Die widerwillige Prinzessin: Erotischer Roman (German Edition)
Sie beherrschte diesen Undercover-Mist und hatte die Hochburg der Endzeitprediger lokalisiert. Selbst ein blinder Atheist konnte erkennen, dass es sich bei der Bude um den Treffpunkt der örtlichen, frommen Freaks handelte. Und erst recht jemand wie Martha, die im kleinstädtischen Utah geboren und aufgewachsen war. Die verräterischen, fast unmerklichen Zeichen waren überall. Hier zelebrierten sie ihre regelmäßigen Bibelstunden und Abendmahlveranstaltungen. Die geballte Atmosphäre stinkender, gnadenloser, männlicher Vorherrschaft mit dem Beigeschmack versauter Gedankenspiele frommer Fanatiker.
Halleluja! Gepriesen sei das Verruchte! Beugt euch über den Altar, ihr Ärsche. Lobet den Herren. Verflucht den Teufel.
Und macht es von hinten.
Ray's Café war ein gelbes Gebäude mit einem roten Neonschild und hatte ehedem wohl zu der verlassenen Zementfabrik gehört. Kein Wunder, dass sich weder Touristen noch Fernfahrer hierher verirrten. Für das normale Publikum schien das Café ohnehin tabu zu sein, nur Angehörige dieser geheimnisvollen Sektenorganisation gingen hier ein und aus. Martha war absolut sicher, ihren inneren Zirkel entdeckt zu haben. Sie parkte ihr neues Bike und bewegte ihren großen Arsch in Richtung der Scheinheiligen des Angel Moroni.
Und vergib mir meine Sünden.
Martha umkreiste langsam und vorsichtig das Gebäude. Dabei ließ sie die versteckte Kamera in alle Richtungen schwenken, damit Joaquin vielleicht etwas Interessantes entdecken konnte. Sie fand alle Ein- und Ausgänge. Dann schwenkte sie die Linse über das abgeerntete Land hinter dem Gebäude, damit die Kamera seine Lage übertragen konnte.
Das war der richtige Ort. Trommelwirbel bitte.
Herz der Sekte. Ta-da.
Kommandozentrale. Rockin' and Rollin' bis zum Jüngsten Gericht. Tingeling. Lobet den Herren in all seiner Herrlichkeit. Und ihre Propheten und Prediger, die sie sich zu seinem Ebenbild aufgeschwungen haben. Halleluja, Bruder!
Ein Parkplatz verlief an einer Seite von Ray's Café, sonst war nichts Besonderes zu vermelden. Meilen entfernt, wo die Straße auf die Interstate traf, flossen die Touristenströme vorbei. Dort befand sich auch eine Raststätte für sie und die Geschäftsreisenden. Das Stadtzentrum lag nördlich, wo das Tal enger wurde und die Berge steil aufragten.
Alles im Kasten.
Das Spionageamüsement gefiel der Prinzessin außerordentlich.
Sie fühlte sich so heiß dabei. Sexy. Jung.
Charlies Engel strammgestanden für den Oscar. Die Prinzessin war der Quarterback in Joaquins Manöver. Ganz Charlies Engel betrat sie Ray's Café und schwenkte unverfroren ihre heiße Kehrseite, damit alle sie bewundern konnten. Verdammt heiße Kiste. Jetzt würde sie es den großen Jungs zeigen.
Sie war schön. Ihre Nippel waren hart vom Radeln in der kalten Luft und ihre ansonsten blasse Haut glühte nun beeindruckend gesund.
Wie gut, eine Hoheit zu sein.
Es war einmal eine echte Mormonen-Prinzessin, die in direkter Blutlinie von einem Propheten abstammte. Ihr Daddy war ein lebender Prophet gewesen. Und heute war für die Glaubensfanatiker ein Glückstag. Voller Selbstbewusstsein schritt die Prinzessin voran, um die frommen, kleinbäuerlichen Untertanen zu begrüßen.
Das Café war gut besetzt. Etliche Männer hockten am Tresen und die meisten der kleinen Nischen waren mit Frauen besetzt. Offenbar hatten sie sich zur Bibelstunde versammelt. Niemand sagte etwas, aber alle sahen sie an. Sie fühlte sich sexy, gesund und feminin. Ihr Blut geriet in Wallung. Vor Aufregung bekam sie eine Gänsehaut. Sie wurde feucht.
Martha presste mit ihren Oberarmen behutsam ihre Brüste zusammen, während sie hineinschlenderte und die Szene abschätzte. Kein Geschirr und keine Essensgerüche. Nur menschliche Gerüche, Schweiß und Schmutzgestank. Vor den Frauen lag nur das schwarze, aufgeschlagene Neue Testament.
Es war schnell klar, wer das Alphamännchen war.
In gespielter Kleinmädchenmanier strich Martha ihr knappes Kleidchen glatt und näherte sich dem großen dünnen Kerl hinter dem Tresen. Er übermittelte ihr wortlos, dass er hier der Leithammel war. Alles klar. Er strahlte diese machthungrige Arroganz aus und trug die Tracht der Jesus-Freaks der Kirche der letzten Tage: Schwarze Arbeitshosen, langärmeliges, blaues Hemd bis zum Hals zugeknöpft, das seinen wippenden Adamsapfel hervorhob, und eine schwere, dunkle Weste.
»Guten Tag«, sagte Martha und warf ihm spielerisch ihr bestes, aufgekratztes, unschuldiges
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