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Die Washington-Akte

Die Washington-Akte

Titel: Die Washington-Akte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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geglaubt, aber heute sah er die Sache anders. »Es tut dir weh, dass sie gestorben sind.«
    »So war es schon immer.«
    »Du hättest es sagen sollen.«
    »Das ist nicht meine Art.«
    Nein, wohl nicht.
    »Was ist da oben passiert?«, fragte er. »Das Commonwealth ist gekommen, um dich umzubringen?«
    »Die NIA hat das Commonwealth geschickt, um mich zu töten.«
    »Carbonell?«
    »Sie wird es noch bereuen.«
    Sie kamen zu einer Stelle, wo der Gang sich verzweigte und mit zwei Armen in den Fels führte. Mit der Taschenlampe untersuchte Wyatt einen weiteren Stollen, der sich in der Wand öffnete. Dieser befand sich etwa in Schulterhöhe. »Ich höre auf der anderen Seite Wasser.«
    »Kannst du etwas sehen?«
    Wyatt schüttelte den Kopf. »Ich bleibe nicht hier und warte auf die Flut. Diese Stollen müssen zum Meer hinausführen. Jetzt ist noch Zeit, das herauszufinden – bevor sie volllaufen.«
    Malone war ganz seiner Meinung.
    Wyatt legte die Taschenlampe aus der Hand und zog seine Jacke aus. Malone nahm die Lampe und leuchtete damit die Stelle ab, wo der Gang sich verzweigte. Solange sie noch hier waren, konnten sie die Umgebung auch auskundschaften.
    Etwas fiel ihm ins Auge.
    Links der Verzweigung war ein weiteres Symbol in den Stein gemeißelt.
    Φ
    Er erinnerte sich, es in Jacksons Brief gesehen zu haben. Er betrachtete die übrigen Wände und entdeckte gegenüber dem ersten ein zweites Symbol.
    :
    Dann, unmittelbar vis-à-vis, auf der hinteren Wand des ersten Ganges, fand er noch zwei weitere Zeichen in etwa drei Meter Abstand voneinander.
    Χ Θ
    Damit waren hier vier der fünf Symbole versammelt, die Jackson in seinem Brief notiert hatte. Und da war noch etwas. Sie waren in Beziehung zueinander angeordnet.
    Wyatt bemerkte, wohin Malones Interesse ging. »Sie sind alle hier.«
    Nicht ganz.
    Malone stapfte durchs Wasser zur Schnittstelle der drei Gänge. Um ihn herum waren vier der Kennzeichen in den Stein gehauen. Wo war das fünfte? Unten? Das bezweifelte er. Stattdessen blickte er nach oben und richtete das Licht auf die Decke.
    Δ
    »Das Dreieck markiert die Stelle«, sagte er.
    Wasser drang aus den tiefer gelegenen Stollen, schwappte durch die Kammer und überschwemmte den Boden mit einer kalten Welle.
    Er kehrte zu Wyatt zurück und ließ die Taschenlampe aus der rechten in die linke Hand gleiten.
    Er ließ den rechten Arm vorschnellen und verpasste Wyatt einen Kinnhaken.
    Wyatt taumelte zurück und fiel platschend ins Wasser.
    »Sind wir jetzt quitt?«, fragte Malone.
    Aber Wyatt erwiderte nichts. Er rappelte sich einfach nur auf, sprang in den nächstgelegenen Stollen und verschwand in der Finsternis.
    Cassiopeia suchte Deckung zwischen den Bäumen und beobachtete von dort aus das fünfzig Meter entfernt stehende Haus. Windspiele ließen ein helles Läuten erklingen. Sie erspähte dunkle Gestalten, die von einer Seite des Hauses zur anderen huschten. Weitere Schüsse fielen. Sie beschloss, das Risiko einzugehen, griff nach ihrem Handy und wählte Davis’ Nummer.
    »Was ist da los?«, fragte er sie sofort.
    »Dieses Anwesen hier wird belagert.«
    »Wir hören die Schüsse. Ich habe mich bereits mit Washington rückgekoppelt. Es ist niemand, den ich identifizieren könnte.«
    »Der Angriff bietet mir gute Deckung«, erklärte Cassiopeia. »Bleiben Sie einfach an Ort und Stelle und halten Sie sich an den Plan.«
    Sie klang wie Cotton. Anscheinend färbte er auf sie ab.
    »Die Sache gefällt mir nicht«, sagte Davis.
    »Mir auch nicht. Aber ich bin halt jetzt schon hier.«
    Sie beendete das Gespräch.
    Wyatt zwängte sich durch den niedrigen Stollen, der kaum einen Meter hoch und nur um weniges breiter war. Das kalte Wasser strömte immer heftiger von außen auf ihn zu. Das Brausen des Meeres war nun deutlicher zu hören.
    Er kam zum Ende.
    In mehr als einer Hinsicht.
    Er hatte zugelassen, dass Malone ihn schlug. An dessen Stelle hätte er dasselbe oder Schlimmeres getan. Malone war für Wyatts Geschmack zu sehr von sich eingenommen, aber der aufgeblasene Drecksack hatte ihn nie belogen.
    Und das war immerhin etwas.
    Andrea hatte ihn nach Kanada geschickt und dabei mehrfach versichert, dass außer ihnen beiden niemand etwas von seiner Reise wusste. Dann hatte sie prompt das Commonwealth informiert.
    Er konnte sich vorstellen, welchen Handel sie geschlossen hatte.
    Töten Sie Jonathan Wyatt, und Sie können behalten, was immer Sie dort finden.
    Das erzürnte ihn mehr als Cotton Malone.
    Er hatte in den

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