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Die Weiße Ordnung

Titel: Die Weiße Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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der Weiße schon langweilig und schwierig zu lesen gewesen waren, doch im Vergleich zu Myrals Umgang mit Unrat erschienen diese Bücher ihm völlig klar und verständlich. Das Buch über Unrat war jedoch nicht so dick, es umfasste weniger als hundert Seiten. Cerryl blätterte um und las weiter.
     
    … so übelriechend Menschen- und Tierexkremente auch sein mögen, beide speichern eine schwache Ordnung und lösen sich in Wasser zu einer Flüssigkeit auf, die mithilfe von einfachen Techniken gereinigt werden kann …
     
    »Cerryl?«
    Er fuhr hoch. Faltar und Lyasa standen vor dem Tisch in der Bibliothek.
    »Hast du die Glocke nicht gehört?«
    »Die Glocke?« Er musste sich wohl ziemlich dämlich anhören.
    »Sind das Myrals Bücher?« Lyasa zeigte auf die Bände unter seinem Ellbogen. »Die über Abfälle und Abwässer?«
    Cerryl nickte.
    »Wie lange hast du sie schon?«, fragte sie.
    »Seit gestern.« Cerryl massierte seine Stirn wieder, diesmal mit der linken Hand, und dann den Nacken, um die Verspannungen loszuwerden.
    »Wie viele Jahre hat Myral gebraucht, um sie zu schreiben?«, wollte Lyasa wissen.
    Faltar grinste nur.
    »Er hat nur eines davon selbst geschrieben. Dieses hier.« Cerryl blickte von Faltar zu Lyasa.
    »Es ist immer dasselbe.« In Lyasas Stimme schwang leichter Ärger mit. »Er hat Jahre gebraucht, um so viel herauszufinden, damit er etwas darüber schreiben konnte, und du versuchst, das alles innerhalb eines Tages zu lernen.«
    »Ich habe nur einen Achttag Zeit.«
    »Du hast einen Achttag Zeit, die Bücher zu lesen – du musst sie nicht Wort für Wort auswendig lernen!«
    »Cerryl muss alles besser können als jeder andere … sogar besser als Myral«, sagte Faltar.
    »Wer sagt das?«
    »Cerryl«, antwortete der blonde Magierschüler.
    »Ihr zwei …« Lyasa warf erst Faltar und dann Cerryl einen Blick zu. »Lasst uns zum Essen gehen.«
    Cerryl stand auf und fühlte, wie seine Muskeln schmerzten. Wie lange hatte er gelesen?
    »Zu lange«, antwortete Faltar.
    Lyasa hatte den Studiersaal bereits verlassen, als Cerryl die Bücher zusammenraffte und den Weg zum Speisesaal einschlug. Bei seiner Zelle hielt er an und warf die Bücher auf den Schreibtisch.
    »Warum musst du nur immer alles so schnell lernen?«, fragte Faltar, als sie den Flur entlanggingen.
    »Hier wird zum ersten Mal von mir verlangt, dass ich lerne, und … ich weiß nicht.« Cerryl senkte den Blick auf die polierten Steine des Fußbodens und war froh, dass er die Böden hier nicht schrubben musste.
    »Warum hat dich der Schreiber aufgenommen? Ich meine …«
    »Du meinst, weil ich ein Mühlenjunge ohne Schulbildung war?« Cerryl nickte. »Ich habe die Tochter des Mühlenmeisters dazu überredet, mir die Buchstaben beizubringen. Sie gab mir Bücher in der Alten Sprache und in der Tempelsprache. Die beiden Sprachen unterscheiden sich nicht sehr voneinander.«
    »Du hast dir selbst das Lesen beigebracht?« Faltar schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Es war sonst niemand da.« Cerryl sah sich im Speisesaal um, er war nur halb voll, da die richtigen Magier selten dort aßen. Kesrik saß an einem Ecktisch und wurde offenbar von Fydel in irgendetwas unterrichtet, denn sein Gesichtsausdruck wirkte noch mürrischer als sonst. Lyasa stand an der Anrichte. »Und ganz allein hätte ich es auch nicht geschafft. Ich hatte schließlich eine Hilfe.«
    »Bei der Dunkelheit«, zischte Faltar. »Es gibt Zitronenlamm.«
    Gegen Zitronenlamm hatte Cerryl nichts einzuwenden, aber er nickte. »Es könnte schlimmer sein.«
    »Käse in der Kloake? Das ist ungefähr das Gleiche. Oh … entschuldige … aber wahrscheinlich bin ich sowieso als Nächster dran.«
    »Du musstest noch nicht in den Kanal?« Cerryl nahm sich eine große Portion Lamm, eine Scheibe Schwarzbrot und dann noch einen grünen Birnapfel; nichts davon zeigte eine Spur von Chaos und würde es auch wahrscheinlich nie, doch es war Cerryl schon zur Gewohnheit geworden, das Essen zu untersuchen.
    »Manche müssen früher, manche später, wieder andere – wie Kesrik – müssen öfter als einmal.« Faltar nahm sich eine kleine Portion vom Eintopf, fast einen halben Laib Schwarzbrot und zwei Birnäpfel.
    »Kesrik musste zweimal in den Kanal?«
    »Von diesen beiden Malen weiß ich zumindest. Man sagt, dass Kinowin als Schüler viermal im Kanal war und Eliasar dreimal.«
    Cerryl runzelte die Stirn. Der große Magier musste viermal zum Abfalldienst? Der Waffen-Magier dreimal?
    Faltar deutete mit dem

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