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Die Wesen (German Edition)

Die Wesen (German Edition)

Titel: Die Wesen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Lux
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seiner knisternden Folie. „Der Hügel ist komplett weg. Als wäre er nie dagewesen.“
    „HAARP!“, sagte von Stein.
    „Satellitengesteuerte Strahlen?“, sagte Slinkssons.
    „Das war mit Sicherheit kein Erdbeben. Kein Natürliches zumindest.“
    „Was dann?“
    „Schon mal was von tektonischen Waffen gehört?“
    „Waffen, die auf die Erdplatten einwirken?“
    „HAARP! HAARP ist nicht nur eine tektonische Waffe. Es kann auch das Wetter beeinflussen. Damit beherrscht die amerikanische Regierung das Geschehen rund um den Globus. Die Wirtschaft. Alles. Alles lässt sich so kontrollieren. Wo es regnen soll und wo nicht, weil gerade keine guten politischen Beziehungen herrschen.“
    „Deswegen regnet es in England so viel. Weil die sich mit Amerika so gut verstehen. Alles klar“, sagte Sam.
    „Du meinst, es löst Erdbeben wie dieses aus?“, sagte Laima.
    „Ich weiß es sogar. Tektonische Waffen gibt es schon lange. Sie erzeugen mit ihren Frequenzen Schwingungen, die Tsunamis oder Stürme erschaffen. Damit sind sie Gott.“
    „Und das gerade? Was sollte das?“
    „Offenbar sind wir jemandem in die Quere gekommen. Und wir sollen daran gehindert werden, unser Ziel zu erreichen. Tektonische Waffen brauchen einen Reflektorschild, um die Schwingungen zu bündeln. Die steilen Berge dort und das enge Tal hier. Deshalb hatten wir Glück, dass wir es auf diese Seite geschafft haben. Die Position des Satelliten auf seiner Umlaufbahn ändert sich, wenn die Erde sich weiterdreht. So konnten wir uns in Sicherheit bringen. Die Thermodecken schirmen uns ab, damit sie uns nicht per Wärmebild orten.“
    „Und es hat uns vor der Strahlung geschützt!“, sagte der Professor.
    „Sonst wären wir womöglich wie in einer Mikrowelle gegrillt worden“, sagte Slinkssons. „Das sind die Waffen von Morgen, die es schon heute gibt. Es fühlt sich an, als würde man lebendig verbrannt. Die Zellen platzen, bis man stirbt. Und das ist keine Fiktion. Die Dinger sind schlimmer als der elektrische Stuhl. Lebend gegrillt. Das ist die neue Hölle.“
    „Jetzt sollte der Satellit außer Reichweite sein“, sagte von Stein.
    Sie krochen unter ihren Folien hervor.
    „Wer hätte sagen können, dass hier eben noch ein Hügel war, auf dem Schafe gegrast haben? Nichts mehr außer Sand. Kein Stein. Kein Grashalm“, sagte Slinkssons.
    „Vorsicht!“, sagte von Stein. „Besser nicht betreten. Ich habe keine Ahnung, wie sich so ein Feld verhält. Es sollte stabil sein. Aber das weiß man nie.“
    Er warf einen Stein auf die Sandflächen.
    „Nichts. Er bleibt auf dem Sand liegen. Einfach nur Sand. Unmöglich nachzuweisen, dass ein tektonischer Angriff stattgefunden hat.“
    „Wenn man sich vorstellt, wo die überall zum Einsatz kommen. Wo man nicht mal ahnen kann, was da vor sich gegangen ist“, sagte Slinkssons. „Gruselig! Man sieht im Fernsehen eine Flutwelle und denkt sich nichts weiter. Ist eben nur ein Erdbeben oder eine Regensintflut. Scheiße, Mann. Pfuh ...“, Slinkssons spuckte auf den Boden. „Von der Gedankenkontrolle, die mit so einem Ding möglich ist, ganz zu schweigen. Da war doch dieser eine Professor mit dem Gotteshelm, der durch magnetische Ströme die Wahrnehmung manipuliert hat. Bis die Probanden dachten, den Teufel zu sehen.“
     
    Laima meinte, die Schreie der eingeschlossenen Tiere unter sich zu hören.
    Dann brach der Hang über ihnen auf. Ohne Vorwarnung rissen Spalten bis zu ihnen auf. Die Erde driftete auseinander. Dazwischen schlug glühende Lava rote Blasen. Laima stand plötzlich mit Sam allein. Risse durchzogen das ganze Tal.
    „Schnell, versucht herüberzuspringen“, sagte Lhatsen und streckte vergeblich seine Hand nach Laima aus.
    „Ich kann nicht so weit springen“, sagte sie.
    Ihr Körper war schwach.
    Zwischen den schwankenden Erdplatten quoll es brodelnd hervor.
    „Das sind die Nachwirkungen der Strahlen“, sagte von Stein.
    „Ich werde sie auf den Rücken nehmen“, sagte Sam und hatte Laima schon gepackt. „Halten sie sich gut fest. Dann schaffen wir es vielleicht.“
    Die Spalten zwischen den einzelnen Platten wurden immer größer. Die Ränder der Schollen brachen ab und fielen schmelzend in die glühende Flut.
    „Ein Seil?“, sagte Schüssli.
    „Das wird uns nicht helfen. Sie müssen springen.“
    „Kommen sie, springen sie!“
    „Fertig?“, fragte Sam.
    „Fertig!“, sagte Laima.
    „Dann los! Festhalten!“
    Er nahm Anlauf. Sie spürte seine Muskeln. Ihr Gewicht drückte die

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