Die widerwillige Prinzessin: Erotischer Roman (German Edition)
Sie fühlte sich nämlich wohl in ihrer Rolle als Mrs Lee und mit einem Partner an ihrer Seite, der ihrem Leben eine Richtung und einen Sinn gegeben hatte. Scheidung? Na und? Armer Joaquin, er musste einsehen, dass er eine reiche, schöne, weiße Prinzessin als Partner hatte.
Immer noch besser, als tot zu sein.
Sie waren Partner. Er hatte es schließlich so gewollt. Hatte sie gewollt. Und nun wollte sie ihn. Für eine Prinzessin war es gut, wenn sie wusste, was sie wollte.
Verdammt noch mal. Er würde sie nicht einfach sitzen lassen. Selbst wenn sie eine widerspenstige Prinzessin und er ein Underdog aus dem Valley war, sie waren immerhin Partner. Und Partner trennten sich nicht so einfach. Das war doch das ganze Konzept von »bis der Tod euch scheidet«, oder?
Martha bewunderte den winzigen, niedlichen Vorgarten und biss gedankenversunken auf einen Bügel ihrer Sonnenbrille. Sein Gärtner war schon früh am Morgen zum Trimmen und Bewässern da gewesen. Sie roch die dampfende Erde aus den gelben und weißen Blumenbeeten.
»Willkommen in der Vorstadt«, lachte sie laut. Martha hasste den amerikanischen, mittelständischen, urbanen Lebensstil. Häuschen mit Garten, drei Kinder, Barbecue im Hinterhof. Und genauso tickte die Nachbarschaft hier auch ...
Hier war sie also, Martha. Einen Steinwurf vom wunderschönen Zentrum Burbanks entfernt und wieder im Herzen dieses verfluchten San Fernando Valleys.
Wie grottig. Malerische, glückliche Arbeiterhäuschen säumten die Catalina Street, gigantische, prächtige Eukalyptusbäume zu beiden Seiten der Straße wölbten ihre hohen Äste zu einem Dach über der Mitte der dunklen Straße. Die ersten Sonnenstrahlen fielen durch die zahllosen flatternden Blätter der Bäume.
Martha fühlte sich ins vergangene Jahrhundert zurückversetzt. Traditionell und ein Inbegriff der Spießigkeit. Vermutlich hatte jeder eine Leiche in seiner Garage.
Viele der Häuser waren noch in einer Zeit gebaut worden, als die Flugzeuge die Welt eroberten. Einige stammten aus der großen Hollywood-Ära, als das letzte weite Land der großen spanischen Ranches an Warner Brother Studios verscherbelt wurde. Die nahen Hollywood Hills und die historischen, heruntergekommenen Ranches dienten als Kulisse für B-Westernfilme. Kein Wunder, dass Gene Autry hier früher einmal ein Museum errichtet hatte. Das hier war das alte, spanische Kalifornien.
Joaquins Haus war nicht weit von den Filmstudios entfernt. Warner Brothers. Universal. Disney.
Nicht weit entfernt vom St. Joseph Hospital.
Nicht weit entfernt von dem Ort, an dem sie sich vor über einem Jahr zum ersten Mal getroffen hatten.
Martha fragte sich, ob sie hier die Glocken von St. Charles im Westen hören konnte. Sie lauschte. Nichts. Nur das Rauschen der Blätter und der entfernte Verkehr des Hollywood Highways. Keine Glocken. Kein Glück.
Mist, ein wenig Glück könnte sie gut gebrauchen.
Sie war von weit her gekommen, um mit Joaquin zu streiten, und würde sich von seinem kindischen Getue, die Tür nicht zu öffnen, keinesfalls abwimmeln lassen. Sie hatte ihn verstanden und einen Plan.
Selbst ein Fuchs musste mal seinen Bau verlassen. Sie konnte warten. Oh ja, sie hatte Geduld gelernt. Geduld seit den Morden in Whitmore Mansion. Geduld mit Mr Henry Bradford und seinen Weibern. Geduld bei den ganzen Prozessen. Geduld bis zu diesem Moment. Geduldig hatte sie ein geschlagenes Jahr an nichts anderes gedacht als an Joaquin.
Ihr Partner war ein durchtriebenes Stück.
Nur gut, dass sie ein ganzes Jahr Zeit gehabt hatte, um ihren Plan zu entwickeln.
Ein ganzes Jahr.
Das erste Jahr in ihrem Leben, in dem es nicht nur um sie selber und ihre billigen Kicks ging. Das zumindest hatte ihr Margaret immer vorgeworfen. Große Schwestern konnten so schrecklich ehrlich sein.
Und jetzt kam für Joaquin das böse Erwachen.
Zuerst öffnete sie das unverschlossene, hohe Holztor der Auffahrt und dann die beiden Türen der Doppelgarage. Sofort entdeckte sie den alten Caddy von Big Gus. Das war ein gutes Zeichen. Big Gus hatte den schrecklichen Herzanfall im letzten Sommer nicht überlebt. Margaret hatte ihr das während einer ihrer kreischenden Auseinandersetzungen an den Kopf geworfen.
Die Erinnerung an Big Gus ging ihr zu Herzen.
Sein Caddy war sauber poliert. So sauber wie Joaquins Garage und sauberer als die meisten Motels, in denen sie als Teenager rumgefickt hatte. Der Einstellplatz neben dem Caddy war leer. Die Prinzessin machte ihr Auto mit dem Caddy
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