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Die Washington-Akte

Die Washington-Akte

Titel: Die Washington-Akte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Jackson hatte als General während des Kriegs von 1812 schon vorher mit Piraten zu tun gehabt. Damals hatte er ein Abkommen mit Jean Lafitte geschlossen, um New Orleans vor den Briten zu retten. Er hatte Lafitte tatsächlich gemocht, aber als es Jahre später während seiner Präsidentschaft zu einem Streit mit dem Commonwealth kam – wegen einer Kleinigkeit, die man leicht aus der Welt hätte räumen können –, hatte Jackson sich geweigert nachzugeben. Die anderen Kapitäne hatten damals den Frieden wahren wollen und dafür gestimmt, die Sache auf sich beruhen zu lassen.
    Nur die Hales waren dagegen.
    Und sie schickten Richard Lawrence.
    Doch genau wie heute war dieses Attentat gescheitert. Zum Glück wurde Lawrence für geistesgestört erklärt und weggesperrt. Er starb 1861, ohne noch ein vernünftiges Wort von sich zu geben.
    Ob das heutige Fiasko ähnlich glimpflich verlaufen würde?
    Vor dem Fenster des Salons erblickte Hale die Bayview Autofähre, die eine weitere ihrer täglichen Fahrten über den Pamlico südwärts nach Aurora machte.
    Jetzt waren sie bald zu Hause.
    Seine Gedanken waren noch immer in Aufruhr.
    Der Weg, den sein Ururgroßvater eingeschlagen hatte, war bis heute steinig. Andrew Jackson hatte dem Commonwealth eine Verletzung zugefügt, die bisher vier Mal zu einer offenen Wunde aufgebrochen war.
    Ich hoffe zutiefst, dass der feige Kurs, den Sie eingeschlagen haben, zu Ihrem Untergang führt.
    Vielleicht aber auch nicht, du elender Drecksack.
    Sein Sekretär betrat den Salon. Hale hatte ihm den Auftrag gegeben, die anderen drei Kapitäne ausfindig zu machen.
    »Sie befinden sich auf dem Gelände in Cogburns Haus.«
    »Sagen Sie ihnen, dass ich sie in einer Stunde im Haupthaus sehen möchte.«
    Sein Sekretär ging.
    Er sah auf den kabbeligen Fluss hinaus und erblickte unmittelbar hinter dem Kielwasser des Schiffs eine Haifischflosse. Fünfzig Meilen vom offenen Meer entfernt war das ein interessanter Anblick. Letzthin hatte er festgestellt, dass mehr und mehr Raubfische diese Gewässer durchstreiften. Erst vor ein paar Tagen hatte einer den Köder von seiner Angel geschnappt und ihn fast in den Fluss gerissen.
    Er lächelte.
    Sie waren stark, aggressiv und gnadenlos.
    Genau wie er selbst.
    14
    Air Force One
    Malone wurde allmählich ungeduldig. Die Bemerkung, dass Stephanie Nelle in Schwierigkeiten stecke, bereitete ihm Sorgen. Und ihm war nicht entgangen, was der Präsident davor gesagt hatte:
    Sobald ich die angeblich von Stephanie stammende Nachricht gelesen hatte.
    Stephanie war nicht nur seine ehemalige Chefin, er war auch eng mit ihr befreundet. Zwölf Jahre hatten sie zusammengearbeitet. Als er vorzeitig in den Ruhestand gegangen war, hatte sie versucht, ihm das auszureden. Schließlich hatte sie ihn aber verstanden und ihm Glück gewünscht. In den vergangenen drei Jahren waren sie einander mehr als einmal gegenseitig zu Hilfe gekommen. Er konnte auf sie zählen und sie auf ihn.
    Das war der einzige Grund, aus dem er auf ihre E-Mail reagiert hatte.
    Der Präsident kam ins Flugzeug zurück und trat zu ihm und Davis. Sie folgten Daniels in den Konferenzraum. Das Flugzeug war noch immer menschenleer. Drei LCD -Bildschirme zeigten Aufnahmen von Fox, CNN und einem lokalen New Yorker Sender: Die 747 von außen und die Presseleute, die weggeführt wurden. Daniels zog sein Jackett aus, lockerte die Krawatte und knöpfte den Kragen auf.
    »Setzen Sie sich doch, Cotton.«
    »Lieber wäre es mir, Sie würden mir erklären, was hier abläuft.«
    Daniels seufzte. »Das könnte sich als schwierig erweisen.«
    Davis setzte sich auf einen der Stühle.
    Malone beschloss, sich ebenfalls zu setzen und sich anzuhören, was sie zu sagen hatten.
    »Jetzt weiß der Erdkreis also, dass der Führer der freien Welt noch am Leben ist, und sollte sich wieder beruhigen«, sagte Daniels. Der Sarkasmus in seiner Stimme war unverkennbar.
    »Das musste sein«, stellte Davis klar.
    Daniels ließ sich auf einen Stuhl fallen. Er befand sich in den letzten sechzehn Monaten seiner Amtszeit, und Malone fragte sich, was dieser Mann wohl tun würde, wenn er nicht mehr an den Schalthebeln der Macht saß. Ein Expräsident zu sein musste ganz schön hart sein. Eben noch lastet einem das ganze Gewicht der Welt auf den Schultern. Und dann, am zwanzigsten Januar, mittags um zwölf, ist es plötzlich vorbei, und allen ist es scheißegal, ob man auch nur am Leben ist.
    Daniels rieb sich die Augen und die Wangen. »Neulich habe ich

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