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Die wehrhafte Braut: Roman (German Edition)

Die wehrhafte Braut: Roman (German Edition)

Titel: Die wehrhafte Braut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan MacFadden
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besten Mann, Mathew Cameron, zum Kampf geschickt, um die Braut zum Schein zu gewinnen. Als dies gelungen war, hatte er mit den MacMorrans eine Übereinkunft getroffen: Die kostbaren Brautgeschenke würde man sich teilen, das Lösegeld, das Alister für die gefangene Braut und die Ritter zahlen würde, gehörte den MacMorrans. Es war Malcolms Rache an Alister und Duncans hochnäsiger Tochter, die es gewagt hatte, sich gegen die Heirat mit ihm zu sträuben. Die MacMorrans hätten dafür gesorgt, dass die hübsche Rodena nie mehr einen Bräutigam fand, denn wer wollte schon um ein Mädchen werben, das David MacMorran und seine Brüder in ihren Betten gehabt hatten?
    Malcolm rieb sich den schmerzenden Rücken, und seine Gedanken kehrten missmutig zu Ewan Turner zurück, der ihm diese großartige Rache versaut hatte. Blitzartig schoss ihm jetzt eine Erkenntnis durch den Kopf. Der Bursche erinnerte ihn an Duncan MacBlair. Natürlich – weshalb war er nicht sofort darauf gekommen? Die gleiche aufrechte Haltung, dieser mächtige und doch biegsame Körper, und auch seine Züge waren denen Duncans ein wenig ähnlich.
    Malcolm spuckte aus und wandte sich vom Fenster ab. Er hatte manchen Kampf gegen Duncan ausgetragen, doch der Clan Chief der MacBlairs war letztlich als Sieger hervorgegangen. Der edle, aufrechte Ritter, für den seine Männer bis zum letzten Atemzug kämpften – Malcolm hatte Duncan abgrundtief gehasst. Gegen Alister MacBlair, Duncans Nachfolger als Clan Chief, hatten Malcolms Chancen besser gestanden. Es war der verfluchte Roger de Brionne, der Alisters Ritter immer wieder zum Sieg geführt hatte. Roger de Brionne war Duncans Freund gewesen, er war von der gleichen Sorte, und solange dieser Mann lebte, schien es, als sei Duncans Geist noch lebendig.
    Ein Grund mehr, Ewan Turner ein böses Ende zu bereiten. Malcolm reckte sich und spürte, wie sein Rücken sich versteifte, wenn er sich aufrichtete. Auch die alten Narben an Brust und Rücken machten Ärger, denn sie brachen immer wieder auf. Er war alt geworden, vielleicht hatte er nicht mehr lange zu leben. Doch bevor er ins Gras biss, würde er seine Rache vollziehen.
    Er rief den Befehlshaber der Wachen zu sich, denn er wollte wissen, ob Ewan Turner sicher im Kerker untergebracht war.
    »Es war nicht gerade leicht«, gab der Mann zu. »Er ließ sich widerstandslos hinunterführen, doch als wir ihn in Ketten legen und anschmieden wollten, machte er uns heftigen Ärger. Wir mussten vier kräftige Männer herbeiholen, um den Burschen festzuhalten, und sie haben etliche Püffe und Schrammen davongetragen.«
    »Er ist also angeschmiedet?«
    »Fest und sicher, Laird. Er müsste schon die Mauer mitnehmen, wenn er trotz der Fesseln entkommen wollte.«
    Malcolm nickte zufrieden und entließ den Mann. Der eiserne Ring war noch von seinem Vorgänger tief in den Stein eingelassen worden – auch ein Kerl mit solchen Körperkräften würde ihn nicht herausreißen können.
    Er konnte sich jetzt also seinem zweiten Opfer zuwenden. Duncans Tochter.
    Der Weg zu den Frauengemächern führte durch einen schmalen Gang und über die Wendeltreppe. Er war ihn in letzter Zeit selten gegangen, denn seine erwachsenen Töchter hatten die Burg längst verlassen, und es war schon ein paar Jahre her, dass er sich eine Geliebte gehalten hatte. Es mochte an seinem Alter liegen, dass ihm die Weiber nicht mehr gefielen, auch plagte ihn sein Rücken, wenn er bei einer Frau lag, sodass er die Heirat mit Duncans Tochter nur wegen der zu erwartenden Söhne hatte eingehen wollen.
    Nun, er würde sich zu diesem Zweck eine andere suchen müssen.
    Zwei kleine Pagen, die im Flur miteinander gerangelt hatten, huschten ängstlich davon, als sie den Laird sahen. Er schickte ihnen einige böse Drohungen hinterher und ärgerte sich, denn in früheren Zeiten hätte er die beiden mit ein paar Sprüngen erwischt und ihnen Maulschellen verpasst.
    Man hatte Rodena in dem Gemach untergebracht, das früher seine Geliebte bewohnt hatte, ein rechteckiger Raum, der von einem Ofen beheizt wurde und den er reichlich mit Wandteppichen und schönen Vorhängen hatte ausstatten lassen. Als er ohne Ankündigung eintrat, stob ein Schwarm Frauen erschrocken auseinander, die sich um Rodena geschart hatten.
    »Verschwindet!«, knurrte er die Frauen an. »Ich will mit ihr allein sein.«
    Er hatte Weibergeschwätz nie leiden können, es war überflüssiges Gerede und kam niemals zu einem Ende. Natürlich hatten sie sich die

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