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Die widerspenstige Braut

Die widerspenstige Braut

Titel: Die widerspenstige Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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denn jeder in diesem Haushalt ihre Streiche?«
    »In gewisser Weise schon, Miss. Sie erhalten mehr Aufmerksamkeit von ihrem Vater, wenn sie keine Gouvernante ham, und deswegen benehmen sie sich so schlecht. Aber von mir ham Sie das nicht gehört. Also helfen … wir ihnen manchmal.
    Besonders die Kindermädchen. Sie ham jetzt ‘n bisschen das Sagen, und das ist ihnen zu Kopf gestiegen. Auch das ham Sie nicht von mir gehört.« Clarinda reichte Samantha ihre Gabel.
    »Sie sollten jetzt lieber essen, Miss, Sie werden Ihre Kräfte noch brauchen.«
    Nachdem sie gegessen hatte, ging Samantha in den Klassenraum im dritten Stock und dachte über die Informationen nach, die Clarinda ihr gegeben hatte. Kein Wunder, dass es ihr nicht gelungen war, die Kinder auf ihre Seite zu ziehen. Sic hatten Hilfe und Rückendeckung von ihren Kindermädchen und dem gesamten Personal bei ihrer störrischen Haltung, und wenn sie Erfolg haben wollte, müsste sie drastische Maßnahmen ergreifen.
    Sie musste die Kinder aus dem Haus bekommen. Weit weg von jeder Art von Hilfeleistung.
    Sie hörte, wie sich die Mädchen angeregt unterhielten, bevor sie die Tür öffnete. Dann verstummten sie sofort und wandten ihr strahlend ihre Gesichter zu.
    Während sie versucht hatte, ihre problematische Situation zu überdenken, hatten die Kinder ja vielleicht eingesehen, wie unfreundlich sie gewesen waren, und beschlossen, jetzt net ter zu sein.
    Sie lächelte sie an.
    Sic lächelten zurück.
    »Ich hoffe, euer Mittagessen hat euch geschmeckt«, sagte sie.
    Unisono antworteten sie: »Ja, Miss Prendregast.«
    »Wir nehmen jetzt Mathematik durch.« Sie waren wirklich katzenfreundlich. Ein leichtes Unbehagen überrieselte Samantha, und sie betrachtete sie mit einigem Misstrauen. »Wenn ihr also bitte eure Bücher aufschlagt …« Sie öffnete ihren Schreibtisch, wollte in die Schublade greifen – und versteinerte jäh.
    Ein Hauten grüner Schlangen schlängelte sich in jede Richtung, aber die meisten – kamen auf sie zu. Sie hatte in ihrem ganzen Leben noch keine lebendige Schlange gesehen. Hatte auch gehofft, nie in diese ungute Situation zu kommen. Aber sie wusste, was das für Biester waren. Blind vor Panik angesichts dieser hervorschnellenden Zungen, der glatten Schuppen und der lidlosen schwarzen Augen, kreischte sie auf.
    Die Kinder johlten vor Begeisterung.
    Die Schlangen fielen auf den Fußboden, wanden sich über ihren Schreibtisch, glitten unter ihren Stuhl.
    Sie schrie: »Verdammter Mist!« Die Kinder. Du lieber Gott, die Schlangen würden die Kinder beißen. Sie nahm ihren Mut zusammen, rannte zu Kyla und Emmeline, ergriff sie um die Taille und schleppte sie nach draußen auf den Korridor. Mit klopfendem Herzen stellte sie die beiden ab und rannte zurück, um die anderen zu holen.
    Sie hatten aufgehört zu lachen.
    »Kommt schon!«, winkte sie ihnen wild zu. »Bevor sie euch beißen.«
    Agnes stand auf hinter ihrem Schreibtisch und sagte in verächtlichstem Tonfall: »Es sind bloß Ringelnattern. Können Sie keine Ringelnatter erkennen, wenn Sie eine sehen?«
    Eine der scheußlichen Kreaturen schlängelte sich über den Fußboden genau zwischen Samantha und den Kindern hindurch, und sie machte einen großen Satz über sie hinweg. Sie umfasste Henriettas Arm und sagte: »Komm mit.«
    »Es sind nur Ringelnattern«, wiederholte Agnes.
    »Mir gefällt das hier nicht mehr«, sagte Henrietta und ging mit Samantha nach draußen.
    Die beiden jüngeren Kinder standen mit weit aufgerissenen Augen da.
    Die anderen Kinder trotteten nach und nach aus dem Klassenzimmer und gesellten sich zu ihnen.
    »Es sind Ringelnattern.« Aber Agnes war bewusst geworden, dass sie zu weit gegangen war, und ihr Trotz verwandelte sich in offene Feindschaft.
    Samantha führte sie zu ihren Schlafzimmern, wo die versammelten Kindermädchen auf sie gewartet hatten. Als sie ins erste Zimmer eintrat, hörte die muntere Unterhaltung abrupt auf, und sie sahen so schuldbewusst aus, dass Samantha wusste, dass alles, was Clarinda ihr erzählt hatte, korrekt war. Diese Kindermädchen hatten die Kinder aufgestachelt. Mit kaum vernehmbarer Stimme befahl Samantha: »Zieht ihnen allen Kleider für einen Spaziergang an. Ich komme gleich wieder, um sie abzuholen. Und ihr« – sie musterte ein Kindermädchen nach dem anderen –, »ihr alle werdet dafür sorgen, dass diese Schlangen, und zwar jede einzelne, aus dem Klassenzimmer verschwunden sind, wenn wir zurückkommen.«
    Je leiser sie sprach,

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