Die widerwillige Prinzessin: Erotischer Roman (German Edition)
bin deine Frau. Ich bin Mrs Joaquin Xavier Lee. Bitte, Baby, verlass mich nicht. Bitte nicht ...«
Er legte einfach auf. Nur das Freizeichen antwortete ihr.
Zum Teufel! Verdammt, verdammt. Arschloch.
Sie warf das nutzlose Handy aufs Bett und rauchte vor Wut. »Ich bin Mrs Joaquin Xavier Lee«, schrie sie ihr Spiegelbild an. Rasend vor Wut griff sie ihren Pyjama vom Boden und feuerte ihn in den Spiegel, als wolle sie sein lauerndes Gesicht treffen. Aber die Seide flatterte nur unschuldig zu Boden. Das feine Himmelblau reflektierte das Kristalllicht und schien ihre Wut zu verspotten.
Nein, nein und nochmals nein.
Tränen. »Niemand benutzt mich. Niemand.« Unfähig, ihre Wut und Tränen zu kontrollieren, tigerte sie nackt in ihrem Zimmer umher und schrie ihre Verzweiflung heraus.
»Ich war zu gut zu dir, nicht wahr?«, röhrte sie immer wieder durch ihre Tränen. »Bin ich nicht eine großartige Mrs Lee? Verdammt gute Mrs Lee. Ich bin die ideale Frau. Ich bin der beste Partner, den ein Typ wie du sich erträumen kann. Du verarschst mich nicht mehr, Joaquin. Du nicht.«
Sie war wütend und raste vor Empörung. Sie kochte vor Schmerz und Verbitterung. Unfähig, die heißen Tränen zu stoppen, nahm sie die elegante Seidennachtwäsche und zog mit aller Kraft daran. Die Säume und Nähte gaben nach, sie zerriss den Pyjama in tausend Stücke und warf sich mit den Fetzen in ihren Händen auf das Himmelbett.
Das hier war nicht vorbei. Oh nein. Noch lange nicht.
12
Danke, Herr, für kleine Jungs!
Nach dem Telefonat mit Joaquin ging alles schief. Als sie die Miete für Dezember und Januar zahlte, schien die nette Hostess zwar nach wie vor über ihren Verbleib erfreut, machte ihr aber zugleich klar, dass ihre Brautsuite während der Ferienmonate bereits seit längerer Zeit reserviert sei. Deshalb musste die Prinzessin gezwungenermaßen auf die zweite Etage umziehen.
Haltung bewahren.
Das Zimmer war zwar preiswerter und kleiner und ohne Blick auf die Main Street, dafür aber sah sie auf einen riesigen Pinienbaum komplett mit Eichhörnchennest direkt vor ihrem neuen Erkerfenster. Außerdem war es mit einem großen Standspiegel ausgestattet. Anders als in ihrem Turmzimmer konnte sie zwar nicht mehr ihre Titten blitzen lassen, ohne die Aufmerksamkeit vorübergehender Passanten zu erregen, aber hey, dafür hatte sie diesen herrlichen Spiegel.
Schade nur, dass sie nun nicht mehr für diesen ausgeflippten Joaquin tanzen würde. Mit ihm war sie mächtig sauer. Sie würde weder die Stadt verlassen noch eine Aussage in Salt Lake City machen. Und sie würde weder den Schmuck noch die Millionen verlieren.
Niemals. Zum ersten Mal in ihrem Leben würde sie stark bleiben und sich selbst aus dem Schlamassel ziehen, um am Ende den großen Preis abzusahnen. In ihrem Fall die Juwelen und Millionen.
Die Whitmore-Hostess hatte plötzlich auch Probleme wegen des Ford-Trucks, den Harvey im letzten Sommer, als er sie herbrachte, einfach zurückgelassen hatte. Der Truck musste weggefahren werden, weil er in den Augen der Hostess ein Schandfleck war. Aber Martha konnte das Vehikel nicht selber fahren, weil es ein Schaltgetriebe hatte. Harvey hatte damals von irgendwelchen Geheimplänen Joaquins gesponnen und dass der Truck eine versteckte Überwachungskamera habe. Inzwischen glaubte sie, die Storys, die er ihr damals auf ihrer Fahrt erzählt hatte, sollten sie einfach einlullen. Sie beruhigte die Hostess und versprach ihr, sich des Problems anzunehmen. Nur selber konnte sie das Ding nicht wegfahren.
Zu diesem Problem gesellte sich ein weiteres. Das drogenfreie Leben bekam ihr ganz und gar nicht. Sie konnte noch so viel essen, Rad fahren oder masturbieren, ihr Körper litt noch immer unter Entzugserscheinungen. Sie fühlte sich beschissen. Lausig, einsam und gelangweilt.
Die Gewissheit, dass Joaquin nicht länger an ihrer Seite war, veränderte alles. Hätte sie in einer größeren und weltoffeneren Stadt als Nephi gelebt, wäre sie in die nächste Bar gegangen und hätte sich betrunken, bis alle ihre schrecklichen Symptome verschwunden waren. Nichts in ihrer Vereinbarung mit Margaret verbot ihr, sich volllaufen zu lassen. Sie durfte sich dabei nur nicht erwischen lassen und verhaftet werden. Im Mormonenland waren öffentliche Bars oder das Trinken in der Öffentlichkeit aber nicht zugelassen. Harte Getränke waren nur während festgelegter Geschäftszeiten in dem einzigen staatlich lizenzierten Getränkeladen erhältlich. Die Flaschen
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