Die widerwillige Prinzessin: Erotischer Roman (German Edition)
bekannt. Zwei Klassiker standen nun nebeneinander. Sie lud ihr Gepäck aus und schloss die Garagentüren, bevor sie auch das Tor der Auffahrt abschloss.
Die Prinzessin nahm die Burg ohne die Gegenwehr des Burgherrn Joaquin ein. Scheinbar jedenfalls. Interessant, dass sein schwarzer Jeep nicht da war. Aber das bedeutete nichts, denn sie wusste nicht, ob er ihm überhaupt gehört hatte.
In Wirklichkeit wusste Martha eigentlich verdammt wenig über ihren Partner und Ehemann Joaquin Xavier Lee. Sie waren nur kurz in Las Vegas zusammen gewesen, und dank seiner Pillen hatte sie den Drogenentzug fast schmerzlos überstanden. Dann hatte sie ihn nur noch als eine blutige Masse in einem Bett auf der Intensivstation gesehen und danach nicht mehr. Nur ein Brief von ihm und ein Anruf. Jeglicher Kontakt zwischen ihnen war abgebrochen, als Henry Bradford sie mitnahm.
Aber als man sie während der Prozesse in einem Zeugenschutzprogramm irgendwo in den Bergen von Utah versteckt hielt, gab es genügend Vollzugsbeamte, die Joaquin kannten oder mit ihm in der Vergangenheit zusammengearbeitet hatten. Sie gaben ihr nur zu bereitwillig Informationen über ihn und sein Befinden. Jeder respektierte ihn, sogar ihre große Schwester Margaret, die Martha befohlen hatte, in die Scheidung einzuwilligen.
»Lass den armen Kerl in Ruhe. Mach ihm keine Probleme, Martha. Tu das Richtige und unterzeichne die Papiere. Lass ihn los.«
Oh, sicher doch. Ganz sicher!
Martha ließ sich nicht von den Informationen einlullen und glaubte nicht die Hälfte von dem, was die Leute ihr über Joaquin steckten. Das betraf auch die aberwitzige Geschichte, die ihr der tote Vaquero Harvey aufgetischt hatte.
Ach ja. All die treuen Diener des Staates Utah, die Männer mit den schwarzen Roben und dem Hammer, die Heerscharen von Anwälten - sie alle achteten und bewunderten Joaquin überschwänglich, nannten ihn ehrlich und klug. Margaret lobte ihn sogar öffentlich.
In der Tat, ein weiterer kleiner Pluspunkt für Martha. Offenbar waren Margaret und Joaquin dicke Freunde geworden. Eines Nachts, als sie eine ihrer hitzigen, schwesterlichen Diskussionen führten, hatte Margaret ihr gebeichtet, dass sie ihren Schwager im Hospital besucht hatte, nur wenige Stunden nachdem Martha ihn zum letzten Mal sah.
Selbstverständlich war die verantwortungsbewusste Schlampe auch für Joaquins langwierige, medizinische Versorgung und alle Kosten aufgekommen. Margaret hatte ihm die besten Ärzte besorgt, und ihre loyale, ehrbare Schwester hatte mehr Zeit an seinem Krankenbett verbracht als sie selbst.
Irgendwie wurmte das Martha.
Der umschlossene Hof hinter dem kleinen Haus war atemberaubend. Die Orangen- und Zitronenbäume hingen voller reifer Früchte, ebenso die Weinstöcke. Überall rankte blühender Jasmin, der mit seinem Duft die Luft betörend parfümierte.
Auch hier hatte der Gärtner ganze Arbeit geleistet. Alles war pikobello in Schuss. Kühl und frisch. Ein Mix aus Schatten und reizvoller Morgensonne. Ohne das Haus zu beachten, erforschte die Prinzessin den Garten. Sie folgte den roten Steintritten entlang von Weinspalieren, über sich ein Dach aus Weinblättern und Trauben. Durch ein Labyrinth aus duftendem Grün gelangte sie in drei separate, völlig abgeschlossene Patios. Jeder war von unzähligen, süß duftenden Blumen umgeben. Es roch köstlich nach kürzlich aufgelockerter, frischer Erde.
Das Anwesen endete an einer hohen Ziegelmauer. Sie war mit dem vorgeschriebenen Notausgang versehen, der auf eine rückwärtige Allee führte und war mit einem Vorhängeschloss gesichert. Vor der Mauer war ein Whirlpool eingelassen. Selbst wenn das kleine Haus eine Müllhalde sein sollte, in den neuen Schlossgarten verliebte sich die Prinzessin sofort. Lächelnd markierte sie ihr Revier.
Als Erstes startete sie den Whirlpool und nahm die Abdeckung herunter. Während das Wasser sich wirbelnd aufheizte, nahm sie ihre Schmutzwäsche aus ihren Taschen und trabte damit zu einem Sommerhäuschen auf der Rückseite der Doppelgarage. In ihm hatte sie eine große, glänzende Waschmaschine und einen Trockner entdeckt. Als Martha ihn öffnete, fand sie trockene, weiße, flauschige Badelaken von Joaquin. Sie kicherte in sich hinein, während sie seine Wäsche zusammenlegte und die Waschmaschine mit ihrer Feinwäsche belud. Waschsalon. Buße.
»Ich tue Buße, weil ich in meinem früheren Leben gemein zu einem Waschweib war«, amüsierte sie sich.
Martha zog sich aus, nahm sich eines der
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