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Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Titel: Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. J. Kincaid
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kämpfst.«
    »Was hast du damit vor? Du hast doch gesagt, Guinevere kann die Burg nicht verlassen.«
    »Kann sie auch nicht. Aber Königin Guinevere kann die Zugbrücke runterlassen und der Schildwache befehlen, wegzutreten. Genau wie diese Königin Guinevere es vor ungefähr zehn Minuten getan hat. Ach ja, und sie kann auch einen Laufburschen zum König der Sachsen schicken, um ihm mitzuteilen, dass die Burg Camelot schutzlos ist.«
    Wyatt starrte ihn mit offenem Mund an. »Dieser Lärm da draußen … Das ist die Armee der Sachsen, nicht wahr?«
    »Yuri hat recht. Du bist echt pfiffig.« Tom hörte, wie das Geschrei lauter wurde, und eilte mit federnden Schritten auf den Lärm zu.
    »Tom!«
    Er hielt in der Türöffnung inne und drehte sich um.
    »Danke, dass du Blackburn nichts erzählt hast. Es tut mir leid, dass du meinetwegen in einen Hund verwandelt worden bist.«
    »Hey, ich war ein Hund für dich, und nun hast du mir ein ruhmreiches Instrument des Todes gegeben« – er winkte mit dem Schwert – »also würde ich sagen, wir sind quitt.«

NEUN
    A m Samstagmorgen wachte Tom auf und bereute es sogleich. Ihm tat alles weh. Einfach alles. Seine Gelenke, seine Knochen, sein Gehirn. Er presste das Gesicht in das Kissen und blieb liegen. Seine Gedanken schweiften zurück zum Vortag, zum Abschluss von Angewandte Simulationen. Elliot kehrte auf die Burg zurück, nachdem König Artus und seine Ritter erkannten, dass die Sachsen sich nicht auf dem Schlachtfeld blicken lassen würden. Als er in den Thronsaal kam, stieß er dort auf Tom, der sich auf dem Thron von König Artus herumlümmelte. Sein Kleid war blutgetränkt, den Kopf des Sachsenkönigs hatte er auf einem Speer neben sich aufgespießt.
    Er hatte Elliot den Kopf als Zeichen seiner Lehnstreue angeboten, doch Elliot hatte ihn nicht angenommen. Er bedachte Tom lediglich mit einem strengen Blick, der so viel sagte wie: »Du hast mich enttäuscht, Junge«, und beendete die Simulation.
    Das einzig Gute war gewesen, dass er Tom dieses Mal keinen ellenlangen Vortrag über Teamwork gehalten hatte.
    »Steh auf.« Vik versetzte ihm einen Schlag. »Wir gehen zu Toddery’s Chicken Barn und dann vielleicht noch in die Stadt.«
    »Toddery’s Chicken Barn?«, murmelte Tom in sein Kissen hinein.
    »Die tischen da nicht bloß Hähnchen auf. Ist viel besser, als es sich anhört.«
    »Das sollte es auch lieber sein. Hör zu, es ist noch zu früh.«
    »Komm schon, Mann. Leute mit Neuronalprozessoren brauchen nicht auszuschlafen.«
    »Ich schon«, sagte Tom, obwohl das eigentlich nicht stimmte. Er war hellwach, hatte aber Schmerzen. Jeder Atemzug versetzte ihm Nadelstiche im Brustkorb, jede Bewegung fuhr ihm wie ein Stromschlag durch die Glieder, so als hielte ihm jemand ein Strom führendes Kabel an die Gelenke.
    Er biss die Zähne zusammen und drückte sich das Kissen auf den Kopf. Er würde versuchen, noch ein wenig zu schlafen, und hoffte, dass es danach besser sein würde. Vielleicht war er von jemandem zusammengeschlagen und so fest am Kopf getroffen worden, dass er es vergessen hatte? Nein. Er kramte in seinen Erinnerungen an den vergangenen Abend. Er stieß dabei nicht auf Lücken. Der Neuronalprozessor hatte hilfreicherweise sogar seine jüngsten Erinnerungen mit Datum und Uhrzeit versehen, sodass Tom sicher war, nicht erdrosselt worden zu sein und es in der Folge vergessen zu haben.
    Als ihn bei einer weiteren Bewegung erneut Schmerz durchfuhr, schaltete sich sein Neuronalprozessor in den Scanningmodus.
    »Hä?«, nuschelte Tom in sein Kopfkissen.
    Eine Abfolge von Statistiken wurde in seinem Gehirn eingeblendet: pH, C O 2 , HC O 3 , WBC, RBC, RDW, HR, RR … Tom zog sich das Kissen fester über den Kopf und wünschte sich nur noch, dass alles aufhören würde.
    In diesem Moment wurde eine Zahl vor seinen Augen eingeblendet, die ihn bis ins Mark schockierte.
    Er war 10,7 Zentimeter größer als noch am Mittwoch.
    Tom rollte sich auf den Rücken, und ein greller, jäher Schmerz durchzuckte ihn. Er ignorierte den Schmerz und schaute auf seine Beine hinab. Sie wirkten tatsächlich länger. Er wackelte mit den Zehen, nur um sich zu vergewissern, dass dies wirklich sein eigener Körper war. Selbst seine Zehen wirkten länger. Seine Füße waren größer.
    Tom hielt sich die Hände vor das Gesicht, ballte sie zu Fäusten und öffnete sie wieder, die Größe seiner Handflächen bestaunend. »Bratpfannenhand«, murmelte er.
    »Was ist mit Enslow?«, fragte Vik von der

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