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Die Washington-Akte

Die Washington-Akte

Titel: Die Washington-Akte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Mittelstreifen und jagte über den leeren Parkplatz.
    Direkt auf Malone zu.
    Ein Arm reckte sich auf der Beifahrerseite aus dem Fenster.
    Mit einer Waffe in der Hand.
    27
    Weißes Haus
    Cassiopeia wurde von Edwin Davis in die Räumlichkeiten im ersten Stock geführt, in der sich die Privatwohnung der Präsidentenfamilie befand. Ein sicherer Rückzugsort , hatte Davis gesagt. Bewacht wurde er vom Secret Service. Vielleicht der einzige Ort in der ganzen Welt, an dem sie wirklich sie selbst sein können. Sie versuchte noch immer, sich ein Bild von Davis zu machen. Sie hatte ihn beobachtet, als das Personal Daniels begrüßt hatte, und gesehen, wie er sich unauffällig abseitsgehalten hatte. Er war zwar da gewesen, aber so, als wäre er nicht da.
    Sie kamen oben auf der Treppe an und blieben in einem beleuchteten Korridor stehen, der von einer Seite des Gebäudes zur anderen führte. Links und rechts war er von Türen gesäumt. Eine davon wurde von einer Frau bewacht, die hoch aufgerichtet an der mit Zierrat bedeckten Wand stand. Davis zeigte auf ein Zimmer auf der anderen Seite des Korridors. Sie traten ein und schlossen die Tür. Helle Wände und schlichte Vorhänge schimmerten im goldenen Licht einer Lampe. Ein großartiger viktorianischer Schreibtisch stand auf einem bunten Teppich.
    »Der Treaty Room «, sagte Davis. »Die meisten Präsidenten haben ihn als privates Arbeitszimmer genutzt. Als James Garfield angeschossen wurde, wurde dieser Raum mit primitiven Kühlungsmethoden temperiert, um dem Sterbenden Erleichterung zu verschaffen.«
    Sie bemerkte, dass Davis unruhig war.
    Eigenartig.
    »Der Spanisch-Amerikanische Krieg ging hier zu Ende, als Präsident McKinley den Vertrag auf diesem Tisch dort unterzeichnet hat.«
    Sie sah Davis an. »Was haben Sie mir mitzuteilen?«
    Er nickte. »Man hat mir gesagt, dass Sie direkt sind.«
    »Sie wirken ein bisschen angespannt, und ich bin ja wohl nicht wegen einer Hausführung hier.«
    »Es gibt da etwas, was Sie wissen müssen.«
    Danny Daniels erwachte aus tiefem Schlaf und roch Rauch.
    In dem dunklen Schlafzimmer hing so dichter, beißender Qualm, dass er bei seinem nächsten Atemzug vom Kohlenmonoxid husten musste. Er rüttelte Pauline wach und warf die Decken von sich. Nun hatte er den Schlaf völlig abgeschüttelt und begriff, dass das Schlimmste eingetreten war.
    Das Haus brannte.
    Er hörte das Prasseln, mit dem das alte Holzgebälk von den Flammen erfasst wurde. Ihr Schlafzimmer lag im zweiten Stock genau wie das ihrer Tochter.
    »O Gott«, sagte Pauline. »Mary.«
    Der zweite Stock war ein Flammenmeer. Es schien, als wäre das ganze Haus bis auf das Schlafzimmer vom Feuer erfasst.
    »Mary«, rief er. »Antworte mir. Mary.«
    Pauline stand jetzt neben ihm und schrie gellend nach ihrer neunjährigen Tochter.
    »Ich gehe sie holen«, sagte sie.
    Er packte sie beim Arm. »Unmöglich. Das schaffst du nicht. Es gibt keinen Fußboden mehr.«
    »Ich bleibe nicht hier stehen, während sie da drinsteckt.«
    Das würde auch er nicht tun, aber er musste seinen Verstand gebrauchen.
    »Mary«, schrie Pauline gellend. »Antworte mir.«
    Seine Frau war nahezu hysterisch. Der Rauch wurde immer dichter. Er stürzte zum Fenster und riss es auf. Der Nachttischwecker zeigte 03.15 Uhr. Er hörte keine Sirenen. Seine Farm lag drei Meilen außerhalb der Stadt auf Land, das seiner Familie gehörte. Der nächste Nachbar wohnte eine halbe Meile entfernt.
    Er sog japsend die frische Luft ein.
    »Verdammt, Danny«, stieß Pauline hervor. »Tu doch was.«
    Er traf eine Entscheidung.
    Er trat ins Zimmer zurück, packte seine Frau und zerrte sie zum Fenster. Nach unten ging es etwa fünf Meter zu einer Reihe Büsche hinab. Durch die Schlafzimmertür konnten sie unmöglich entkommen. Dies hier war der einzige Fluchtweg, und er wusste, dass sie nicht freiwillig gehen würde.
    »Schnapp einmal etwas Luft«, sagte er.
    Sie hustete schrecklich und sah ein, dass das ein guter Rat war. Sie beugte sich aus dem Fenster, um eine freie Lunge zu bekommen. Er packte sie bei den Beinen und beförderte ihren Körper aus dem offenen Fenster, wobei er sie leicht drehte, damit sie seitlich im Gestrüpp landete. Sie würde sich vielleicht ein oder zwei Knochen brechen, aber zumindest nicht in den Flammen sterben. Hier würde sie ihm nicht helfen können. Er musste das allein schaffen.
    Er sah, dass das Gebüsch ihren Fall auffing und dass sie auf die Beine kam.
    »Lauf vom Haus weg«, schrie er.
    Dann eilte er zur

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