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Die weiße Frau von Devils Rock

Die weiße Frau von Devils Rock

Titel: Die weiße Frau von Devils Rock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Withcomb
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durchgemacht."
       "Das kann es nicht sein", widersprach sie.
       "Bitte, Charlene, beruhige dich doch. Du bist noch immer schwer verletzt. Es wird Wochen dauern, bis die große Wunde am Hinterkopf verheilt ist. Gib dir selbst eine Chance."
       Unglücklich schaute Charlene ihm in die Augen. "Ich möchte wissen, was mit mir los ist. Ich sehe Gespenster, nein, ein Gespenst", berichtigte sie sich hastig, "und zwar immer das gleiche." Sie schluckte, denn sie spürte Panik in ihrem Innern aufsteigen, die ihren Magen zusammenkrampfte und ihren Verstand lähmte. "Ich werde verrückt. Gib es doch zu, Marvin." Unvermittelt begann sie zu schluchzen.
       Marvin nahm sie ganz sacht in die Arme. Es sollte eine Freundschaftsgeste sein, weil sie ihm von Herzen Leid tat. Und doch war da in seinem Innern noch ein ganz anderes, ein sehr intensives Gefühl, das er sich eigentlich gar nicht eingestehen wollte. Immer deutlicher spürte er, dass er Charlene liebte. Und mit jedem Tag wurde es mehr, obwohl er sich mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln dagegen wehrte. Es brachte einfach nichts, denn gegen sein Herz kann man nicht ankämpfen.
       Charlenes Schluchzen verstummte plötzlich. Ihr Blick versank in seinem. Zuerst war da ungläubiges Staunen, das ihm signalisierte, dass sie seine geheimsten Gefühle erraten hatte.
       "Charlene, ich… "
       "Sprich nicht weiter, Marvin", unterbrach sie ihn sanft. "Ich bin verheiratet."
       "Ich weiß."
       Sie streichelte über seine Wange. "Kann ich heute noch nach Dragon House?"
       Marvin überlegte sehr lange. Dann nickte er. "Wenn du unbedingt willst, kann ich dich nicht hier zurück halten. Vermutlich ist es ohnehin das Beste", antwortete er. "Bleib noch bis Abend, dann werde ich dich selbst bringen." Er mochte nicht zeigen, wie schwer ihm ums Herz war bei ihrem Entschluss. Doch er wusste auch, dass es gar keine andere Möglichkeit gab. "Nur eines möchte ich dir noch sagen, Charlene. Wann immer du mich brauchst bin ich für dich da. Bitte vergiss das nie", bat er eindringlich. "Ich werde dir nicht zu nahe treten, doch für meine Gefühle kann ich nichts."
       "Ich weiß", sagte die Frau leise und legte für einen kurzen Moment ihre Hand an seine Wange. "Wäre da nicht Ashton…" Sie brach ab und drehte sich um, schwieg eine ganze Zeitlang.
       "Du bist der erste Mensch, der mir so nahe gekommen ist", gestand Marvin leise. Dann verließ er hastig das Zimmer. Mit jeder Minute, die verrann wuchs seine Liebe zu dieser Frau, die er vor wenigen Wochen erst kennen gelernt hatte. Und doch war da in ihm ein Gefühl der Vertrautheit, als würde er sie bereits ein ganzes Leben lang lieben.
       Am Nachmittag brachte Marvin Charlene nach Dragon House zurück. Vor allem Christina war überglücklich, wieder mit der Mutter zusammen sein zu können. Die Stunden mit dem Vater waren nicht gerade angenehm gewesen, denn der Mann hatte kaum gesprochen sondern nur am Tisch gesessen und vor sich hin gestarrt.
       "Du bist wieder da, Mum. Jetzt wird alles gut." Jubelnd stürzte sich das Mädchen in die Arme der Mutter. Charlene schwankte und wäre vermutlich gestürzt, wenn nicht Marvin sofort zugegriffen hätte.
    "Langsam, kleine Lady", meinte er und lachte leise. "Deine Mum braucht noch viel Schonung. Ich verlasse mich auf dich. Du sorgs t für sie, dass sie nicht zu oft auf den Beinen ist. Sie muss noch viel liegen. Am besten, du bringst sie gleich ins Bett." Er nickte dem Mädchen zu, und wenig später verschwanden die beiden nach oben.
       Genau das hatte der Arzt beabsichtigt. "Kann ich kurz mit dir reden, Ashton?"
       Wie erwachend blickte der ihn an. "Was ist?" Seine Stimme klang abweisend.
       "Ich dachte, wir sollten uns noch einmal über unser letztes Gespräch unterhalten", begann er zögernd. "Wie – geht es dir heute?"
       Ashton lachte freudlos. "Seit wann interessiert dich das denn? Du hast doch jetzt, was du wolltest."
       "Wie meinst du das?"
       "Nun, ich sehe doch, wie sehr meine Frau an dir hängt. So hat sie mich noch nie angesehen wie dich eben." Er starrte Marvin an.
       Der Arzt erschrak, nicht wegen seiner Worte, die er nicht für ernst nahm. Es war Ashtons Blick, der ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ. "So ein Unsinn", versuchte er ihn trotz allem zu beschwichtigen.
       "Unsinn?"
       "Ja, Unsinn. Deine Frau wollte nach Hause, weil sie Sehnsucht hatte nach ihrer Familie. Dafür ist sie sogar bewusst das Risiko eingegangen,

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