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Die Welt der grünen Lady

Die Welt der grünen Lady

Titel: Die Welt der grünen Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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Boden ab, um mich zu vergewissern, daß ich wirklich festen Boden unter den Füßen hatte. Dann drehte ich mich vorsichtig um.
    Unter meinen Füßen war fester Stein, und ein paar Schritte vor mir sah ich grünen Rasen. Ich zögerte, da ich nicht sicher war, die Stelle meines Abstiegs wiederzufinden. Aber der Notus mußte in der Nähe sein, und Zögern brachte mich nicht weiter.
    Ich begann meine Schritte zu zählen, und als ich das weiche Gras erreichte, bückte ich mich und riß eine Grassode aus, um meinen Weg zu markieren. Dies wiederholte ich alle fünf Schritte.
    Auf diese Weise erreichte ich den ersten der Notusbäume. Es waren mehrere – ein ganzer Hain von ihnen. Ich blieb stehen und sog tief den wohltuenden Duft ein.
    Die Blüten hingen in dicken Büscheln herab, aber diese hier waren nicht silbrig weiß wie jene des ersten Zweiges. Manche von ihnen hatten goldene Ränder. Viele der Blüten lagen auf dem Rasen.
    Ich trat unter den nächststehenden Baum, blickte auf und suchte nach einem noch frischen Zweig.
    Als ich meine Wahl getroffen hatte, hob ich meine Hände, um den Zweig abzubrechen. Aber als meine Finger ihn berührten, schnappte er hoch und aus meiner Reichweite, als ob der Baum wüßte, was ich vorhatte und sich weigerte. Erschrocken sprang ich zurück, da ich das merkwürdige Gefühl hatte, der Zweig würde zurückschnappen und mich schlagen.
    War dies ein ähnlicher Fall wie bei der besonderen Graswurzel? Mußte ich irgendwie dafür bezahlen? Ich untersuchte die Schnitte an meiner Hand. Sie taten immer noch weh, aber sie bluteten nicht mehr. Ich holte tief Luft, trat an den Baumstamm und legte meine schmutzige, zerschnittene Hand flach auf die silbrig glänzende Oberfläche.
    Warum ich das tat, weiß ich nicht, aber irgendwie schien es richtig zu sein. Und dann sprach ich zu dem Notus wie zu einem lebenden Wesen, das zur Hilfe bewegt werden konnte, wenn es nur verstand, daß wir diese Hilfe dringend brauchten. Ich bat den Baum, mir zu geben, was immer er mir zu geben bereit war, und ich versprach, nicht zu versuchen, es mir einfach zu nehmen, sollte es mir abgeschlagen werden. Denn jetzt erinnerte ich mich daran, wie jener erste Zweig mir vom Wind gebracht wurde und daß ich ihn nicht selbst gebrochen hatte.
    Über mir rauschten die schmalen Blätter, und die Blütenbüschel bewegten sich heftig. Die Bewegung wurde von keinem Wind verursacht, aber sie setzte sich fort von Baum zu Baum, und das Rauschen schwoll an.
    Um mich herum fielen in einem Schauer halbverwelkte Blüten herab, verfingen sich in meinem Haar, in den Falten meiner Tunika und blieben an meinen Armen und Schultern hängen, als wären sie mit einer Klebeschicht überzogen.
    Irgendwo über meinem Kopf ertönte ein scharfes Knacken, und als ich mich zurücklehnte, um nach oben zu blicken, meine Hände immer noch am Baumstamm, fiel ein Zweig auf meine Arme. Der Zweig hatte die Form eines Y, und jeder der beiden Arme besaß ein ganzes Bündel von Blüten. Zu meiner Freude waren sie noch nicht voll aufgeblüht, so daß sie sich eine Weile halten würden.
    Wieder sprach ich zu dem Baum und bedankte mich bei der fremden Macht für die Gabe, von Ehrfurcht ergriffen über diese Antwort auf meine Bitte und beschämt über meinen habgierigen Versuch, mir meinen Zweig selbst zu brechen. Der Baumstamm unter meinen Händen schien zu schwitzen – oder die Feuchtigkeit des Nebels schlug sich dort nieder. Ich war so durstig, daß ich mich sehnte, die schweren, glitzernden Tropfen mit meiner Zunge abzulecken und meinen trockenen Mund damit zu netzen. So groß war mein Verlangen, daß ich nicht widerstehen konnte und alle Vorsicht außer acht ließ, den Baum umarmte und meinen Mund darauf legte.
    Die Feuchtigkeit war kein Wasser – dazu war sie zu süß. Aber sie war sehr erfrischend, gab mir innere Wärme und ein Gefühl der Hoffnung und Zuversicht. Als ich mich von dem Baum entfernte, dankte ich noch einmal. Und es erschien mir nicht einmal seltsam, das zu tun, denn der Notus war ganz offensichtlich nicht nur ein Baum.
    Den Zweig fest in meinen Gürtel gesteckt, kehrte ich zu der Felswand zurück. Der Aufstieg war leichter als der Abstieg. Die Blüten, die auf mich gefallen waren, hingen immer noch an mir, und ich hatte auch kein Verlangen, sie abzustreifen.
    Der Nebel begann sich bereits zu lichten, als ich mich über den Rand auf das Gipfelplateau hinaufzog. Bartare schien immer noch in tiefem Schlaf zu liegen. Oomark kauerte etwas abseits,

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