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Die widerwillige Prinzessin: Erotischer Roman (German Edition)

Die widerwillige Prinzessin: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Die widerwillige Prinzessin: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patty Glenn
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wanderten in eine große, braune Papiertüte und mussten mit nach Hause genommen werden. Der Staat Utah gestattete Bier mit einem Alkoholgehalt von bis zu 3,2 Prozent. Pissbrühe. Eine Frau konnte ohnehin keinen Alkohol kaufen, ohne sich der öffentlichen Kritik auszusetzen. Keine Drogen? Das erschien Martha noch einleuchtend. Aber weder Alkohol noch Drogen?
    Krise. Was sollte sie um Himmels willen anstellen?
    Joaquins Betrug hatte sie doch hart getroffen. Mehr, als sie gedacht hatte. Aber leider war es so. Martha wurde immer unruhiger und noch gelangweilter. Dazu gesellten sich eine Depression und noch mehr Einsamkeit.
    Zu Beginn der Weihnachtsferienwoche erwachte die Prinzessin mit fürchterlichem Kopfweh. Sie war völlig von der Rolle und verzichtete auf das Frühstück. Stattdessen zog sie ihre Thermounterwäsche, eine Levi's und ihr warmes, voluminöses Sweatshirt an. Martha hatte einen Plan, wie sie ihre Lage verbessern könnte. Sie steckte sich etwas mehr Bargeld in ihre Tasche und wollte zur Interstate-Ausfahrt joggen, um dort Drogen zu kaufen.
    Noch gab sie sich nicht geschlagen. Noch nicht. Aber sie brauchte ein wenig Hilfe, nur ein wenig Unterstützung. Sie hatte sich ausgerechnet, dass sie wieder clean wäre, bevor Margaret sie zum Drogentest schickte. Nur ein kleiner Rückfall also. Ihr bliebe genug Zeit, wieder von den Drogen loszukommen. Monate. Die Zeit spielte für sie. Joaquin hatte gesagt, dass ihr Job getan war. Und das war gut so. Denn vor den prüfenden Augen der Kultgemeinde permanent die perfekte Prinzessin zu spielen war plötzlich zu öde, um es noch länger auszuhalten. Dafür hatte die Prinzessin zu große Schmerzen.
    Genug von dieser blödsinnigen Perfektion.
    Jede Art von Drogen und ein schöner Rausch waren ihr an diesem Tag willkommen.
    Aber sie war auch zu Kompromissen bereit.
    Geld und Drogen waren nicht ihr vornehmlichstes Problem. Die versteckte Kamera war es. Joaquin konnte sie nicht mehr vertrauen. Er übergab die Aufzeichnungen aus ihrem täglichen Leben der Justiz, und die Prinzessin durfte auf keinen Fall im Gefängnis landen. Bevor sie Whitmore zu Fuß verließ, ging sie in die Küche. Unbeobachtet wickelte sie die Linse in Plastik und dann in Alufolie. Sie verbarg die blinde Allessehende unter ihrem dicken Sweatshirt direkt auf ihrer Haut. Verrücktes, sinnliches Gefühl. Gänsehaut.
    Ihre Zielsetzung war einfach. Sie wollte etwas kaufen, was sie high oder down machte. Entweder von einem zuverlässigen Trucker oder einem Dealer an einer der Tankstellen oder im Minimarkt an der Interstate-Ausfahrt. Aber sie hatte kein Glück. Der Ferienverkehr war voll im Gange und überall lauerten die Hüter des Gesetzes. Die starke Präsenz der Nephi City Cops, der Utah State Highway Patrol und der Juab County Deputy Sheriffs machte jeden Kontakt mit »unerwünschten Personen« völlig unmöglich. Ihr blieb also nichts anderes übrig, als abzuwarten und auf Zeit zu spielen.
    »Ich bekomme das hin.« Ihr Kopf brummte noch immer. Sie kaute an ihrer Unterlippe. Zeit und Beharrlichkeit waren ihre Freunde. Sie verbrachte den ganzen Morgen in einem der beiden Schnellrestaurants und trank acht Tassen Kaffee. Rauchte Kette, belauschte die Unterhaltungen der anderen Leute und las sich durch die Magazine des Zeitungsstandes im Minimarkt.
    Noch mehr Pech. Die Cops beobachteten sie. Die Trucker beobachteten die Cops, wie sie Martha belauerten. Und die eifersüchtige Kellnerin beobachtete sie alle zusammen.
    Sie bekam einen lausigen Service. Dämliche eifersüchtige Kellnerin. Dämliche Helden des Gesetzes.
    Wie in Teufels Namen sollte ein erfahrenes, unartiges Mädchen in dieser Kaschemme ein harmloses Vergnügen finden? Zu viele aufrechte Gesetzeshüter da draußen, die ihr das versauten. Zu viele aufmerksame Menschen hier drinnen, die selbst einen mentalen Fick mit einem der willigen, einsamen Ritter der Landstraße verhinderten, geschweige denn eine Drogentransaktion ermöglichten.
    Verflucht. Die Dinge entwickelten sich nicht gut.
    Vor ihren Augen zerbröckelte ihr Leben abermals.
    Das Trucker- und Touristenvolk an der Ausfahrt war eine völlig andere Spezis als die in Nephi. Ganz klar, dass der Stadtrat das erkannt und die Raststätte schön weit weg von seinen frommen Schäfchen angelegt hatte. So hielt man die rüden, ungläubigen Pilger der Straße vom unschuldigen Volk der heiligen Kommune fern.
    Aus einer Laune heraus bewarb sich die Prinzessin erfolglos um einen Job in beiden Coffeeshops

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