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Die Weltenwanderer

Die Weltenwanderer

Titel: Die Weltenwanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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ausgerechnet Ralfs Mannschaft nach Rhanmarú fährt. Das wird sie aber, wenn wir übermorgen nicht antreten. Wir müssen lediglich versprechen, auf Erik aufzupassen. Es soll diesmal nur eine Geländeübung werden. Laufen und klettern wird er ja wohl können. Er sieht doch sportlich aus.«
    »Danke!«, bemerkte Erik dünn.
    »Ja, aber bei den Spielen ...«, versuchte Adrian es erneut.
    »Da will ich ja nicht gewinnen, ich will nur dabei sein. Das soll ein gewaltiges Spektakel sein. Diese Chance kriegen wir vielleicht nie wieder. Sag bitte ja, Erik!«
    Ihre grünen, schimmernden Augen hielten seinen Blick gefangen, ihre Finger umklammerten seine Hände. »Ohne dich ist alles verloren. All unsere Mühen wären umsonst gewesen. Bitte sag: ja!«
    Sein Herz machte einen Doppelschlag. Ihre Augen unter langen Wimpern waren groß und wunderschön, und es war niedlich, wie sie die Nase mit den Sommersprossen krauszog. Im Moment hätte er Holly alles versprochen. Selbstverständlich nickte er daher.
    »Oh, danke!«, jubelte sie. »Erik, du bist furchtbar nett. Das wusste ich gleich, als ich dich sah.«

    »Was ist denn mit euch los?« Anna hatte sich zu ihnen gesellt und blickte jetzt verblüfft von Erik zu Holly.
    »Was soll mit uns sein?«, erwiderte die, ließ ihn hastig los und errötete. »Erik macht bei uns mit.«
    »Und deshalb müssen wir ihn jetzt alle bei den Händen halten. Das war seine Bedingung. Er fühlt sich einsam«, erklärte der Custor.
    »Echt?« Anna kicherte, reichte Erik zur Begrüßung beide Hände, dankte ihm für seine Unterstützung und setzte sich zu ihnen.
    Zunächst berichteten die Drei von der Magierliga. Die sportliche Betätigung stand dabei im Vordergrund, wurde nur durch spezielle Aufgaben für alle Magiergruppen angereichert. Eigentlich klang es ganz lustig und nicht besonders schwierig.
    Die Mädchen erzählten ihm dann unter viel Gelächter, wie der große Wächter heute Nachmittag ausgerechnet im Schwertkampf gegen Gerrit, den Jüngsten ihrer Mannschaft, verloren hatte.
    »Wer rechnet denn auch damit, dass der mich umrennt, anstatt vernünftig zu kämpfen«, fluchte Adrian bissig. »Lennart hat doch recht: Der denkt nie, bevor er handelt ... zumindest nicht, wenn er zur Onlineschlacht verabredet ist. Wie bitteschön soll man sich darauf einstellen können?« Wohl mehr, um vom Thema abzulenken, fragte er dann noch einmal nach Eriks bisherigen Erlebnissen.
    Der erzählte prompt von der Computerwarnung.

    Der Custor grinste im Anschluss daran übers ganze Gesicht. »Wohin solltest du fliehen? In welchen Schatten? Sag das nochmal!«
    »So komisch finde ich das gar nicht«, gab Erik ärgerlich zurück. »Diese Andeutung mit dem Feuer zum Beispiel. Ich hab, solange ich denken kann, tatsächlich Angst davor.«
    »Bestimmt hat dir einer aus Ralfs Mannschaft die Spinne und die Botschaft geschickt, damit du sofort wieder verschwindest und nicht bei uns mitmachen kannst«, vermutete Anna.
    »Und dieser Jemand weiß zufällig, dass er Angst vor Feuer hat«, gab Holly zu bedenken.
    Auch Erik runzelte die Stirn. »Das erscheint mir ehrlich gesagt ein bisschen weit hergeholt. Solche Mühe, nur damit ich nicht bei euch mitmachen kann? Ich weiß ja nicht so recht.«
    Adrian rutschte im Stuhl nach vorn und sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an. »Stell dir vor, diese Spiele auf Rhanmarú sind so etwas wie eine interplanetare Jugendolympiade! Da dürftest du Typen treffen, die du ähnlich bisher höchstens in Science-Fiction-Filmen gesehen hast. Die Erde nimmt zum ersten Mal an diesen Wettkämpfen teil, und für jede Mannschaft wäre es das Größte, dabei zu sein. Ralfs Gruppe war wegen unserer Unterbesetzung so gut wie am Ziel. Jetzt müssen sie uns erst einmal besiegen. Uns reicht demgegenüber schon ein Unentschieden. Anna hat vielleicht recht. Zutrauen würde ich diesen Idioten jedenfalls ’ne Menge.«
    »Und was ist mit dem Feuer?«, fragte Holly erneut.
    Alle schwiegen eine Weile nachdenklich, bis Anna eine Lösung anbot. »Vor zwölf Jahren ist dieses Haus total ausgebrannt. Es hat schrecklich viele Tote gegeben. Was ist, wenn Eriks Familie damals hier war und es miterlebt hat? Meine Eltern können sich noch gut an den Brand erinnern, ich nicht, weil ich viel zu klein war. Aber auch Erlebnisse, an die man sich nicht erinnert, können Ängste hervorrufen. Habe ich gerade in einem Krimi gelesen. Der Schreiber hat vielleicht einfach mal etwas auf blauen Dunst hin behauptet, um der Botschaft mehr

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