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Die wehrhafte Braut: Roman (German Edition)

Die wehrhafte Braut: Roman (German Edition)

Titel: Die wehrhafte Braut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan MacFadden
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Braut anschauen wollen und sie ausgefragt, was sie auf ihrer Brautfahrt Schlimmes erlebt hatte. Weib – dein Name ist Neugier.
    Rodena, die auf einem Lehnstuhl gesessen hatte, erhob sich, als er auf sie zuging. Die Frauen hatten ihr neue Gewänder gegeben und auch ihr Haar geordnet, sodass es in weichen Locken über ihre Schultern fiel.
    »Ich bin Euch großen Dank schuldig, Malcolm MacLead«, sagte sie mit ernster Miene. »Heute früh wäre ich vor Erschöpfung fast umgefallen – doch jetzt, nachdem die Frauen mich mit Kleidung und Speisen versorgt haben, geht es mir viel besser.«
    Sie sprach die Wahrheit, das konnte er ihr deutlich ansehen. Ihre Wangen hatten sich gerötet, und das durchs Fenster einfallende Licht gab ihrem Haar einen seidigen Glanz. Verblüfft stellte er fest, dass Duncans Tochter ihm außerordentlich gefiel.
    »Das freut mich«, sagte er gedehnt. »Meine Truhen sind voller Stoffe und Kleinodien, die zu Eurer Verfügung sind.«
    »Ich danke Euch, Laird. Aber ich behänge mich nicht gern mit allzu viel Ketten und Ohrringen. Dieses Kleid gefällt mir gut, und ich bin damit zufrieden.«
    Er spürte, wie die Lust, die er längst vergangen geglaubt hatte, wieder in ihm wuchs. Er ließ den Blick über sie gleiten und vermutete, dass unter den Kleiderstoffen ein schlanker Körper mit festen Hüften zu finden war. Auch hatte sie ganz sicher straffe, runde Brüste, die sich wie reife Äpfel in seine Hände schmiegen würden. Ihr Mund allerdings war ein wenig zu groß, auch war sie keine von den sanften, hingebungsvollen Mädchen mit lieblichen Gesichtern.
    »Wenn Ihr Euch ein wenig erholt habt, Rodena«, fuhr er fort. »Dann werdet Ihr viel Freude auf meiner Burg erleben.«
    Er lächelte anzüglich und sah, dass sie blass wurde. Natürlich, sie dachte an ihren Liebhaber und wartete vermutlich darauf, dass er sich zu ihr schleichen würde. Aber da konnte sie lange warten. Er hatte ursprünglich die Absicht gehabt, sie gleich wieder zu Alister zurückzuschicken. Jetzt aber wurde er anderen Sinnes. Bevor er sie mit Schimpf und Schande aus seiner Burg warf, würde er sich die hochmütige Rodena aufs Lager legen.
    »Ich werde Euch gewiss eine gute Ehefrau sein«, sagte sie, und ihre Stimme zitterte dabei ein wenig.
    Er hatte keineswegs die Absicht, sie zu heiraten. Aber darüber würde er sie vorläufig im Unklaren lassen. Er wollte sie haben, ganz und gar, und es gab ein hervorragendes Mittel, Duncans widerspenstige Tochter dazu zu bringen, sich ihm freiwillig hinzugeben.
    »Ich werde mich gern davon überzeugen, ob Eure Liebe groß genug ist, um für eine Ehe zu taugen«, meinte er geheimnisvoll und sah, dass sie mit diesem Satz wenig anfangen konnte.
    »Zweifelt Ihr etwa daran?«, fragte sie.
    Sie hatte dichte dunkle Brauen, und ihre Augen waren fast schwarz – sie gefiel ihm immer besser, er spürte, wie seine längst erschlaffte Männlichkeit sich wieder belebte. Das Gewand, das man ihr gegeben hatte, war schmal geschnitten und ließ ahnen, dass ihre Taille zart und biegsam war.
    »Ich bin nicht mehr jung«, gab er zurück und wiegte den Kopf, als habe er große Bedenken. »Ich gleiche nicht Eurem Brautwerber, diesem prächtigen Burschen, der Euch gegen eine gewaltige Übermacht verteidigt hat.«
    Ihre Augenlider zitterten ein wenig, als er von Ewan Turner sprach – natürlich hatte sie Sehnsucht nach ihm. Aber sie verstellte sich recht gut, das musste er ihr lassen.
    »Sir Ewan ist ein zuverlässiger Mann, Laird. Der Eid, den er seinem Laird Alister geschworen hat, ist ihm heilig. Ich denke, er wird sich bald auch Eure Achtung erwerben.«
    »Das kommt ganz und gar auf Euch an, Rodena!«
    Sie begriff nicht, sah ihn fragend an, und er wusste, dass jetzt die Sorge in ihr hochstieg.
    »Wie meint Ihr das, Laird?«
    Er trat einige Schritte näher und streckte die Hand aus, um sie sacht auf ihre Schulter zu legen, doch sie fuhr erschrocken zurück. Ärgerlich zischte er, wagte jedoch nicht, sie bei ihrem langen Haar zu fassen, was er jetzt gern getan hätte. Es reichte ihm jetzt mit dem Gesäusel – er würde ihr reinen Wein einschenken, damit sie wusste, woran sie war.
    »Was ich meine, Lady, ist einfach zu verstehen. Ewan Turner ist momentan an einem recht ungemütlichen Ort, und sein weiteres Schicksal hängt davon ab, wie sehr Ihr mir, Eurem Bräutigam, Eure Liebe beweist.«
    Jetzt hatte sie endlich begriffen, ihre Augen weiteten sich, und sie schien am ganzen Körper erstarrt vor Entsetzen. Er nahm

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