mit Michael in der Zeitung gelesen. Es tut mir schrecklich leid, John.« Die Frau arbeitete schon seit Jahren in dem Altenheim, und Fiske kannte sie sehr gut.
    »Danke, Anne. Im Augenblick ist es ein bißchen ungünstig .«
    »Es ist furchtbar! Michael war vor kurzem noch hier, und jetzt ist er tot. Ich kann es nicht fassen.«
    Fiske runzelte die Stirn. »Mit >hier< meinen Sie das Altenheim?«
    »Ja. Er war letzte Woche noch bei uns. Donnerstag . nein, Freitag.«
    Der Tag, an dem Mike verschwunden ist.
    »Das weiß ich noch, weil er normalerweise immer samstags kam.«
    Fiske schüttelte den Kopf, als wollte er alle störenden Gedanken verscheuchen. »Wovon sprechen Sie? Michael hat Mom doch nie besucht.«
    »O doch. Natürlich hat er Ihre Mutter besucht. Wenn auch nicht so oft wie Sie.« »Das haben Sie mir nie gesagt.«
    »Na ja, um ehrlich zu sein, Michael hat nicht gewollt, daß ich es Ihnen sage.«
    »Was? Verdammt noch mal, warum denn nicht? Mir hängt es langsam zum Hals raus, daß mir keiner was über meinen Bruder erzählt!«
    »Es tut mir leid, John«, erwiderte die Frau kleinlaut, »aber er hat mich gebeten, nichts zu sagen, und ich habe seiner Bitte selbstverständlich entsprochen. Das ist alles. Aber nun, da er tot ist . da dachte ich, es tut ihm ja nicht mehr weh, wenn Sie es erfahren.«
    »Er hat Mom am Freitag besucht? Hat er auch mit Ihnen gesprochen?«
    »Nein, eigentlich nicht. Er kam mir ziemlich nervös vor. Ich meine, sehr bedrückt. Er ist recht früh gekommen und nur eine halbe Stunde geblieben.«
    »Dann hat er also mit meiner Mutter gesprochen?«
    »Er war bei ihr. Ich weiß nicht, ob sie wirklich miteinander geredet haben. Gladys kann manchmal ziemlich schwierig sein. Wann werden Sie Ihre Mutter das nächste Mal besuchen? Ich meine, das mit Michael kann sie ja nicht wissen, aber aus irgendeinem Grund kommt sie mir sehr deprimiert vor.«
    Offenbar glaubte die Frau, das Band zwischen einer Mutter und ihren Kindern könne sogar die Verheerungen der Alzheimerschen Krankheit überwinden. »Es paßt mir im Augenblick wirklich nicht ...« Fiske brach mitten im Satz ab. Es wäre ein Wunder, sollte seine Mutter sich an irgend etwas erinnern, das Mike im Verlauf ihres Gesprächs gesagt hatte . irgend etwas, das ihnen weiterhelfen könnte. Aber falls doch ...
    »Ich fahre sofort los.«
    Fiske legte auf, öffnete seinen Aktenkoffer und stopfte die Post hinein.
    »Ihr Bruder hat Ihre Mutter an dem Tag besucht, an dem er verschwunden ist?« fragte McKenna.
    Fiske nickte.
    »Dann könnte sie uns vielleicht weiterhelfen.«
    »McKenna, meine Mutter lebt im Heim und hat Alzheimer. Sie glaubt, daß John F. Kennedy

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