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Die Weltenwanderer

Die Weltenwanderer

Titel: Die Weltenwanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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den Schalter nach vorn. Dann öffnet sich die Dose, das Seil schießt raus. Willst du es wieder einsammeln, schiebst du den Riegel nach hinten. Meist verschwindet es höchstens zur Hälfte. Das Produkt scheint noch nicht ausgereift.«
    Er griff hinter sich ins Regal. »Hier sind die passenden Haken, hier so ’n Allzweckteil. Klappst du hier auf, hast du einen Hammer, unten ist die Zange und an der Seite steckt ein Messer. Dies Ding wirst du unschwer als Taschenlampe erkennen. Ist zwar klein, reicht jedoch für unsere Zwecke und benötigt keine Batterien. Das ist deine Grundausrüstung. Proviant stellt Frau Meise zusammen. Sonderwünsche musst du dir selbst erfüllen.«
    »Nimmt einer von uns ein Zelt mit?« kam von Anna aus den Tiefen des Raums.
    »Nee!«, gab Adrian Antwort. »Ich leg mich doch nicht schlafen, wenn es um Schnelligkeit geht. Das ist der Preis, den wir Nichtjogger zahlen müssen.«
    »Hast recht«, stimmte sie gutgelaunt zu.
    Erik wanderte an den Regalen entlang.
    Zur Auswahl lagen hier normale Seile, unterschiedlich große Messer, Pfeile und Bögen, einige Kurzschwerter, Zelte, Netze und sogar kleine Schusswaffen bereit. Er griff sich eine dieser Waffen und betrachtete sie neugierig. Sie sah ein bisschen wie eine Schreckschusspistole aus, war aber ganz leicht.
    Adrian warf ihm einen abschätzigen Blick zu. »Winzige Betäubungsnadeln! Nur Gerrit benutzt die Dinger gern mal, kommt sich dann vor wie im Ego-Shooter. Ist eben jung, manchmal sogar ein bisschen kindisch«, erläuterte er. »Ich würde die Teile ja ums Verrecken nicht benutzen. Mit Pistolen schießen kann jeder Trottel. Außerdem ist uns auf unseren Übungen noch nie jemand begegnet, den wir hätten betäuben müssen.«
    »Kann ich ein Schwert mitnehmen?« Erik legte die Betäubungspistole zurück, nahm eins in die Hand und schwang es. »Laserschwerter find ich zwar beeindruckender, aber auch so ’n Schwert macht was her. Ich mochte Ritter immer lieber als Zauberer.«
    »Pech für dich, dass du zum falschen Magierorden gehörst. Custor wäre wohl passender gewesen.« Er nahm Erik das Schwert aus der Hand. »Lass bloß die Finger von den Dingern! Waffenübungen machen wir ausschließlich zu sportlichen Zwecken, um Hand und Auge zu trainieren. Ohne Aeneas’ Okay darfst du hier gerade mal ein Taschenmesser bei dir haben. Merk dir das! Du glaubst gar nicht, wie pingelig der sein kann.«
    »Ach, wirklich? Als ich dich das erste Mal gesehen hab, kamst du mit einem Schwert ins Zimmer gestürzt«, gab Erik zu bedenken.
    Sein Kamerad grinste ihn breit an. »Stumpfe Dekoration! Hab ich mir im Internet bestellt. Zu unseren Übungen dürfen Gerrit und ich neuerdings Schwerter und Bögen mitnehmen. Wir sind nämlich Custoren und haben schließlich lang genug damit geübt.«

    In dieser Nacht schlief Erik sehr unruhig und am nächsten Morgen konnte er kaum etwas essen. Nervosität hatte von ihm Besitz ergriffen. Das Wissen darum, dass er überhaupt nicht zum Gelingen der Mission beitragen konnte, wirkte sich nicht förderlich auf seine Stimmung aus. Was war, wenn er sein Team durch sein Nichtkönnen doch noch um den Sieg brachte? Wie würde es dann mit Holly weitergehen? Gerade sie wollte unbedingt nach Rhanmarú.
    Seine innere Unruhe legte sich etwas, als er sich mit seinen Mannschaftskameraden im Übungsraum traf. Die gute Laune seiner Gefährten und deren Versicherung, er müsse lediglich Anschluss halten, trugen ungemein zu seiner Beruhigung bei.
    Zwanzig Minuten später gingen sie in den Reiseraum. Erik wusste mittlerweile ja, dass die Rhan zum
Reisen
magische Portale benutzten, Kristalle, die Magie in gewaltigen Mengen speicherten. Ringlords und ähnlich starke Magier konnten mithilfe dieser Magiequellen sich oder andere an alle möglichen Orte teleportieren.

    Das andere Team stand schon bereit: sechs junge Männer, groß und athletisch gebaut. Ralf - wie immer in Designerklamotten - grinste höhnisch, als er Lennarts zusammengewürfeltes Trüppchen sah.
    »Seht bloß zu, dass ihr zumindest den Neuen gesund wieder zurückbringt! Ich weiß beim besten Willen nicht, warum ihr überhaupt noch antretet. Rechnet ihr euch wirklich eine Chance auf den Sieg aus?«
    »Gegen euch?«, fragte Gerrit gedehnt zurück. »Das wird ein Kinderspiel. Weiß ja nicht, wohin wir kommen, und ob es da ein Netz gibt. Hab meinen alten, batteriebetriebenen Gameboy ausgegraben, falls mir langweilig wird.«
    »Pass auf, was du sagt, du Zwerg! Ich bin ...«, begann Ralf und

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