Die widerwillige Prinzessin: Erotischer Roman (German Edition)
zum Badezimmer. »Wie lange ist Joaquin schon weg?«
Ohne eine Antwort abzuwarten, schloss Julie die Tür hinter sich. Martha hörte, wie sie die Klobrille runterklappte, wandte ihre Aufmerksamkeit Norm zu und lächelte sie süß an.
»Joaquin? Was für ein Joaquin?«
Norm lächelte zurück und bleckte dabei in ihrem Riesenmaul einen Gartenzaun ebenmäßiger, weißer Zähne. Zahnpastalächeln. Jesus, jeder der mit Gus zusammenarbeitete, hatte tolle Zähne.
»Du weißt schon, Joaquin Xavier Lee, der Typ mit dem du die ganze Nacht gebumst hast. Weißt du Süße, erfahrungsgemäß ist es normalerweise nicht nötig, ihre Namen zu kennen. Es sei denn, dass du für sie arbeiten willst. Das soll keine Wertung sein. Nur ein gut gemeinter Ratschlag für die Zukunft.«
Norm lachte und warf einen großen Seesack auf das unbenutzte Bett.
Es war ein ehrliches Lachen. Martha zwinkerte Norm zu.
»Ich werde in Zukunft daran denken.« Neugierig auf Julies Kollegin setzte sich Martha im Bett auf und griff nach ihren sauberen Hosen. »Arbeitest du auch für Gus?«
»Ich bin Agentin Q.« Norm zog den Reißverschluss des großen Sacks auf und holte Behälter mit elektronischer Ausrüstung hervor.
»Joaquin hat mich gebeten, das hier für dich herzustellen. Versuche, es vorsichtig zu behandeln. Unser Budget ist nicht so groß, und diese Sachen werden nicht billiger.«
»Oh. Q, was?« Interessiert und amüsiert stieg Martha in ihre rote Unterwäsche.
»Ja, wie der Labortyp von James Bond, der all diese Apparaturen für ihn entwickelt und baut. So was wie dich hatte ich nicht erwartet.«
Norm saß im Schneidersitz auf dem anderen Bett und versuchte die Kabel zu entwirren.
»Nun, was wäre das Leben ohne Überraschungen«, erwiderte Martha sarkastisch.
Norm lachte dröhnend.
»Touché. Ich bewundere deinen Mut für das hier. Diese paranoiden, religiösen Spinner sind kaum auszutricksen. Wir versuchen seit fast einem Jahr diese flüchtigen Frauen aufzuspüren. Sei vorsichtig. Dein Job ist nur unterstützender Natur. Du musst lediglich die Kamera tragen. Keine mutigen Heldentaten also. Täusch dich nicht, diese religiösen Irren gehen über Leichen.«
Martha hatte in ihrem Leben genügend Ärger gehabt und wusste, wann sie den Mund halten musste. Weil sie nicht völlig dumm dastehen wollte, nickte sie zustimmend. Natürlich hatte ihr Lee nichts von irgendwelchen Flüchtigen erzählt, daher war sie völlig ahnungslos. Allerdings, bei ihrem familiären Hintergrund waren ihr religiöse Irre nicht völlig fremd. Sie war mitten in sie hineingeboren worden und mit ihnen aufgewachsen.
»Ich bin keine Heldin.«
»Okay. Joaquin hat das Medaillon deiner Großmutter nachmachen lassen, um darin die Kamera zu verbergen. Die antike Gravur war eine echte Herausforderung.«
In Marthas Hand lag das kostbare Medaillon ihrer Großmutter.
»Das soll eine Kopie sein?« Martha untersuchte das Schmuckstück eingehend. Zuerst mochte sie es nicht glauben. Aber ein bisschen mehr Gewicht und Dicke überzeugten sie schließlich. Das verdammte Ding war tatsächlich eine Imitation. Beeindruckend.
»Wunderschönes Erbstück. Kompliment. Und übrigens: Wunderschöne Titten, Prinzessin.«
Nur mit ihren roten Spitzenhöschen bekleidet warf Martha ihr ein Liz-Taylor-Lächeln zu. Norm war eine Lesbe. Eine nette Lesbe, die ganz offensichtlich ihre wunderbaren Titten mit lüsternem Interesse bewunderte. Nicht schlecht. Die Prinzessin mochte Lesben, insbesondere dann, wenn nur Typen mit kleinen Schwänzen verfügbar waren.
Einen lüsternen Blick oder ein Kompliment lehnte sie niemals ab. Martha lächelte das Mannweib interessiert an.
»Vielen Dank.« Es konnte nicht schaden, männliche oder weibliche Bewunderer spüren zu lassen, dass ihre Wollust unwillkommen war. Das gehörte zum Spiel.
Die Lesbe hob eine Augenbraue als warme Antwort. Hirnwichserei.
Wie aufregend. Hirnwichsereien und Agentenspielchen. Martha öffnete das Medaillon und entdeckte darin eine Miniaturfotografie.
»Was ist das?«
»Oh, das ist Joaquins persönliche Note. Dein berüchtigter Vorfahr. Ich vertraue darauf, dass sein Aussehen so angsteinflößend ist, dass man unsere Arbeit keiner näheren Untersuchung unterzieht. So bleibt die Kameralinse, unsere Allessehende, unentdeckt. Sie haben Fotos von dir, deshalb hast du direkten Zugang zu ihrer Gemeinschaft. Du bist genau die, die du vorgibst zu sein. Sie werden dir nichts tun, denn du bist eine von ihnen. Direkte königliche,
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