Die widerwillige Prinzessin: Erotischer Roman (German Edition)
Was sagt Gus dazu?« Sie wedelte mit der nächsten Seite vor seiner Nase.
Lee schüttelte den Kopf und hielt die Augen gesenkt.
»Was soll er dazu sagen? Er wird mir einen dicken Bonus geben, weil ich ein fast unmögliches Ding ohne ihn durchziehe und dabei seine verhätschelte Prinzessin unter Aufsicht habe. Lass sie unterschreiben.«
»Ich finde das nicht in Ordnung«, lamentierte die blonde Tussi weiter, während sie Martha das Dokument vorlegte. »Das ist ein Ehevertrag.«
Verblüfft sah Martha Lee an.
»Ich weiß, dass ihr alle in großer Eile und so weiter seid, aber nur so zum Spaß, was steht drin? Die wichtigsten Punkte bitte. Ich höre.« Sie sah Julie fragend an.
Lee gab ihr die Antwort.
»Es bedeutet Folgendes: Wenn du es durchhältst, mit mir ein Jahr verheiratet zu sein, clean bleibst, als meine Partnerin arbeitest und dann deine Erbschaft kassierst, bekomme ich die Hälfte. Wenn nicht, dann behalte ich den Familienschmuck und du bekommst keinerlei Alimente.«
»Und wie steht's mit Unterhaltszahlungen für die Kinder?«, fragte Martha sarkastisch.
Julie kicherte.
Lee sah sie wütend an.
»Unterschreib es. Diese Freaks überleben nur, weil sie gerissen sind und alles doppelt und dreifach überprüfen. Wenn wir die Stadt verlassen, werden wir unterwegs heiraten. Du wirst die arme, weiße Prinzessin spielen, die ein Farbiger zur Heirat verführt hat, damit er an ihr Familienvermögen kommt. Wir hoffen darauf, dass diese Sektierer versuchen, dir zu helfen. Immerhin gehörst du zu ihrer Familie.«
»Ich finde es trotzdem nicht in Ordnung«, wiederholte die Tussi. Sie machte keine Witze; sie war wirklich aufgebracht.
Lee schüttelte unwirsch den Kopf.
»Du weißt verdammt gut, wie genau sie jedes Detail checken. Wenn wir die Sache ohne Opfer durchziehen wollen, besteht unsere einzige Chance darin, dass wir jemanden einschleusen, dem sie vertrauen. Die Prinzessin schafft das spielend. Vertrau mir, sie ist perfekt.«
»Weiß Gus, was du hier abziehst?« Julie gab nicht auf.
Jetzt war Lee sauer und gab ihr eine deutliche Antwort.
»Gus kämpft um sein Leben. Die Prinzessin ist meine neue Partnerin, und ich leite die Agentur.«
Julie warf ihm einen finsteren Blick zu und zog das Dokument weg.
»Das heißt nichts anderes, als dass du es weder mit ihm noch mit Emily abgesprochen hast. Weil sie nie damit einverstanden wären.«
Martha riss Julie das Dokument aus den Händen und unterschrieb es in aller Ruhe. Dann wäre sie also für eine Weile Mrs Joaquin Xavier Lee. Sie hatte noch nie zuvor einen Ehemann gehabt. Wie aufregend. Bluthochdruck. Erregung zum Nulltarif.
Sie gab Julie das Dokument zurück und säuselte: »Da habe ich aber Glück gehabt, was? Jetzt habe ich einen Job und einen Ehemann und kann über beide meckern. Dann passe ich doch zu all den anderen Mädchen beim Kaffeeklatsch.« Martha klimperte kokett mit den Wimpern. Nicht lustig? Egal. Schwieriges Publikum.
Julie machte einen unglücklichen Eindruck, als sie die Papiere einsammelte.
»Was soll ich Emily erzählen, wenn sie anruft?«
»Sag ihr ganz einfach die Wahrheit. Sag ihr, dass ich mit einer weißen Prinzessin durchgebrannt bin, um endlich reich zu werden«, antwortete Lee unterkühlt. Aber Martha und Julie wussten es besser. Er war beunruhigt.
Julie verließ die Runde. Lee begleitete sie nach draußen. Kurz darauf kam er zurück und spielte mit einem Schlüsselbund.
»Neuer fahrbarer Untersatz.« Dann warf er ihr eine schwarze Samtschachtel zu.
»Da. Hab ich in einem Pfandhaus gefunden, was hältst du davon? Möchtest du einen Mann heiraten, der dich nur wegen deines Geldes bumst?«
Martha öffnete die Box und fand darin einen exquisiten Diamantehering mit einem dazu passenden Platinarmband. Je mehr sie den Schmuck anstarrte, desto überraschter und erfreuter war sie. Die Steine waren groß genug, um dickes Geld zu suggerieren, zugleich aber nicht geschmacklos oder billig zu erscheinen. Clarity, Colour und Cut hervorragend.
»Darf ich die behalten?« Die Frage war ihr rausgerutscht. Lee sah Martha an und war von ihrer Ernsthaftigkeit überrascht. »Wenn unsere Partnerschaft beendet ist und es auch keine Mrs Joaquin Xavier Lee mehr gibt, kann ich sie dann behalten?«
»Als Souvenir, Prinzessin?«
Martha seufzte und ließ sich mit dem Schmuckkästchen aufs Bett fallen.
»Ob du es glaubt oder nicht, aber du bist der erste Mann, der mich heiraten will. Aus welchen Gründen auch immer. Ziemlich blöd, oder? Ich
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