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Die Washington-Akte

Die Washington-Akte

Titel: Die Washington-Akte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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glauben.«
    Der Mann zuckte wieder mit den Schultern. »Wie es Ihnen beliebt. Aber Sie sollten wissen, dass es in Ihrem großartigen Commonwealth zwei Verräter gibt, und einer von ihnen ist noch unentdeckt.«
    »Warum erzählen Sie mir das?«
    »Aus zwei Gründen. Zum einen, weil ich, wie schon gesagt, nie meine Freunde verraten habe, und die müssen wissen, dass sich ein Spion unter ihnen befindet. Und da es keine Möglichkeit für mich gibt, von hier zu entkommen, hoffe ich zweitens, dass Sie wenigstens gnädig mit mir verfahren werden, wenn meine Zeit zu sterben gekommen ist.«
    40
    Richmond, Virginia
    Malone betrat den Lift. Cassiopeia hatte das Erdgeschoss des Jefferson ausgekundschaftet und festgestellt, dass drei Polizeiwagen der Stadt Richmond den Haupteingang bewachten. Dagegen war der zweite Ausgang, der auf der Südseite der Lobby auf die West Main Street hinausführte, unbewacht. Sie hatte ihm per Handy berichtet, dass dies eine Operation lokaler Polizeikräfte zu sein schien, was hieß, dass er durch weiteres Verweilen keine zusätzlichen Informationen erlangen würde. Er hatte gehofft, dass einige der Chefs sich zu erkennen geben würden. Sein Wissen um den Schlüssel des Jefferson-Codes war eine Trumpfkarte bei Verhandlungen, und er hatte sich eine Gelegenheit gewünscht, sie einzusetzen. Da es dazu aber nicht kommen würde, wirkte das, was ihn in Monticello erwartete, nun vielversprechender.
    Doch leider war da noch die Polizei.
    Cassiopeia war drei lange, mit Teppich ausgelegte Treppenläufe in eine Halle mit imitierten Marmorsäulen hinuntergestiegen und dann dreißig Meter zu einer Glasflügeltür auf der Südseite der Lobby gegangen. Diese war abgesperrt, und die Wirtin eines benachbarten Restaurants hatte erklärt, die Tür werde immer erst um neun Uhr geöffnet. Offensichtlich hatte die Polizei entschieden, dass die verschlossene Tür als Sperre ausreichte, und konzentrierte sich auf die obere Lobby, die Treppenhäuser und den Hauptausgang. Da Malone sich unter falschem Namen eingetragen hatte, hätten sie jedes Zimmer durchsuchen müssen, was nicht machbar war. Da war es einfacher, darauf zu warten, bis er aus dem Lift kam und ihnen in die Hände lief.
    Aber sie kannten Cassiopeia Vitt nicht.
    Sie hatte ihm ihren Fluchtplan am Handy erklärt. Er hatte den Kopf geschüttelt, dann aber » Okay, warum nicht?« gesagt.
    Die Lifttür ging auf.
    Er trat hinaus, wandte sich nach links und ging auf die Empfangstheke zu. Dort wollte er wieder nach links abbiegen und die Treppe zum Atrium hinuntersteigen. Ihm war jedoch klar, dass er niemals so weit kommen würde, und, genau wie vorhergesehen, tauchten rechts von ihm drei uniformierte Polizisten auf und schrien ihm zu, er solle stehen bleiben.
    Er leistete ihrem Befehl Folge.
    »Cotton Malone«, sagte der hochrangigste Beamte, ein Captain. »Wir haben einen Haftbefehl für Sie.«
    »Ich weiß, dass ich viele unbezahlte Parkknöllchen habe. Ich zerreiße sie immer. Das sollte ich nicht tun, aber …«
    »Hände auf den Rücken«, befahl ihm ein zweiter Beamter.
    Cassiopeia sah zu, wie der Parkwächter auf dem Motorrad heranbrauste. Die Honda NT 700V hatte einen flüssigkeitsgekühlten Zweizylindermotor mit einem Hubraum von 680 cm 3 und acht Ventilen, der einiges hergab, und der junge Mann schien die Fahrt vom Parkplatz zu genießen. Er stieg ab, ließ den Motor laufen und hielt die über zweihundert Kilogramm schwere Maschine fest, während Cassiopeia aufstieg.
    Sie reichte ihm einen Fünfzigdollarschein.
    Er nickte erfreut.
    Vor ihr parkten jenseits des Hotelvordachs zwei Polizeiwagen, ein weiterer stand hinter ihr, und in allen saßen Fahrer. Sie hatte einen seitlich stehenden Beamten bei einem Blick auf ihren Hintern ertappt; ihre engen Jeans leisteten ganze Arbeit.
    »Ich möchte Sie bitten, etwas für mich zu tun«, sagte sie zum Parkwächter.
    »Nur zu.«
    Sie zeigte auf eine der Türen, die in die Lobby führten: »Könnten Sie diese Glastür für mich aufhalten?«
    Malone drehte sich um und folgte dem Befehl des Beamten. Entscheidend war, dass die Pistolen in den Halftern blieben, und bisher hatte keiner der Polizisten eine Waffe gezogen.
    »Worum geht es?«, fragte er.
    »Man interessiert sich für Sie«, erklärte der erste Polizist und packte Malone am Handgelenk. »Eine Bundesbehörde will mit Ihnen sprechen.«
    »Warum sind denn dann nicht deren Leute da?«, fragte Malone.
    Der Polizist packte sein Handgelenk fester.
    »Cotton«, sagte

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