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Die Welt in mir (German Edition)

Die Welt in mir (German Edition)

Titel: Die Welt in mir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Neuberger
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unterdrückt. Nun war ich mehr als zuvor
gewillt, es so beizubehalten. Er war verschwunden, daher würde ich ihm ganz
bestimmt nicht nachlaufen! Ich wusste, dass mein Zorn und mein Starrsinn von
Alex' Einfluss angefeuert wurden. Aber dies war mir gerade recht. Josh sollte
nicht glauben, ich wäre ein Schwächling und würde ihm hinterherlaufen. So sehr
ich es auch wollte. Gerade war mein Stolz zu groß. Groß genug, um den Schmerz
zu überstrahlen.
    Als ich darüber nachdachte, fiel
mir auf, dass ich es wohl doch geschafft hatte, die Gefühle, die Alex in mir
auslöste, zuzulassen und mich davon erfüllen zu lassen. Da sich dies besser
anfühlte, als meine Niedergeschlagenheit und Trauer, beschloss ich, mich auf
den Zorn einzulassen und an ihm festzuhalten. Ich würde mich einfach fallen
lassen und mich von seinem Einfluss auf mich leiten lassen. Alles war mir
gerade lieber, als noch einmal diese Qualen über seinen Verlust zu fühlen.
    Das erste Mal am Tag verspürte
ich Hunger. Obwohl ich Alex eigentlich nicht entgegenkommen wollte, kochte ich
auch für ihn eine Portion Nudeln mit Soße. Da meine Kochkünste nicht sonderlich
ausgeprägt waren, musste das reichen.
    Ich hielt ihm den Teller mit
den Nudeln und der Soße hin, als ich ins Wohnzimmer kam. „Wenn's dir nicht
schmeckt, hast du Pech gehabt.“
    Er schaut mich an, nahm den
Teller kommentarlos, aber mit Lächeln entgegen. Sicher dachte er nun, er habe
unseren Streit gewonnen.
    Aber das war mir egal. Ich setzte
mich neben ihn und aß meine Nudeln.
    Alex schlang seine Portion
regelrecht runter und achtete auch nicht auf Manieren. Als er sich einen
Soßenrest aus dem Mundwinkel leckte, starrte ich ihn an, weil er dabei so sexy ausschaute.
Er strotzte vor rauem, männlichen Charme. Und wie er mit der Zunge über seine
Lippen leckte, war unheimlich heiß. Ich konnte meinen Blick nicht abwenden,
weil er einfach zu sexy war. In meinem Inneren regte sich leichte Leidenschaft,
aber auch diese konnte den Schmerz, den Josh hinterlassen hatte, nicht
vollkommen verschwinden lassen. Dennoch war dieses leichte Prickeln da.
    Alex bemerkte mein Starren und die
Empfindungen, die er in mir ausgelöst hatte, allem Anschein nach nicht. Oder es
war ihm gleichgültig, was er in mit meiner Gefühlswelt machte. Er ließ sich
nicht aus der Ruhe bringen. Daran kann offenbar auch nicht das leichte,
erotische Knistern, das zumindest ich verspürte, etwas ändern.
    Ich riss mich von seinem
Anblick los und versuchte, mich in die Fernsehsendung zu involvieren. Damit ich
nicht doch über ihn herfiel, war es wohl besser, seinen Anblick zu meiden. So
schwer mir dies gerade auch fallen mochte.
    Außerdem liebte ich Josh. Auch
wenn er mich verlassen hatte und Alex ohne Frage ein gutaussehender Kerl war, wollte
ich eigentlich nur einen Mann. Dies machte mir der anhaltende Schmerz in meinem
Inneren, der sich nicht verscheuchen oder überdecken ließ, mehr als deutlich. Die
Leidenschaft, die ich spürte, hätte vermutlich auch von Alex’ Einfluss
ausgelöst werden können. Vielleicht waren es auch gar nicht meine Gefühle für
ihn gewesen.
    Irgendwann wurde mir das
Schweigen zu blöd. Zwar war die Stimmung zwischen uns keineswegs seltsam,
sondern eher entspannt. Dennoch wollte ich mit ihm sprechen und nicht diese
langweilige Sendung über irgendeine Kampfsportart sehen. „Wo warst du
eigentlich die letzten Tage?“
    Da weder Josh noch Alex mir erklärt
hatten, wo er sich rumgetrieben hatte oder was dabei rausgekommen war, war ich
neugierig. Außerdem fand ich die Frage mehr als legitim. Immerhin ging es dabei
um mich. Daher hatte ich wohl ein Recht darauf, es zu erfahren.
    Alex sah das ganz klar anders
und tat meine Frage mit einer Handbewegung ab. „Das musst du nicht wissen!“, lautete
sein einziger Kommentar dazu.
    Ich wurde sauer. Was glaubte er
eigentlich, wer er war? Ich saß die vergangenen Tage hier und hatte mir Sorgen
um ihn gemacht. Mich mehr als einmal gefragt, wie es ihm ging und wo er war. Alles,
was er dazu zu sagen hatte, war, dass ich es nicht wissen müsse! „Geht’s noch?
Es ist doch auch meine Sache, wo du warst und was du erfahren hast. Immerhin
steht mein Leben auf dem Spiel und nicht deins“, hakte ich mit einer klaren und
bestimmten Tonlage nach.
    Er schaute mich wie immer eher
amüsiert als böse an und ich wurde noch genervter, weil meine Ansagen ihn so
gar nicht aufregten. „Ich war an einem Ort, wo so ein hübsches Mädchen wie du
nicht hingehört, deswegen

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