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Die Welt in mir (German Edition)

Die Welt in mir (German Edition)

Titel: Die Welt in mir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Neuberger
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hatte gar nicht bemerkt, dass ich den Atem aus Angst, er könne böse sein,
angehalten hatte. Doch nun fiel die Anspannung von mir ab und das schöne Gefühl
breitete sich wieder in mir aus. Ich nutzte allerdings die Gelegenheit, um mit
einer weiteren Frage nachzuhaken.
    „Wo ist Alex eigentlich genau
und weißt du, wann er wiederkommt?“, fragte ich und biss mir auf die Lippen.
Ich wollte nicht, dass Josh den letzten Teil meiner Frage irgendwie falsch verstand.
Aber dies war zum Glück nicht der Fall, denn er sah entspannt aus und schaute mich
weiterhin freundlich an.
    „Ich bin mir ehrlich gesagt,
nicht sicher, wo genau er ist. Er hat es nicht so mit Bericht erstatten. Aber
ich glaube fest daran, dass es ihm gut geht. Wann er wiederkommt, weiß ich
nicht. Gehe ich dir etwa schon auf die Nerven?“, fügte er mit einem Lächeln im
Gesicht hinzu.
    Mir blieb beinahe das Herz
stehen. Mehr als ein Stammeln, dass er mir überhaupt nicht auf die Nerven ginge,
bekam ich nicht raus. Und als wäre dies nicht schon schlimm genug, lief ich
auch noch puterrot an.
    Etwas beschämt, schaute ich auf
meinen Teller und schwieg lieber, bevor ich mich noch mehr blamierte. Ich merkte,
wie Joshs Einfluss auf mich wuchs und fühlte auch die beruhigende Wirkung von
ihm. Aber ich konnte klar erkennen, dass es seine Gefühle waren, und es gelang
mir, sie teilweise abzugrenzen. Ein kleiner Erfolg nach so einer Blamage, dachte
ich mir.
    „Tut mir leid. Ich wollte dich
nicht in Verlegenheit bringen“, sagte Josh, was mein Wohlbefinden nicht gerade
steigerte.
    Ich nuschelte vor mich hin,
alles sei okay, und stocherte unmotiviert in meinem Essen herum. Nach einer
Weile richtete er erneut das Wort an mich und fragte, wo wir Mädels uns treffen
würden.
    Langsam beruhigte ich mich und
versuchte, meine Scham von mir zu schieben. Damit ich mich schneller wieder
fasste, ging ich auf die Gefühle, die Josh in mir auslöste, ein und merkte
schon bald, dass alles in mir wieder friedlich und glücklich war.
    Wir verfielen in eine lockere
Plauderei und ich berichtete ihm mehr über meine Freundinnen. Ich erzählte ihm
sowohl Geschichten von früher als auch Dinge aus ihrem jetzigen Leben.
    „Jaqui wäre sicherlich mit
Kusshand das Gleichgewicht für eure Welt. Dies wäre ganz nach ihrem Geschmack.
Du hättest es nicht so schwer gehabt, dass sie dir glaubt“, sagte ich neckend.
Allerdings bereute ich meine Worte im selben Moment. Ich wollte nicht, dass
Josh Jaqui irgendwie interessant fand. Zumindest nicht interessanter als mich.
Zwar gönnte ich meinen Freundinnen ihr Glück, aber diesen Mann wollte ich weder
teilen geschweige denn hergeben. Er sollte mich mögen. Aber zum Glück
registrierte ich, dass Josh mich einfach erzählen ließ und nicht weiter auf
meine Worte einging. Daher plauderte ich weiter, um schnell von diesem Thema
wegzukommen.
    Josh hörte aufmerksam zu und
stellte ab und an eine Frage. Nur wenn er mich anlächelte oder ich ihm zu lange
in die Augen schaute, merkte ich, wie mir die Röte erneut ins Gesicht stieg und
das Kribbeln in meinem Bauch stärker wurde. Ohne Frage, hatte dieser Mann nicht
nur einen Einfluss auf meine Gefühle, sondern auch auf meine Gesichtsfarbe,
meinen Magen und mein Herz. All das machte mir aber nichts aus. Nur auf das
Rotwerden hätte ich verzichten können. Nach dem Rest war ich fast süchtig.
    Den Abend ließen wir wieder vor
dem Fernseher bei einem Actionfilm ausklingen. Wir saßen gemütlich auf dem
Boden und lehnten uns mit dem Rücken ans Sofa. Ich erwischte mich beim
Gedanken, dass ich hier ewig mit Josh auf den Boden sitzen und auf jeden Fall,
alle Abende meines Lebens mit ihm verbringen könnte.
    Doch irgendwann trennte uns die
Nachtruhe und ich ging schweren Herzens ins Bett und musste mich erneut für ein
paar Stunden von ihm verabschieden.
    Als ich am nächsten Morgen mit
dem Kaffee in der Hand am Tisch saß, wunderte ich mich, wie gut Josh und ich
zusammen funktionierten. So, als hätten wir schon tausende Morgen zusammen
erlebt und nicht erst drei. Er hatte mir heute nicht nur Kaffee gemacht und
wartete wie immer mit meinem Becher in der Hand auf mich, sondern es hatte auch
ein Toast für mich im Toaster gesteckt. Ich konnte kaum glauben, wie aufmerksam
er war und wie solche Kleinigkeiten mein Herz höher schlagen ließen. Ein Mann
konnte mein Herz offenbar mit Kaffee und Brot gewinnen, dachte ich, obwohl ich
wusste, dass mehr dazugehörte und Josh all dieses Mehr hatte.
    Auch der Weg zur

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