Die widerwillige Prinzessin: Erotischer Roman (German Edition)
tropisches Picknick. Es roch nach Schnee.
Aber was sollte sie dann beim Tanz mit den Vampiren anziehen?
Die Main Street in Nephi war Galaxien vom Rodeo Drive in L. A. entfernt und daher gewiss kein Shopping-Pflaster für eine Prinzessin. Nach einem herrlichen Frühstück im Bett, von ihrer umsichtigen Hostess serviert, wurde es Zeit zum Ankleiden. Die Prinzessin wählte äußerst knappe Jeansshorts, ein seidenes, pinkfarbenes Trägerhemdchen und zog Joaquins Hemd darüber. Sie ließ die Knöpfe offen und rollte die Ärmel hoch.
Joaquin hatte ihr dieses Hemd gegeben. Aber das war lange, lange her. Damals in einem North Hollywood Office. Sie seufzte.
Martha legte ihre Sommergarderobe zusammen und steckte sie in einen Pappkarton, den das Personal von Withmore Manson ihr netterweise überlassen hatte. Auf der Lenkstange ihres Fahrrads balancierte sie den Karton die Main Street hinunter.
Hier herrschte lebhafter Verkehr, was bedeutete, dass mindestens drei Trucks mit angekuppelten Campingwagen, zwei Autos und fünf Wohnmobile oder andere Campingmobile unterwegs waren. Alles Jäger. Sie reisten zur anstehenden Jagdsaison an. Ferienzeit in Utah. Nicht mal die öffentlichen Schulen hatten am Tag vor der Eröffnung der Jagdsaison Unterricht. Es würde nämlich keiner kommen. Jeder der alt genug war, um ein Namensschild zu tragen, machte sich auf zur Hirschjagd in die Berge.
Die Jäger kamen in die Stadt, um sich in den Spezialgeschäften mit der nötigen Ausrüstung einzudecken, und die anderen Erwachsenen waren mit irgendwelchen wichtigen Tätigkeiten beschäftigt. Die Kinder hatten noch Schule, und die Hausfrauen widmeten sich in aller Ruhe ihrem Hausputz. Nur Rentner und Jäger waren daher unterwegs zum Einkaufen.
Und die Prinzessin.
Sie erstand sogar ähnliche Dinge, die sich auch die Jäger kauften. Unzählige Artikel wie Thermounterhosen und -unterhemden in allen möglichen Farben, hauptsächlich weiß und grau. Dicke Socken, Wander- und Bergstiefel. Karierte Holzfällerhemden, jeweils eins in rot und schwarz und eins in grün und blau kariert. Dazu ein schweres, dickes Sweatshirt, vorne mit einer Tasche, in die man die kalten Hände stecken konnte. Grau. Nicht im Orange der Jäger. Pariser Schwarz nicht vorrätig.
Unaufgeregte, praktische Garderobe. Zum Kotzen langweilige Klassiker. Eine Prinzessin bevorzugte Nerz und bekam Thermo.
Na und? Was macht man nichts alles, um zu überleben. Denn sie fror sich inzwischen fast die Titten ab.
Martha verstaute ihre Einkäufe in weiße Plastiktüten und stopfte diese in den Karton zur schmutzigen Wäsche. Sie balancierte alles auf der Lenkstange ihres Fahrrads und radelte trotzdem problemlos weiter. Das Wetter war inzwischen in unangenehme Kälte umgeschlagen.
An der Ecke von Fourth South und Main Street hatte sie eine geniale Eingebung. Ray's Café war nämlich nicht das einzige sogenannte Restaurant in der Stadt. Sie parkte ihren Drahtesel vor dem Mi Rancho Mexican Café. Idealer Ort, um ihr Spiel zu verbessern. Den übervollen Karton stellte sie auf den Boden. Es roch großartig. Salsa. Bohnenpüree. Tamales. Hühnchen mit Limettensauce. Nun, es handelte sich ja auch um ein richtiges Restaurant.
Es roch nach Essen. Richtigem und leckerem Essen. Sie liebte den Geruch. Er war so geil.
Anders als in Ray's Café war das Restaurant voll von hungrigen Leuten, die auf eine sättigende Mahlzeit warteten. Darunter hatten sich auch einige aus dem Ort gemischt, die es wagten, gegen das strikte Wort der Weisheit zu verstoßen und zusammen mit einigen Durchreisenden und etlichen geil aussehenden Truckern koffeinhaltigen Kaffee konsumierten. Alle Augen ruhten auf der sommerlich gekleideten Prinzessin, die frech hereinstolzierte, um sich um einen Job als Kellnerin zu bewerben.
Nun, an einem Ort wie diesem wäre selbst der bunteste Hund in Thermohosen und Großmutterunterhosen aufgefallen. Eine Prinzessin mit großen Titten und einem schönen Hintern könnte sich vor Avancen kaum retten. Aber, was soll's.
Im Restaurant ging es geschäftig zu, es war gutbürgerlich und mit Leben gefüllt. Sie mochte es auf der Stelle. Prima! Ein nettes Mädchen hatte gute Chancen, hier gefickt zu werden.
Obwohl der Eigentümer freundlich aussah, schien er argwöhnisch zu sein. Sie vermutete, dass er nie Fremde einstellen würde, selbst wenn sie unterschwellig sexuelle Gefälligkeiten für einen Job andeutete.
»Habe alles Personal, das jetzt nötig ist. Vielen Dank.«
Höflich, aber klar,
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