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Die Weltverbesserer

Die Weltverbesserer

Titel: Die Weltverbesserer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd jr. Biggle
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umgekehrt«, sagte er leise. »Ich habe mich von Brans Krankheit anstecken lassen. Ich wollte die Rascs vernichten, weil sie mich töteten … Sogar, wenn ich die Ols vernichten müßte, um mein Ziel zu erreichen.«
    »Wie?« fragte einer der Agenten verwirrt.
    »Sie sind keine Monstren«, murmelte Farrari.
    »Die Rascs? Natürlich nicht. Wer sagte, daß sie Monstren sind?«
    Farrari wandte sich ab und stieg langsam in den Kommunikationsraum hinunter.
    »Verbinden Sie mich mit dem Koordinator«, sagte er.
    Minuten später sah er Pauls vertrautes, grinsendes Gesicht.
    »Nun, Farrari? Wir haben uns lange nicht gesehen.«
    »Ich muß Sie sprechen. Und alle Spezialisten, die etwas wissen, was für meine Revolution von Bedeutung sein könnte. Können Sie mich heute abend holen lassen?«
    »Natürlich.«
     
    »Sie haben ein Wunder ohne Zweck vollbracht«, sagte Paul. »Sie haben eine Revolution ohne Ursache kreiert.«
    Farrari riß seinen Blick von Liano los.
    »Ein halbes Wunder«, sagte er. »Und ich erkannte nicht, welch ein böses halbes Wunder das war, bis ich auf dem Dach des Depots stand und auf Scorv blickte. Wie ich weiß, hat der durchschnittliche Rasc niemals ein Ol gesehen. Selbst wenn es mir irgendwie gelungen wäre, die Ols zu einer Armee zu formieren, so hätten sie ihre Freiheit nur gewonnen, indem sie eine gute, kreative Rasse zerstört hätten. Und da wußte ich nicht, was ich tun sollte.«
    »Revolution ohne Ursache.« Der Koordinator genoß diese Phase sichtlich. »Aber es war keine wirkliche Revolution. Sie gaben ihren Ols etwas zu tragen und sagten: ›Kommt!‹ Und als sie genug Ols beisammen hatten, gab Ihnen das die Illusion einer Armee – bis zu dem Augenblick, da es zum Kampf kommen sollte.«
    Farrari nickte dumpf.
    »Soweit ich es herausfinden konnte, wollen die Ols nur zweierlei: die Rascs verehren und sterben.«
    »Es scheint so. Und doch – wenn die Ols als Gruppe marschieren, fliehen die Durrls vor ihnen, und die Soldaten reiten an ihnen vorbei, vermeiden angstvoll jede drohende Geste, um sie nicht zu reizen. Seltsam. Die Ols der alten Zeiten müssen mächtige Krieger gewesen sein, wenn ihre harmlosen Nachkommen solche Furcht erzeugen. Ihre Revolution mag ein Fehlschlag gewesen sein, Farrari, aber Sie haben uns genug Studienmaterial geliefert. Es wird Jahre dauern, es auszuwerten, wenn wir den Schock einer Ol-Revolte überleben.«
    »Ich will jetzt nichts weiter als die Ols sicher aus dieser Situation befreien. Wenn sie einfach umkehren und nach Hause gehen, was würden die Rascs tun?«
    »Das weiß ich nicht. Vielleicht hängt es von den einzelnen Durrls ab. Manche behandeln die Ols vielleicht besser, manche noch schlechter, wenn sie ihren Schreck überwunden haben werden.«
    »Das Problem ist, daß das IBB die Denkungsart der Rascs nicht beeinflussen kann.«
    »Das ist eines der Probleme«, sagte der Koordinator lächelnd.
    Jorrul, der in einem Rollstuhl saß, beugte sich vor und klopfte mit seiner gesunden Hand auf die Armlehne.
    »Wenn Farrari als Kru-Priester geblieben wäre …«
    »In diesem Fall hätte es kein Ereignis gegeben, das Gedanken der Rascs erweckt hätte, die wir beeinflussen müßten«, sagte Paul.
    »Aber er kann jetzt zurückkehren«, sagte Jorrul erregt. »Dr. Garnt soll sein hübsches Gesicht wiederherstellen, dann soll er die richtigen Kleider anziehen und nach Scorv gehen. Jeder wird ihn wiedererkennen. Sein Porträt hängt im Tempel, im Palast und in Dutzenden von öffentlichen Gebäuden. Und weil er eine Wundererscheinung war, haben sie keinen Nachfolger ernannt. Sie glauben, daß er angesichts der Ol-Krise wiedererscheinen wird, und da er jetzt genug Rascisch spricht, braucht er nur in die Stadt zu spazieren und kann die Herrschaft übernehmen.«
    »Unmöglich«, sagte der Koordinator. »Dann müßte er ein Amt auf Lebenszeit übernehmen. Es gibt eine neue Regelung, die allen unseren Mitarbeitern die Übernahme eines solchen Amtes verbietet. Das befreit Sie von einer zweifelhaften Ehre, Farrari. Wenn der Kru stirbt, wird sein Priester sogenannter Wächter der Augen und widmet den Rest seines Lebens dem Grab seines betrauerten Herrn. Das kommt einem lebendigen Begrabensein gleich.«
    »Ich würde es gern riskieren«, sagte Farrari, »wenn ich auf diese Weise das Leben der Ols ändern könnte.«
    Der Koordinator schüttelte den Kopf.
    »Sie könnten das Ausmaß Ihres Entschlusses nicht erfassen.«
    »Was könnte ich tun, um den Rascs einen Schock zu versetzen,

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