Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Wanderhure

Titel: Die Wanderhure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
Vom Netzwerk:
beneiden würde. Die stumpfen, blassblauen Augen verrieten jedoch, dass er über wenig Verstand verfügte, während der volle, feuchte Mundund sein ausgeprägtes Kinn auf einen sinnlichen und herrschsüchtigen Charakter schließen ließen.
    Der Junker kniff Marie in die Brust und nickte seinen Leuten zu. »Gut gemacht, Männer. Ein hübsches Stück Weiberfleisch ist genau das, was mir heute Abend noch gefehlt hat. Vergnügt euch derweil mit den anderen Huren.«
    »Das machen wir, Herr«, antwortete der Unteroffizier, der ihm Marie zugeschoben hatte, eifrig nickend. »Aber dafür sollten wir etwas mehr im Bauch haben als den Getreidebrei, den es zum Abendessen gab. He, Leute, was haltet ihr davon, wenn wir die Ziegen hier braten?« Er zeigte dabei auf Hiltruds kleine Herde, die am Rand des Weges Gras rupfte.
    »Hände weg von meinen Ziegen!«, schrie Hiltrud gellend, die Kerle aber grölten vor Lachen. Einer von ihnen zog sein Schwert und hieb einer Ziege den Kopf ab. Als Hiltrud das sah, riss sie sich los und fuhr dem Übeltäter mit ihren Fingernägeln ins Gesicht. Sie wurde jedoch sofort von mehreren Söldnern gepackt und zu Boden geworfen.
    Junker Siegward hatte Marie an sich gepresst, blieb aber stehen, um zuzusehen, wie einige der Kerle Hiltruds Kleid und Unterkleid auf dem Leib zerfetzten und sich der vierschrötige Mann unter ihren Anfeuerungsrufen über sie warf. Hiltrud strampelte wütend mit den Füßen und schlug um sich. Erst als sechs Leute sie festhielten, kam er zum Zug. Marie hörte sein brünstiges Röhren und hätte sich am liebsten die Ohren zugehalten, doch der Ritter hielt ihre Arme auf dem Rücken fest und rieb seinen Unterleib an ihr. Zu Maries Erleichterung wurde Hiltruds Körper plötzlich schlaff. Trotz ihres Zorns auf den Mörder ihrer Ziege hatte sie nicht vergessen, wie sie sich bei einer Vergewaltigung verhalten musste.
    Unterdessen lagen auch Gerlind und die anderen Huren unter keuchenden Männerleibern, während einige Söldner, die wussten, dass sie erst später an die Reihe kommen würden, die restlichenZiegen erschlugen und ausweideten. Jetzt schien Siegward von Riedburg die Zeit gekommen zu sein, seiner Erregung Luft zu verschaffen, denn er hob Marie an den Oberarmen hoch und trug sie in sein Zelt, das von einer einfachen, aber lichtstarken Öllampe erhellt wurde. Dort saßen zwei Männer über einem Kartenspiel und blickten ihm erwartungsvoll entgegen.
    Die Ähnlichkeit des Jüngeren mit Siegward von Riedburg ließ Marie vermuten, dass er einer seiner Brüder sein musste. Der andere Mann war untersetzt und breitschultrig. Er hatte lange Arme und krumme, kurze Beine und glich damit jenem Affen, den sie bei einer Gauklertruppe gesehen hatte. Sein schwarzer Bart und das strähnige Haar verstärkten diese Ähnlichkeit noch. Er trug eine eng anliegende Lederhose und ein Wams ohne Wappen und Abzeichen wie ein Knecht, schien aber bei den Riedburgern in hohem Ansehen zu stehen, denn Marie zählte drei Feldbetten, was darauf hinwies, dass dieser Mann hier schlief.
    Die Betten waren so schmutzig, als hätten sich die Besitzer vor dem Schlafen im Mist gesuhlt, und auf ihnen und um sie herum lagen Kleidungsstücke und Waffen wild durcheinander. Auf dem Klapptisch in der Mitte standen drei Becher zwischen einem Haufen Spielkarten und aufgetürmten Münzen, und unter dem Tisch lag eine leere Weinkanne. Die Männer mussten ganz schön gezecht haben, denn als Siegward Marie einen Kuss aufzwang, schlug ihr säuerlicher Weindunst entgegen.
    »Zieh dich aus«, befahl er ihr.
    Als sie nicht rasch genug gehorchte, riss er ihr Kleid auf und holte ihre Brüste heraus. »So mag ich es«, rief er lachend seinem jüngeren Bruder zu, der nervös um ihn herumtanzte und ängstlich fragte, ob er auch zugreifen dürfe.
    »Du weißt, Vater erlaubt es nicht, dass ich die Mägde anfasse. Er lässt es nur bei dir durchgehen.« Es klang wie eine Entschuldigung.
    »Das darfst du ihm nicht übel nehmen, Siegerich. Schließlichsind bei uns zu Hause die Weiber erst einmal für unseren alten Bock da. Ich darf mir auch nicht jede nehmen. Aber hier brauchst du dir keinen Zwang anzutun. Die Hure ist für uns alle.«
    Siegerich von Riedburg kicherte dümmlich und stieß Marie rücklings auf eines der Betten. Als sie aufsah, stand Siegward über ihr und präsentierte ihr sein entblößtes Glied.
    »So ein Kaliber hast du wohl noch nie in dir gespürt, was, Hure?« Marie hätte ihm sagen können, dass er eher mäßig bestückt

Weitere Kostenlose Bücher