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Die Wahrheit

Die Wahrheit

Titel: Die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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voller kleiner Überraschungen.«
    »Hören Sie, müssen Sie wirklich alles in den Bericht aufnehmen?«
    »Ihre Anwesenheit hier wurde sowieso zu den Akten genommen, Mr. Fiske, unabhängig davon, was im Besucherraum geschehen ist. Sie haben sich ins Besucherverzeichnis eingetragen und einen numerierten Besucherausweis erhalten.«
    »Wahrscheinlich habe ich das alles nicht richtig durchdacht.«
    »Wahrscheinlich nicht. Mit militärischen Angelegenheiten kennen Sie sich wohl nicht besonders gut aus?« Während Michael kläglich dreinblickte, dachte Rayfield kurz nach. »Nun ja, wir müssen auf jeden Fall einen Bericht schreiben. Aber wenn wir klarkommen, werde ich ihn vielleicht nicht offiziell ablegen. Vielleicht könnten wir Ihren Besuch hier im Gefängnis auch irgendwie ... löschen.«
    Michael atmete auf. »Das könnten Sie hinkriegen?«
    »Vielleicht. Sie sind Jurist. Wie wäre es mit einem quid pro quo?«
    »Was meinen Sie?«
    »Ich werfe den Bericht weg, und Sie werfen diese Klage weg.« Rayfield hielt inne und schaute den jungen Mann an. »Das würde der Regierung weitere Anwaltskosten ersparen. Gott segne das Recht eines jeden Bürgers, vor Gericht gehen zu können, aber das hier wird allmählich langweilig.«
    Michael wandte den Blick ab. »Ich muß darüber nachdenken. Die Klage weist ohnehin formelle Mängel auf. Vielleicht haben Sie recht.«
    »Ich habe recht. Ich bin nicht darauf aus, Ihre Karriere zu ruinieren. Und hoffentlich werde ich von diesem Fall nichts in der Zeitung lesen. Sonst kommt vielleicht doch heraus, daß Sie hier waren. Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte.« Rayfield drehte sich auf dem Absatz um, marschierte davon und ließ einen sichtlich verzweifelten Michael Fiske zurück.
    Rayfield ging direkt zu seinem Büro. Rufus’ Argwohn war begründet gewesen: Auf der Unterseite des Tisches im Besucherraum war eine Abhöranlage installiert, die kaum auffiel, da sie wie die Holzmaserung gestrichen war. Rayfield hörte sich noch einmal das Gespräch zwischen Michael und Rufus an. Ein Teil war unverständlich, weil Michael mit dem Kugelschreiber auf die Tischplatte geklopft hatte, so wie das gesamte Gespräch, das Rufus mit Rider geführt hatte, vom Radio übertönt worden war. Aber Rayfield hatte genug gehört und gelesen; er wußte, daß sie jetzt möglicherweise ein großes Problem hatten. Und sein Gespräch mit diesem Fiske hatte das Dilemma nicht beendet, jedenfalls nicht auf Dauer.
    Rayfield griff nach dem Telefon und machte einen Anruf. Kurz und prägnant berichtete er dem Teilnehmer am anderen Ende der Leitung, was passiert war.
    »Verdammte Scheiße, das ist doch nicht zu fassen!«
    »Ich weiß.«
    »Und das alles ist heute passiert?«
    »Rider war schon eher hier, das hab’ ich dir ja bereits gesagt. Aber das alles hat sich heute zugetragen, das ist korrekt.«
    »Verdammt noch mal, warum hast du ihn überhaupt mit Harms sprechen lassen?«
    »Meinst du nicht, er wäre noch argwöhnischer geworden, wenn ich ihn daran gehindert hätte? Welche Wahl blieb mir denn, nachdem ich gelesen hatte, was Harms in seinem verdammten Brief an das Gericht geschrieben hat?«
    »Du hättest dich vorher um den Mistkerl kümmern können. Du hattest fünfundzwanzig Jahre Zeit dafür, Frank.«
    »Ja, so sah der Plan vor fünfundzwanzig Jahren aus - ihn zu töten«, konterte Rayfield gereizt. »Und was ist daraus geworden? Tremaine und ich haben unser halbes Leben damit verbracht, auf ihn aufzupassen.«
    »Ihr zwei habt’s ja nicht gerade kostenlos getan. Was hat euer kleiner Notgroschen euch bislang eingebracht? Eine Million? Jedenfalls reicht es für einen sehr schönen Ruhestand. Aber nicht, wenn das rauskommt. Für keinen von uns.«
    »Es ist ja nicht so, daß ich nie versucht hätte, den Burschen umzubringen. Verdammt, erst heute noch wollte Tremaine ihn auf der Krankenstation erledigen, aber der Kerl scheint einen sechsten Sinn dafür zu haben. Wenn Rufus Harms mit dem Rücken zur Wand steht, ist er gefährlich wie eine Schlange. Und alles machen die Wächter auch nicht mit. Außerdem guckt man uns ständig über die Schulter ... unerwartete Inspektionen, die verdammte Aufsichtsbehörde. Der Mistkerl will einfach nicht krepieren. Warum kommst du nicht mal her und versuchst es?«
    »Schon gut, schon gut. Es ist sinnlos, darüber zu streiten. Bist du sicher, daß wir alle in dem Brief erwähnt werden? Wie ist das möglich? Er hat doch nicht mal gewußt, wer ich war.«
    Rayfield zögerte nicht. Die

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