Die widerwillige Prinzessin: Erotischer Roman (German Edition)

erfüllten mit ihrem Klang den klaren Abendhimmel. Verdammt. Glocken.
    »Hörst du das, Joaquin?«
    »Was?«
    Martha eilte nackt durch die Tür und trat in die Kühle des Gartens.
    »Hörst du die Glocken?«
    Joaquin tastete sich an der Wand entlang zu ihr, versuchte die Balance zu halten und lauschte.
    »Ach so. Burbank hat an jeder Ecke eine Kirche. Du kannst eine ganze Reihe von ihnen mit ihrem Geläut im Garten hören.«
    Es war ein Zeichen. Viel Glück. Verdammt viel Glück.
    Joaquin zwang sich, stolz vorwärtszugehen und Martha besitzergreifend mit den Armen zu umschlingen. Als ob er sie vor Gefahr beschützen wolle. Verdammt, er konnte kaum allein stehen. Aber selbst das machte nicht das Geringste. Nicht, weil seine tiefe Stimme ihr Fleisch massierte. Während er sich langsam an die Wahrheit eines Happy Ends gewöhnte, war er doch äußerst instabil. Armes Baby. Zweifel plagten ihn und massive Schmerzen.
    Aber das würde vorbeigehen. Für sie beide. Oh, diese Prinzessin mochte es ein wenig brutal. Insbesondere als Erstes am Morgen. Aber der ganze Mist und Schmerz ihres königlichen Lebens hatten jetzt ein Ende. Nur noch Vergnügen erwartete sie.
    Die Glocken verstummten und klangen in Marthas Gedanken nach. Einer Eingebung folgend machte sie ein letztes Geständnis.
    »Es stellte sich heraus, dass ich Daddys kleine Prinzessin bin und genau wie er mit der Klugheit ausgestattet, alle gefährlichen Hindernisse aus dem Weg zu räumen.«
    Genug der Wahrheiten. Wahrheiten. Wirklichkeit.
    Befremdliche Konzepte, die mitunter schwer zu verstehen waren. Zu ihrer Überraschung kämpfte Joaquin mit den Tränen. Scheinbar wurde ihm langsam klar, was tatsächlich passiert war.
    Heißa. Die Allessehende hatte den Sturm aufgezeichnet und wie das Haus der Hexe zusammenfiel.
    Sie hatte mit dem Richter aus ihrer mächtigen Position heraus die Konsequenzen besprochen, falls es zum Schlimmsten käme. In Utah können die Verurteilen zwischen Hängen und Erschießen wählen. Aber von dem Kubaner hatten sie nichts zu befürchten. Kein Grund zu Sorge oder Angst vor Schmerzen.
    Das andauernde Echo der Glocken hing im Valley, als die Sonne unterging.
    In der letzten Tageshitze, geschüttelt von Emotionen und der Wahrheit, küsste er sie behutsam.
    Und das war der Moment. Der Kuss.
    Das Happy End. Das ewige Märchenende.
    In Ordnung. Die Prinzessin hatte ihr Paradies gefunden.
    Hinter einem weißen Jägerzaun im verdammten Valley.
    Stell dir das nur vor!