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Die Wasser des Mars

Die Wasser des Mars

Titel: Die Wasser des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Frühauf
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quollen die Autos gleich einem nie versiegenden Strom aus der berühmtesten Straßenschlucht Südeuropas, teilten sich auf dem Quai des Beiges und verloren sich wieder in dem Häusergewirr um die Cannebière, die ihren Lichterglanz vom Tierpark bis zum Hafen wie ein Vulkan in den nächtlichen Himmel schoß. Links von ihm spiegelten die dunklen Wellen des Mittelmeeres die vom Scheinwerferlicht angestrahlte Felseninsel mit dem Château d’If wider. Auf der Straße am Hafen waren nur wenige Menschen zu sehen, und die Spaziergänger, die die Kühle des Abends genießen wollten, hoben immer wieder die Hand mit dem kleinen Radio, das an diesem Tag wohl jeder mit auf den Weg genommen hatte, an das Ohr. Seit Stunden verharrten die Menschen vor den Fernsehgeräten, hatten die Radios in den Autos voll aufgedreht und verfolgten die Sendungen des Weltfunks. Die Sonderausgaben der Presse waren im Nu vergriffen. Es gab nur noch ein Thema: Extrasolare Wesen besuchen die Erde.
    Das verblüffendste für Gaston Montagne war, daß alle, ohne Ausnahme, an ein bemanntes Raumschiff zu glauben schienen, daß die Menschen sofort bereit waren, der kühnen Hypothese seines Kollegen Peew Glauben zu schenken.
    Dabei ging es ihm selbst nicht viel anders. Je länger er den Ausführungen des Bulgaren zuhörte, um so überzeugender schienen ihm dessen Worte zu klingen. Natürlich wäre er heute abend nie in dieses Restaurant gegangen, wenn nicht an der hinteren Stirnwand ein kleines Fernsehgerät gestanden hätte, auf dessen Bildschirm er die Sendungen des Weltfunks verfolgen konnte.
    Seit Stunden schon wechselten sich die profiliertesten Wissenschaftler mit ihren Kommentaren und Bulletins ab. Karel Peew, der Vertreter der Hypothese vom bemannten Raumschiff, schilderte gerade die letzten Ereignisse seit dem Eintritt des Raumkörpers in die Erdatmosphäre.
    Montagne sah undeutlich das schmale Gesicht mit der dünnrandigen Brille, das streng gescheitelte Haar und die korrekt sitzende Schleife, und unwillkürlich mußte er daran denken, welchen Eindruck er selbst auf die Zuschauer am Bildschirm machen würde. Er war Südfranzose, und er gab sich keine Mühe, anders zu erscheinen. Er hatte das zwar dunkle, aber nicht ganz schwarze Haar der Korsen, das weder mit Kamm noch mit Bürste zu striegeln war, er war kleiner als mittelgroß und neigte zur Korpulenz. Das, im Zusammenhang mit seiner Beweglichkeit, ließ ihn übernervös erscheinen. Hinzu kam, daß er sich, obwohl er genau wußte, wie kurzsichtig er war, nicht dazu entschließen konnte, eine Brille zu tragen, und deshalb häufig blinzelte.
    Es machte ihm auch jetzt Mühe, den Kollegen auf dem Bildschirm genau zu erkennen, aber er stellte ironisch fest, daß er ihn wenigstens gut hörte.
    »Nachdem die Fremden den Strahlungsgürtel der Erde genau an der Eindellung über dem Nordpol durchbrochen haben«, sagte Peew gerade, »steuern sie augenblicklich die Nordküste der Britischen Inseln an. Dabei verlieren sie ständig an Höhe. Auch ihre Geschwindigkeit nimmt nach wie vor gleichmäßig ab. Leider erfolgte auf die Signale der Erdaußenstation Ziolkowski, die bis auf Sichtweite an den Raumkörper heranmanövriert wurde, keine Reaktion.
    Wichtig erscheint mir die Tatsache, daß die Fremden den Strahlungsgürtel an seiner dünnsten Stelle durchbrachen. Das setzt voraus, daß sie diesen Gürtel vermessen haben. Zwar bildet er für unsere Kosmonauten in ihren Raumanzügen längst keine Gefahr mehr, aber aus der Tatsache, daß die Fremden ihn zu meiden suchen, kann man schließen, daß sie ihn für nicht ungefährlich halten. Damit scheint mir auch der Einwand, es könne sich um einen unbemannten Körper handeln, gegenstandslos, da ja Automaten bekanntlich den Gürtel nicht zu fürchten haben. Es ist auch weiterhin zu bedenken…«
    Gaston Montagne schüttelte den Kopf. Natürlich mußten diese Worte der breiten Masse der Erdbevölkerung suggerieren, daß keinerlei Zweifel an der Tatsache bestanden, daß ein mit Lebewesen besetztes Raumschiff aus unbekannten Zonen der Galaxis auf der Erde zu landen versuchte. Dabei waren die meisten Wissenschaftler durchaus nicht überzeugt von dieser Theorie, und ihm selbst ging es nicht viel anders. Die Beweise, die Peew bisher vorgelegt hatte, ließen seine Hypothese bei weitem noch nicht sicher erscheinen. »… dürfte also der aus der Geschwindigkeit, Richtung und Höhenkurve errechnete Landeplatz in unmittelbarer Nähe von Marseille in Südfrankreich liegen.«
    Im

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