Die widerwillige Prinzessin: Erotischer Roman (German Edition)
Sie brauchte ihn nicht. Sie brauchte niemanden. Sie war eine Prinzessin. Eine arme, verstoßene Prinzessin. Wieder ganz allein und verängstigt.
Ärger stieg in ihr hoch.
Sie war nicht dumm. Jetzt war ihr alles klar. Er zog das Register mit dem Ehevertrag. Der alte Schwindel. Wenn sie nicht ein Jahr zusammenblieben, bekam er den Familienschmuck. Schönes Geschenk. Schöne Weihnachten. Der Drecksack hatte einen Rechtsanspruch auf ihre Schätze und konnte damit abhauen.
Warum ließ er sie fallen? Warum? War sie nicht ein gute, kleine Prinzessin gewesen? Wie auch immer, es spielte keine Rolle mehr. Er hatte sie verarscht und sich als Belohnung obendrein noch die Familienjuwelen unter den Nagel gerissen. Wie konnte sie Margaret jemals wieder unter die Augen treten? Oh nein!
Nein.
Dieser dreckige Hund. Dieser verdammte windige Hund. Oh nein!
Er trieb sie zur Weißglut.
»Okay, Joaquin, so also steht es zwischen uns. Krieg. Geldgeil. Ich habe verstanden.« Scheiß auf das hoheitliche Getue. Die Prinzessin warf trotzig den Kopf zurück und starrte in den bescheuerten Spiegel. Das Spiel war erst dann vorbei, wenn sie es sagte. Und Baby, es war so lange nicht vorbei, bis die Familienjuwelen und Margarets Millionen wieder in ihren Händen waren. Dieses Arschloch.
Die Samthandschuhe waren aus und die Türen zugeschlagen. Die Hexe in der Prinzessin war zurückgekehrt.
»Du kannst mich sehen, Joaquin, ja?«, flüsterte sie.
Pause.
Sie lächelte ihn einladend an und kicherte.
»Ich spüre förmlich, wie du mich anstarrst.«
»Ja, ich kann dich sehen.«
»Joaquin, Baby, schau auf deine Prinzessin. Wir haben vereinbart, dass du ein Jahr lang meinen Babysitter spielst. Hey, ich war ein liebes Mädchen und verdiene es, besser von dir behandelt zu werden, Joaquin. Ich will dich sehen.«
»Nein.«
»Warum nicht?«
Keine Antwort.
»Sieh mal, ich lebe und esse hier nach den heiligen Worten. Spiele Prinzessin Perfekt. Und das war verdammt schmerzhaft. Du kennst mich. Ich habe absolut keine Jobambitionen und bin völlig moralresistent. Du hast gesagt, ich solle dir vertrauen. Das habe ich getan. Und dafür rangierst du mich jetzt aus? Du Scheißkerl. Kein Wunder, dass Emily versucht hat, dich abzumurksen. Was bist du nur für ein kleiner, verkommener Mistkerl.«
Heiße Tränen der Wut stiegen zwischen ihrem Schmerz empor. Der Familienschmuck. Die eleganten Perlen ihrer Großmutter. Die prächtigen Smaragde ihrer Mutter. Die Diamanten. Oh verdammt, nein! Nicht die Diamanten. Nein. Niemals. Kein einziges Teil würde er bekommen. Und ganz bestimmt nicht die Edelsteine der Familie.
Ihr Spiel war nicht zu Ende, bevor sie es sagte. Nicht, bevor das Jahr vorüber war. Mit ihm war sie noch nicht fertig. Sie ignorierte seine Kunstpause.
»Joaquin, wir beide wissen, dass du keine Gründe für eine Eheannullierung oder gar Scheidung hast. Ein Jahr. Vertraue mir, hast du in Burbank gesagt. Und dann hast du mich missbraucht für deine persönlichen und finanziellen Spielchen. Ich verstehe das Zuhältergeschäft. Ich habe meinen Part loyal erfüllt und bin dein Partner geblieben. Wie haben ein Jahr vereinbart. Vertraue mir, hast du gesagt. Ich habe alle deine Papiere unterzeichnet. Vertraue mir, hast du gesagt. Ich habe dich geheiratet. Vertraue mir, hast du gesagt. Dir vertrauen? Habe ich. Und ich traue dir noch immer. Ein Jahr lang.«
Pause. Der Kerl schien nachzudenken.
»Sei nicht so eklig zu mir, Joaquin«, murmelte sie verbittert. »Bring mich nicht zum Bitten und Flehen und behandele mich ordentlich. Dieser Vertrag hat schon genügend Blutzoll und Elend von mir verlangt. Du wirst mich nicht verlassen, Joaquin!«
Sie lehnte sich an die Wand und wurde dabei von dem satten Kristalllicht umrahmt.
»Du wirst mich schon deshalb nicht verlassen, weil du zu viel Spaß daran gehabt hast, mich zu quälen. Mich zu kontrollieren. Mich zu verkuppeln. Fesseln sind gefährlich. So, darüber kannst du jetzt nachdenken. Oh mein Warrior, ich bin deine rechtmäßige Frau und keine blöde Figur in einem billigen Betrugsspiel. Versuch erst gar nicht, mich wieder auszutricksen, Partner. Wir sind Partner. Kapiert? Partner. Für ein Jahr.«
Schweigen.
»Genau ein Jahr, Joaquin. Hast du mich verstanden?«
Erneutes Schweigen.
Die verängstigte und frustrierte Prinzessin biss sich auf die Unterlippe und trat von dem Zauberspiegel zurück. Sie fasste sich an ihre großen Titten.
»Joaquin«, murmelte sie sanft, während sich ihr Magen hob. »Ich
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