Die widerwillige Prinzessin: Erotischer Roman (German Edition)
nicht nur Joaquins finanzielle Melkkuh gewesen, sondern auch sein persönlicher Filmstar. Harvey beschwor, dass Joaquin sie bei jeder Gelegenheit gefilmt habe. Ihre wilden Abenteuer und ihr sehr aktives Sexualleben - alles für sein privates Heimkino. Ständige Beobachtung ihrer privaten Happenings. Verletzung der Intimsphäre vielleicht? Nein. Nicht direkt. Mehr eine ordentliche Psychose.
Doch die angezweifelte Wahrheit schien immer wahrscheinlicher zu werden.
Im Laufe der Jahre wurde Joaquins Besessenheit von seinem Job immer größer. Besessen davon, sie zu bewachen und zu beobachten. Sie. Die Prinzessin Martha. Sie. Sie beherrschte seine geheimen, kranken Fantasien. Sie war seine einzige - platonische - Geliebte. Mit seinem Fimmel für sie gingen alle anderen Beziehungen in die Brüche. Es klang alles so unglaublich. Wie in einem Hitchcock-Film. Aber wieso auch immer, sie glaubte es, zumindest teilweise.
Vielleicht weil Martha verstand, was Leidenschaft bedeutete.
Was nicht jeder von sich behaupten konnte.
Die Krönung von Harveys Geschichte war, dass Joaquin niemals diese mysteriöse, rachsüchtige Emily gefickt hatte. Kein einziges Mal. Und auch seit Jahren keine andere Frau. Unglaublich. Er hatte nicht nur sie beobachtet, sondern auch andere Menschen. Spanner. Niemals mitgemacht. Niemals jemanden berührt. Niemals einen Kontakt zugelassen.
Stattdessen hatte er sich selbst befriedigt, während er sie beschattete oder später, wenn er einen Film von ihr abspielen ließ.
Abgefahren und wunderbar.
So, er hatte sie also beobachtet, wenn sie es mit anderen trieb und sich dabei einen runtergeholt?
Wow. Abgefahrene Wahl. Nicht ihre Wahl, nicht ihre Verantwortung.
Seine. Ganz allein seine. Joaquin hatte sich also von diesem spinnerten Stalker-Ding ernährt? Mit ihr als Beute? Huch. Private Peepshow und vielleicht noch mehr?
Während sich die Prinzessin auf Joaquin konzentrierte, verwöhnte sie sich mit ihren zirkulierenden Fingerspitzen. Und was war nun daran wirklich unheimlich? Dass sie völlig ahnungslos war? Grauenerregendes Konzept. Sie hatte nie bemerkt, dass er im Verborgenen lauerte, nicht ein einziges Mal in all den Jahren. Das war so krank, dass es nicht einmal sie anmachte.
Stalking? Zu weit hergeholt für sie.
Was für eine Zeitverschwendung. All diese vertanen Stunden, Wochen, Monate, Jahre. Nur um sie zu belauern. Niemand war so interessant. Nicht einmal die Prinzessin.
Was daran faszinierend sein sollte, konnte sie nicht verstehen. Nee. Stalken war kein Ersatz für das wahre Leben. Auch nicht für Couchpotatoes oder Internet-Junkies. Sie war überzeugt, dass Beobachtung nur das Vorspiel war.
Sie brauchte Action, Erregung. Leben.
Niemand konnte für sie ihr Leben leben. Momente des Lebens ließen sich nicht wiederholen.
Lebe jetzt. Lebe den Moment. Nur darum ging es.
Je länger sie über Harveys Informationen nachdachte, desto mehr wurde ihr über Joaquins Verhalten klar. Sein brutaler Sextrieb und seine Vorliebe für Fesseln. So war er eben. Sein Stil. Er hatte sich über Jahre entwickelt. Geheime Fantasien über sie.
Und endlich seine Entscheidung, es mit ihr richtig zu machen. Und es war erstklassig gewesen. Er hatte ihr gutgetan. Hatte es ihr erstklassig besorgt.
Kaum zu glauben, dass jemand mit solchen Berührungsängsten in der Praxis so großartig fickte. Sie erinnerte sich daran, wie oft er davor zurückgeschreckt war, sie zu berühren. Wenn Harvey recht hatte, ergab das jetzt alles einen Sinn. Deshalb verzieh sie ihm. Warum wusste sie selber nicht.
Aber was es bei ihr auslöste, wusste sie schon. Vergebung. Sie zitterte. Wirre Gedanken und aufkochendes Blut. Prickelnd.
Oh Baby!
Die neugefundene Erregung genießend streichelte und liebkoste sie sich und versuchte dabei, sich an jedes Detail ihrer Sexorgie mit Joaquin zu erinnern. Kontrolle. Es war nur um seine Macht gegangen. War es nicht so gewesen?
Und da lag das Problem in Harveys Geschichte. Für einen Kerl, der sich vermeintlich nur auf platonisches Observieren beschränkte, hatte er sie verdammt grob behandelt. Fesseln. Kontrolle. Macht. Seine. Er bekam immer, was er wollte. Er war der Boss. Er war der Ehemann. Er war der Hombre.
›Diese Heirat ist eine rein geschäftliche Beziehung. Ich bin der Ehemann. Ich bin der Boss. Du tust, was ich sage‹, hatte er mit seiner teuflisch sexy Stimme gesagt. ›Vertraue mir.‹
Seine tiefe Stimme echote in ihrem Ohr. Wann immer sie Zuspruch brauchte.
›Vertraue mir‹,
Weitere Kostenlose Bücher