Die widerwillige Prinzessin: Erotischer Roman (German Edition)
meine, bei all den Männern, die ich gekannt habe, und bei Daddys Reichtum - keiner hat mir jemals einen Antrag gemacht. Man sollte doch meinen, dass es zumindest ein dahergelaufener Gigolo versucht hätte.«
»Weil du nicht unbedingt die Frau zum Heiraten bist.«
Martha seufzte zustimmend. Enttäuscht.
»Nein, das bin ich wirklich nicht. Ich bin keine, die ein Mann mit nach Hause nähme, um sie seiner Mutter vorzustellen, geschweige denn, sie zur Mutter seiner Kinder zu machen. Einfach verrückt. Gott sei Dank. Ich tauge nicht zu mehr, als für eine schnelle, schöne Zeit. Nicht einmal für alles Geld der Welt würde mich jemand heiraten.«
Lee sah sie an. Sie glaubte, er würde etwas sagen, aber er schwieg. Um ihre nervöse Verlegenheit zu überspielen, versuchte sie, Lee in die Defensive zu drängen.
»Wie soll ich das nur Emily erklären?«, imitierte sie lachend Julie.
»Sag ihr die Wahrheit. Sag ihr, dass wir Partner sind. Bis der Tod uns scheidet.« Lees Antwort klang sehr überzeugend.
»Okay. Ich kann den Ring also behalten?«, fragte Martha überrascht, setzte sich wieder auf und schaute in die schwarze Box. »Nur wenn wir die Ehe vollziehen.«
»Bedeutet das, dass wir diese Angelegenheit von heute Morgen beenden?«
»Einen romantischeren Heiratsantrag wirst du von mir nicht bekommen.«
»Einverstanden.«
»Gut. Zieh dich an. Gehen wir heiraten.« Pause. »Partner.«
4
Daddy Cool in der Hochzeitsnacht
Die lächerliche Hochzeitszeremonie dauerte nur sieben Minuten. Zu Marthas Überraschung kaufte Lee zwei Komplettpakete der überteuerten Hochzeitsfotos. Das Posieren dafür dauerte viel länger als das eigentliche Zeremoniell.
Die Hochzeitskapelle war ein krawallfarbenes Etwas, der Prediger ein Elvisverschnitt, mit Vollperücke und paillettenbesetztem Overall. Er sang eine der Liebesballaden des Kings. Sie war Teil des Trausegens und Eheversprechens. Der Typ hätte selber einen verdammt guten King abgegeben. Die Prinzessin hatte sich den Rest ihrer Pillen eingeworfen, drei Flaschen Champagner geschlürft und genoss diebisch das ganze schillernde Schauspiel.
»Ich will«, hatte sie gerade gesagt und dabei nicht einmal gekotzt. Adrenalindusche.
Die Eheschließung als solches war ein netter Nervenkitzel, die anschließende Fotosession allerdings eine Qual. Glücklicherweise spendierte ihr Lee weitere Champagner-Cocktails. Sie hätte sonst das ganze Spektakel, glückliche Braut und so, nicht überstanden.
Denn kaum, dass sie verheiratet waren, schien sich Lees Charakter zu verändern. Sofort nach dem Eheversprechen zwang er ihr haarsträubend erniedrigende Posen auf, wobei sie noch in die Kamera lächeln musste. Der Typ war ein absolutes Vieh. Der Warrior verstand einfach das Wort »nein« nicht.
Was sollte das alles. Es gab doch niemanden, der das Wort »nein« nicht verstand. Sie kannte Hunde, die besser abgerichtet waren als diese Promenadenmischung.
Sie hatte ihm klar und deutlich zu verstehen gegeben, dass er sich verpissen solle. Er hörte einfach nicht, schubste sie herum, umfasste ihren Oberarm wie ein Schraubstock und zwang sie, zu tun, was er wollte. Er bevormundete sie und war gewiss das größte Miststück, das sie jemals kennen gelernt hatte. Lee unterdrückte jeglichen eigenen Willen und hatte die totale Kontrolle über ihren Körper. Er war ein Tyrann. Ein Diktator. Macho beschrieb seine DNA nicht annähernd, weil er ein Tier war. Es war der Horror. Es war gefährlich. Es war steinzeitlich.
Eine kluge Prinzessin wäre weggelaufen.
Leider verfügte diese Prinzessin nicht über laufende Einkünfte, sonst hätte der Widerling der Vergangenheit angehört. Andererseits hatte sie zugestimmt, das Spiel mitzuspielen, bis sie ihr Geld von Margaret erhielt. Wer's glaubt.
Sie würde einen anderen Weg finden. Denn Elvis hatte kaum zu Ende gerockt, als ihr bereits klar war, dass dieses totale Überwachungssystem mit Job und Ehemann für sie völlig inakzeptabel war.
Pech für sie, denn dieser Hund war echt gefährlich.
Es war schaurig. Es war lustig. Es war sexy. Und sie war nass von diesem kraftvollen Andrang ihrer Gefühle.
Sie wusste, dass dieser Macho gefährlich war. Es könnte heikel werden, wenn sie wirklich weglief. Sie musste ihre Flucht planen. Verdammt, sie war doch sonst ein berechnendes Weibsstück, ein Profi, eine regelrechte Stoppuhr.
Kein Problem. Sie würde diesem Macho schon entkommen. Leider ließ sich das Spiel nur zu gut an. Es war eine
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