Die widerwillige Prinzessin: Erotischer Roman (German Edition)
über ihr Territorium. Und die widerspenstige Prinzessin störte ihren Lebensrhythmus. Sie roch nach Ärger. Sie benahm sich dementsprechend. Sie war ein Problem.
Und Probleme in ihrer Stadt gestatteten sie nicht.
Sie wollten, dass sie abhaute. Ging. So einfach war das.
Aber zwingen konnte man sie nicht. Nicht solange sie in ihren Augen nichts Unrechtes anstellte. Deshalb beschatteten und beobachteten sie die Prinzessin und lauerten auf eine Unachtsamkeit.
So hatte sie sich einen dummen Bewacher eingehandelt. Dämlich. Aber spannungserhöhend.
Noch ein einfacher Nervenkitzel.
9
Tanz der Teufelin
Ihr vulgäres Spiel mit dem Zehnfingerballett war das einzig Amüsante in diesem verdammten drögen Kaff.
Die Main Street in Nephi war mit Beginn der Abendbrotzeit völlig ausgestorben, und die Bürgersteige waren bis zum Morgengrauen hochgeklappt. So es denn welche gegeben hätte. Denn an der Mainstreet gab es nur sandige Seitenstreifen und Abwasserrinnen. Nicht eine Menschenseele in dieser verschlafenen, ländlichen Gegend verließ nach Einbruch der Dunkelheit das Haus. Es sei denn, um die Bibelstunde zu besuchen. Selbst der Verkehr auf der nahe gelegenen Interstate war kaum zu hören. Total tote Hose.
Es war September geworden. Der Mount Nebo erhob sich majestätisch unter den Sternen des klaren Herbsthimmels. Martha hielt es in ihrem goldenen Käfig nicht mehr länger aus. Von ihrer eigenen Performance vor dem großen Schlafzimmerspiegels gelangweilt hatte sie beschlossen ihr erotisches Fingerballett nach draußen zu verlegen. Ein innovativer Rumba gepaart mit einem erotischen, mitternächtlichen Versteckspiel.
Sie war nur mit einem von Joaquins dunklen Shirts bekleidet, das ihr bis zur Mitte ihrer Oberschenkel reichte. Sie trickste ihren Beschatter aus, was für ein cleveres Mädchen wie sie nicht allzu schwierig war, und schlich sich in die Dunkelheit, um ihr Spielchen zu treiben. In Parks zu masturbieren und Voyeure zu ermuntern, ihr zuzusehen oder gar bei ihren Vorstellungen mitzumachen, war in ihrer Jugend eines ihrer Lieblingsvergnügen gewesen. Allerdings hatte sie es schon seit Jahren nicht mehr praktiziert. Da es aber in Nephi niemanden gab, der ihr zusah oder sie ermunterte, musste sie die Sache anders angehen.
Möglicherweise konnte die versteckte Kamera sie ohne Spiegel nicht sehen. Aber sie nahm an, dass man sie hören konnte, und stellte sich die schmutzige Anteilnahme am anderen Ende vor. Davon angefeuert flüsterte die Prinzessin einen Begleitkommentar, der die Stimmen der Nacht überlagerte. Sie bedachte jedes Wort, um dann detailliert jeden Aspekt ihrer körperlichen Vergnügungen zu schildern und dabei ruhig durch die Kühle der dunklen Straßen zu schleichen.
Wollust in der Dunkelheit. Hatte etwas Vampirhaftes.
Mit ihrer dreisten Performance schlenderte sie durch die Straßen und teilte alles mit der herbstlichen Bergluft und ihrem schweigsamen, fernen Beobachter. Jede Berührung ihrer Hand. Jeden Tropfen ihrer Feuchte. Jede Stimulierung, jede Zuckung, jede Vorfreude, jeden Duft und jede Erschütterung. Das Glücksgefühl der wilden, frischen Canyonwinde auf ihrer nassen, warmen Pussy. Die Beschaffenheit und den Geruch ihrer Sexsäfte an ihren Fingern. Ihren Geschmack in ihrem Mund.
Ihren Genuss.
Der Prinzessin gefiel es, andere an ihren kleinen Nervenkitzeln teilhaben zu lassen. Bis ins kleinste Detail.
Ein guter Rausch. Oh ja.
Ein kindisches Spiel, aber gut für sie. Positiv oder negativ?
Positiv.
Wahnsinnig, unvorsichtig und gefährlich positiv. Aber es hielt sie von dem wirklich Negativen ab.
Martha tanzte in der Dunkelheit durch die ganze Stadt. Gelegentlich, aber auch nur schattenhaft, sah sie manchmal jemanden in der Nacht, ohne selbst gesehen zu werden. Sie hatte ihren Spaß. Abgefahrenes Spiegelkabinett. Eine Abwechslung. Es war ein billiger Thrill.
Im kleinen Stadtpark, in den Vorgärten der Leute oder an ihre geparkten Autos in den Auffahrten gelehnt, berührte und vergnügte sich die Prinzessin mit sich selber und genoss das gewagte Abenteuer.
Ob jemand aus dem Fenster spähte und sie beobachtete?
Oje, dann hatte sie das Spiel verloren. Und Margarets Millionen.
Ob man sie verhaftete? Dann passierte das Gleiche. Womöglich verlor sie dann sogar Joaquins Spiel.
Und wenn jemand unerwartet auftauchte und mitspielen wollte?
Ein Spielgefährte!
Prickeln auf dem Rücken. Sehr schöne Vorstellung.
Es klappte. Fantasieficken war angesagt. Ihre neue Wirklichkeit.
Obwohl
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