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Die wehrhafte Braut: Roman (German Edition)

Die wehrhafte Braut: Roman (German Edition)

Titel: Die wehrhafte Braut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan MacFadden
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einem Bündel Heu beschäftigt, das man ihnen vorgeworfen hatte.
    Ewan zügelte sein Pferd und sah unsicher zu Rodena hinüber, die das Anwesen neugierig betrachtete.
    »Wir sind einfache Leute, Rodena«, sagte er beklommen. »Du wirst erschrecken, wenn du in die Hütte trittst, denn es ist ärmlich dort. Aber ich schwöre dir, dass es keine besseren und herzlicheren Menschen gibt als meine Eltern.«
    »Dessen bin ich sicher«, gab sie lächelnd zurück. »Ich werde sie achten und lieben, als seien sie meine eigenen Eltern.«
    Sie ritten näher an das Anwesen heran, und Ewan wollte bereits absteigen, um das Gatter zu öffnen, da hielt er inne. Im offenen Stall war ein Pferd angebunden, ein sehniges Tier von edler Rasse, das ganz gewiss nicht seinen Eltern gehörte. Auch der Sattel schien von gutem Leder, und Ewan glaubte, ihn zu kennen.
    »Roger de Bnonne!«, murmelte er verblüfft. »Wie kann das möglich sein?"
    »Er ist hier und erwartet Euch«, ließ sich Caja vernehmen. »Reitet in den Hof, Laird.«
    Langsam wurde Rodenaklar, dass man etwas mit ihnen vorhatte. Caja war keineswegs verwirrt, sie hatte ihre Handlungen genau geplant. Jetzt glitt die alte Frau erstaunlich behände vom Pferd, lief zu dem Gatter und öffnete es einladend. Zögernd ritten die beiden hindurch, stiegen vor der Hütte ab und banden die Tiere an einem hölzernen Pfosten fest. Ewan legte den Arm um Rodena und führte sie in die Behausung seiner Eltern.
    Die Eingangstür war so niedrig, dass sie sich bücken mussten, dann schlug ihnen der beißende Geruch des Torffeuers und eines Talglichts entgegen. Der Raum war eng und dunkel, denn man hatte die beiden kleinen Fenster fest mit Brettern verschlossen, um vor der herbstlichen Kälte und dem Regen geschützt zu sein. Rodenas Augen gewöhnten sich erst nach einer kleinen Weile an das dämmrige Licht, dann erkannte sie drei Menschen, die sich bei ihrem Eintritt von ihren Schemeln erhoben hatten. Einer von ihnen war Roger de Brionne, der Ewan mit einem Ausdruck der Erleichterung entgegensah.
    Das Pächterehepaar stand eng beieinander, beide hielten sich an den Händen, und ihre Blicke wanderten mit einer Mischung aus Freude und Furcht zwischen Ewan und Rodena hin und her. Ewans Vater war groß von Statur, doch seine Haltung war gebeugt, und sein schmales Gesicht sehr bleich, sodass die schwarzen Augen und dichten Brauen stark hervorstachen. Seine Frau hatte weiche Züge, unter ihrem Kopftuch quollen ein paar dunkle Locken hervor. Ihre linke Hand war so fest in eine Falte ihres langen Gewandes verkrampft, dass die Fingerknöchel hell hervortraten.
    So sehr Ewan sich freute, seinen Lehrer und Meister Roger de Brionne wiederzusehen – jetzt nickte er ihm nur kurz zu und ging, seine Eltern zu umarmen.
    »Vater, Mutter! Wie lange haben wir uns nicht gesehen. Und wie viel ist seitdem geschehen! Ich bin so froh, Euch gesund und wohlauf zu finden...«
    Ewans Mutterweinte, als sie ihn in die Arme schloss, der Vater strich Ewan schweigend über den Rücken und wandte sich ab, denn auch ihm standen Tränen in den Augen.
    »Kein Grund zu weinen!«, rief Ewan fröhlich. »Hier bringe ich Euch meine Braut: Rodena, die Tochter von Duncan MacBlair.«
    Er nahm Rodena, die eingeschüchtert an der Tür stehen geblieben war, bei den Schultern und schob sie seinen Eltern entgegen. Doch anstatt die Braut ihres Sohnes zu begrüßen, standen die beiden stumm und starrten die junge Frau an.
    »Rodena«, sagte Ewans Mutter nach einer kleinen Weile des Schweigens.
    Es klang zärtlich und doch voller Angst. Die Frau begann zu schluchzen, sie lehnte sich an ihren Mann und verbarg ihr Gesicht an seiner Brust.
    Ewan hatte ungläubiges Staunen erwartet, Fragen oder auch Vorwürfe – nicht jedoch dieses seltsame Schweigen.
    »Was ist los mit Euch beiden? Glaubt Ihr mir nicht?«, rief er mit aufkommendem Ärger, denn er spürte, wie betroffen Rodena war, auf diese Weise empfangen zu werden.
    »Erlaube mir, die Dinge endlich zu entwirren, mein Freund«, ließ sich da Roger de Brionne vernehmen. »Die beiden Menschen, David und Aileen Turner, haben dein Leben bewahrt und dich großgezogen. Dafür wirst du ihnen dein Leben lang großen Dank schulden. Doch sie sind nicht deine Eltern.«
    Mit ungläubigem Stirnrunzeln blickte Ewan seinen Meister an. Trieb er einen Scherz mit ihm? Wenn ja, dann war dies kein passender Augenblick dazu.
    »Was redet Ihr da? Natürlich sind dies meine Eltern!«
    Plötzlich stand Caja, die hinter ihnen in

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