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Die Washington-Akte

Die Washington-Akte

Titel: Die Washington-Akte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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bereit, sofort loszuziehen.
    Lasst uns einfach nur endlich landen.
    Knox stand auf dem Wehrgang über dem eingestürzten Saal und sah von dort auf Wyatt und Carbonell hinunter. Er hatte gehört, wie Wyatt Carbonell informiert hatte, die verlorenen Seiten seien unten zu finden, in dem dunklen Loch, das im Holzboden klaffte. Er beobachtete, wie Wyatt ein Seil an einem der Pfeiler festmachte, die früher einmal das Dach getragen hatten. Wyatt ließ sich als Erster in das Loch hinunter, gefolgt von Carbonell. Unten ging ein Licht an und entfernte sich rasch. Sollte er den beiden folgen oder einfach auf ihre Rückkehr warten? Was aber, wenn es noch einen anderen Ein- oder Ausgang gab?
    Er dachte an seinen Vater, den legendären Quartermeister.
    Eine Welle der Scham stieg in ihm auf. Er hatte das Commonwealth verraten. Er hatte das eine getan, was für seinen Vater nie in Frage gekommen wäre.
    Sein Vater hatte tatsächlich das Unmögliche erreicht.
    Er hatte einen Präsidenten ermordet.
    John Kennedy war dank einer Koalition ins Weiße Haus eingezogen, die Kennedys Vater Joe insgeheim geschmiedet hatte. Zu ihr gehörten hochrangige Politiker, die Gewerkschaften und das organisierte Verbrechen. Quentin Hales Vater hatte in freundschaftlicher Beziehung zu Joe gestanden und eine Abmachung mit den Kennedys getroffen. Wenn ihr versprecht, nach eurem Einzug ins Weiße Haus die Kaperbriefe zu respektieren , werdet ihr vom Commonwealth Geld und Stimmen bekommen. Und die Piraten hielten Wort.
    Aber alle Freundschaft war nach den Wahlen vergessen.
    Die Kennedys wandten sich gegen ihre sämtlichen Bundesgenossen, auch gegen das Commonwealth. Die Gewerkschaften und die Banden hatten keine Ahnung, was sie tun sollten.
    Die Kapitäne dagegen schon.
    Sie beauftragten einen ehemaligen Überläufer zu den Russen namens Lee Harvey Oswald mit der Ermordung Kennedys. Im Anschluss hatten sie das unglaubliche Glück, dass Oswald von Jack Ruby erschossen wurde.
    Alle Spuren verliefen ins Leere.
    Verschwörungstheoretiker stellten seit Jahrzehnten Mutmaßungen an, was wirklich geschehen war, und so würde es auch noch für Jahrzehnte bleiben. Aber keiner würde jemals die Wahrheit erfahren. Knox’ Vater war ein wahrer Quartermeister gewesen.
    Loyal bis zum Ende.
    Vielleicht wurde es Zeit, dass Knox sich auch wieder so verhielt.
    Er brauchte Licht.
    Er hatte keine Taschenlampe dabei, aber oben neben den beiden Leichen lag eine.
    Er machte sich dorthin auf den Weg.
    Cassiopeia nahm das Handy durch die Gitterstäbe von Hale entgegen.
    »Ich will ein kurzes und überzeugendes Gespräch«, sagte er zu ihr. »Ich muss nur mit dem Kopf nicken, und sie verliert einen Finger.«
    Cassiopeia nahm das Gerät entgegen und wählte die Nummer, die sie auswendig gelernt hatte. Edwin Davis nahm beim zweiten Läuten ab.
    »Was ist bei Ihnen los?«, fragte er.
    »Alles ist in Ordnung. Aber ich konnte Stephanie oder Kaiser bisher nicht finden. Das Anwesen ist groß.«
    »Was ist mit den Schüssen, die wir gehört haben?«
    Hale dachte offensichtlich, dass die Leute, die ihn angegriffen hatten, mit ihr in Verbindung standen. Schließlich waren sie zur selben Zeit gekommen. Das war natürlich falsch, aber wenn Davis hörte, dass sie so eine Verbindung erwähnte, würde er ihre Botschaft vielleicht begreifen.
    »Unsere Leute haben die Sache vermasselt«, sagte sie. »Sie haben hier herumgeschossen, aber jetzt sind sie alle tot. Die Taktik hat nicht funktioniert. Mir geht es gut. Ich schaue mich um, aber hier ist sehr viel los.«
    »Verschwinden Sie von dort.«
    »Das werde ich. Bald. Aber im Moment brauche ich noch ein bisschen Zeit. Unternehmen Sie nichts.«
    »Die Sache gefällt mir nicht.«
    »Sie sind nicht vor Ort, aber ich schon. Wir machen das auf meine Weise.«
    Es folgte eine Pause. Dann sagte Davis: »In Ordnung. Auf Ihre Weise. Noch eine kleine Weile.«
    Sie beendete das Gespräch.
    »Ausgezeichnet«, sagte Hale. »Selbst ich habe Ihnen geglaubt. Wer war das?«
    Sie schwieg.
    Hale hob die Hand, als wollte er sagen: Ein einziger Wink, und ihr Finger ist weg.
    »Ein NIA -Spezialagent. Er trägt hier die Verantwortung. Die Angreifer haben ebenfalls zu uns gehört, wie Sie bereits wissen.«
    Hale lächelte. »Wo ist Andrea Carbonell?«
    »Das weiß ich nicht. Sie meldet sich nicht bei mir ab. Sie hat uns Befehle erteilt, und wir haben sie befolgt.«
    Ein mit einem Schnellfeuergewehr bewaffneter Mann kam von draußen herein und eilte zu Hale. Er flüsterte

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