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Die weiße Frau von Devils Rock

Die weiße Frau von Devils Rock

Titel: Die weiße Frau von Devils Rock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Withcomb
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seltsame Buch gekommen ist."
       "Welches Buch meinst du?" Alarmiert starrte er sie an. "Red schon, was ist das für ein Buch?"
       "Du hast es doch schon gesehen. Es lag vor ein paar Tagen auf dem Tisch. Es ist ein Tagebuch und es erzählt von einer sehr unglücklichen Frau, die ein schweres Leben mit einem Alkoholiker geführt hat. Sie lebte einmal in diesem Haus."
       "Serena."
       Charlene zuckte zusammen. Da war er wieder, dieser Name, der ihr eine Gänsehaut verursachte. Eben noch war sie der Meinung gewesen, eine Chance zu haben, doch die war jetzt auch zerstört. "Wer ist Serena?", schrie sie ihren Mann an. "Ich will endlich wissen, was hier gespielt wird."
       Wie erwachend schaute Ashton seine aufgebrachte Frau an. "Bist du jetzt ganz durchgedreht? Schreist hier herum, als würde ich dich umbringen und denkst dabei gar nicht an Christina. Was soll das Kind von uns denken, wenn du dich aufführst, als hättest du den Verstand verloren?"
       So hatte Ashton noch nie mit ihr gesprochen. Überhaupt war nichts mehr wie vor einigen Wochen noch. Was war nur geschehen?
       "Liebst du mich eigentlich noch?", fragte sie aus ihren Gedanken heraus.
       "Was soll der Unsinn?"
       "Du – bist immer so abweisend, manchmal richtig kalt. Und dann schaust du mich an, als könntest du mich auch umbringen, wenn dir danach ist. Da habe ich richtig Angst vor dir, wenn du mich so ansiehst."
       "Bist du jetzt ganz übergeschnappt?" Ashton sprang aus dem Bett und lief ans Fenster. Blicklos starrte er nach draußen, ohne etwas wahr zu nehmen.
       "Warum bist du so aufgeregt? Ich hab dir doch nichts getan, möchte nur den wundervollen zärtlichen Mann wiederhaben, den ich aus Liebe geheiratet habe." Die Worte fielen Charlene unendlich schwer.
       Die hochgewachsene Gestalt stand unbeweglich am Fenster, strahlte einen beinahe unerträgliche Einsamkeit aus. Draußen war es bereits dunkel, und die Stille, die sich ausbreitete, legte sich wie ein undurchdringliches Leichentuch auf Charlenes Seele.
       Langsam drehte sich Ashton zu ihr um. Er schaute sie an, als würde er sie in diesem Augenblick zum ersten Mal bewusst wahrnehmen. "Was willst du von mir?"
       Charlene verstand nicht. Eben noch hatte sie ihrem Mann ihre Liebe gestanden und er wusste nicht, was sie ihm damit sagen wollte.
       "Vielleicht können wir unsere Ehe wieder leben , Ashton?" Die Frau zog ihre Bettdecke bis zum Kinn hoch. "Komm schlafen, es ist schon spät. Ich werde dich auch nicht mehr mit meinen Gedanken und Wünschen behelligen. Bitte verzeih mir", fügte sie resigniert hinzu.
       Schweigend kam Ashton ihrer Aufforderung nach. Er rollte sich in seinem Bett zusammen und drehte Charlene den Rücken zu. Bald atmete er tief und gleichmäßig, er war einfach eingeschlafen.
       Irgendwann in der Nacht wurde Charlene wach. Sie hatte einen Alptraum gehabt, der ihr schreckliche Bilder vorgegaukelt hatte. Jetzt hatte sie nur noch den Wunsch, sich in die Arme ihres Mannes zu flüchten und damit die Angst zu verdrängen, die immer schlimmer wurde. Sie öffnete die Augen einen winzigen Spalt weit, war noch immer nicht ganz wach. Sie sah einen Schatten, der sich über sie gebeugt hatte und wusste jetzt nicht, ob sie  noch immer träumte.
    Vorsichtig öffnete sie die Augen ein kleines Stückchen weiter. Der Schatten war noch immer da. Und jetzt erkannte sie Ashton, der sich, auf seinen Ellenbogen gestützt, über sie gebeugt hatte.
       Der Mond, der zum geöffneten Fenster herein schien, warf ein fahles Licht auf den Mann, gerade soviel, dass die Frau ihn erkennen konnte.
       Doch das, was sie sah, beruhigte sie keineswegs. Es ging etwas Fremdes, etwas Unheimliches von ihm aus, das ihr Angst machte. In seinen Augen, in denen sich das Mondlicht spiegelte, war keine Liebe zu lesen sondern – Hass.
       Mit einem leisen Entsetzenslaut rollte sich Charlene zur Seite und wollte aus dem Bett. In diesem Augenblick griff Ashton nach ihr und bekam noch einen Zipfel ihres seidenen Nachthemds zu fassen.
       "Bitte nicht, lass mich." Ihre Stimme klang schrill. Sie wollte schreien, aber bekam keinen Ton mehr heraus. Deshalb versuchte sie, seine Hand wegzustoßen.
       Ashton gab einen tiefen Laut von sich, der sich fast wie das Schnauben eines wilden Stieres anhörte. Mit seiner ganzen Kraft und seinem ganzen Gewicht stürzte er sich auf Charlene und krallte sich in ihrem Fleisch fest. Er war wie von Sinnen.
       Verzweifelt wehrte sich die

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