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Die Wedding-Planerin

Titel: Die Wedding-Planerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katarina Rathert
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telefoniert auf der Suche nach einem Party-Veranstalter, der solche Utensilien auch
     in kleiner Menge verleiht. Ohne größeren Erfolg. Das ist eindeutig ein Nachteil einer Feier in Hamburg – in unserer Heimat
     würde man sich die Sachen entweder privat zusammenleihen oder beim örtlichen Getränkehändler mieten können. Das läuft in der
     Stadt ein bisschen anders. Ein Anruf bei Lena bringt Ergebnisse: Sie hat einen befreundeten Gastronomen um Hilfe gebeten und
     kann sich einen Abend vorher holen, was wir brauchen. Hervorragend – der Punkt kann auf der Liste abgehakt werden.
    Lena erzählt auch noch, dass sie noch einmal mit der verrückten Floristin gesprochen hat, die sich an dem leicht chaotischen
     Samstag |203| unseres Besuchs ihren Auftrag tatsächlich gemerkt hatte. Nun wird es Zeit, dass wir die anderen Dinge kaufen, die wir für
     die Dekoration noch benötigen. Spontan entschließen wir uns, kurz mal beim schwedischen Möbelhaus unseres Vertrauens vorbeizuschauen,
     uns auf alle Fälle inspirieren zu lassen und im besten Fall mit einem Auto voller Utensilien nach Hause zu fahren. In der
     blau-gelben Wohnwelt angekommen, arbeiten wir uns vom Softeis über die Sofa-Abteilung zu den Deko-Artikeln vor. Über eine
     Stunde verbingen wir zwischen Bändern, Stangen, Stoffen und anderem Gedöns mit dem einzig festen Ziel, auf jeden Fall lilafarbene
     Teelichter zu erwerben.
    Doch kaum betreten wir die Kerzen-Abteilung, verschlägt es uns den Atem. Duftkerzen aller Geruchsrichtungen scheinen beim
     Schweden reißenden Absatz zu finden und werden palettenweise dargeboten. Dass sich dabei Rose, Jasmin, Grüner Apfel, Blauer
     Morgen & Co. zu einer olfaktorischen Kakophonie verdichten, stört außer uns offenbar niemanden. Fleißig packen Frauen
     aller Altersklassen jedenfalls ihre gelben Taschen voll mit dem Zeug.
    Mir wird übel, und ich stehe kurz vor einer akuten Kopfschmerzattacke, die droht, den Abend in schlechter Laune enden zu
     lassen. Mit angehaltenem Atem suchen wir nach den passenden Farben und erfahren auf Nachfrage vom freundlichen Personal: Lila
     ist ausverkauft und nein, ohne Duft gibt es nur die weißen – Duft macht es doch so gemütlich. Während wir noch schwanken
     zwischen Erleichterung, dass ohne lila Duft freies Atmen auf der Feier möglich sein wird, und Enttäuschung darüber, dass
     wir mal wieder weiter suchen müssen, unterbreitet uns der Verkäufer einen ernstgemeinten Lösungsvorschlag. «Kaufen Sie die
     lila Kerzen dort hinten und sprühen Sie Parfüm drauf», rät er uns. Äh nein, da muss er irgendetwas falsch verstanden haben,
     wir wollten Teelichter und keine Kerzen, vor allem aber brauchen wir keinen Duft auf ebendiesen.
    Lena lässt sich so schnell nicht unterkriegen. Ein Blick auf die |204| Uhr zeigte, dass wir noch genug Zeit haben, einmal quer durch Hamburg zu der anderen IKE A-Filiale zu fahren. Alle bereits eingesammelten Waren lassen wir unauffällig an einer Ecke stehen, zweimal an der Kasse anstehen
     muss man sich wirklich nicht geben. Auf der anderen Seite der Stadt erwarten uns zwei Paletten mit frischen, immer noch übelriechenden
     Teelichtern der gewünschten Farbe.
    Lena sieht mich an, zuckt die Schultern und meint: «Dann lagere ich sie eben auf dem Balkon, und sie dünsten aus, bis wir
     sie brauchen.» Zwei Regale weiter entdecken wir kleine Vasen, genau das, was wir brauchen, um die Blumen hübsch auf den
     Tischen zu arrangieren. Wir packten 70 von ihnen auf unseren Wagen. Es folgen noch netzweise Steine. Gefallen finden wir auch
     an den lila und pink gefärbten Bambusstangen. Schnell noch eine Portion Köttbullar im Restaurant und dann ab nach Hause.
    In Lenas Wohnzimmer räumen wir den Tisch ab und probieren Kombinationen der gekauften Objekte aus. Fünf Vasen, dazwischen
     Steine, darum herum der Bambus, dazu die stinkenden Teelichter – nein, das ist es nicht. Bambus in die Mitte, Steine als
     Kreis, Vasen symmetrisch angeordnet, Teelichter passend dazu – langweilig. Auf diese Weise tasten wir uns nach und nach
     vor. Lena ist unzufrieden und spielt mit Vase und Steinen herum, dabei fällt ihr ein Stein in das Glasgefäß. Schnell lässt
     sie eine Handvoll weiterer grauer Kiesel folgen. Sie ist begeistert, und in der Tat sieht das Arrangement süß aus. Wir ordneten
     Vasen und Bambus auf dem Tisch an: Das ist es. Sieht toll aus. Allerdings gibt es einen Haken an der Sache: Wir müssen die
     Vasen für die Floristin vorbereiten, was

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