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Die Widmung: Roman (German Edition)

Die Widmung: Roman (German Edition)

Titel: Die Widmung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brunonia Barry
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wird, wenn sie sich wieder mit ihm einlässt«, entgegnete Zee.
    »Zumindest wissen wir, dass es nicht William war«, sagte Mattei.
    Zee warf ihr einen Blick zu, sagte aber nichts.

6
    Der Trauergottesdienst dauerte viel zu lange. Zee bekam mit, dass eine Menge Leute Reden hielten, aber sie konnte sich nicht auf die Texte konzentrieren. Sie ließ den Blick über die Menge schweifen.
    Der liebe William saß schweigend und offenbar durch Medikamente beruhigt in der ersten Kirchenbank.
    Zee wurde klar, dass Mattei und Michael beide mit ihrer Meinung über Zees Besuch der Beerdigung recht gehabt hatten, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Mattei hielt es für unprofessionell und riet ihr stark davon ab. Michael hatte ihr gar nichts geraten, sondern sie nur gefragt: Wozu soll das gut sein?
    Genau diese Frage stellte sie sich nun, als sie hier saß. Die Familie würde sie ganz sicher nicht sehen wollen. Vielleicht wären sie Jahre später, wenn sie an diesen Tag zurückdachten, sogar froh, dass Zee die letzte Ehre erwiesen hatte. Aber heute erinnerte sie alle nur daran, dass sie es nicht geschafft hatte, Lilly zu retten.
    Es gab noch einen zweiten Grund dafür, weshalb Zee gekommen war, wobei sie das weder Michael noch Mattei gegenüber zugegeben hatte. Sie wollte selbst überprüfen, ob Adam auftauchte oder nicht. Wenn ja, schön und gut. Wenn er wegblieb, würde es etwas völlig anderes heißen. Keinesfalls sollte er sich heute in die Nähe der Familie wagen. Aber wenn er Lilly aufgelauert und nachgestellt hatte, wie Zee immer noch glaubte, dann würde er sich wahrscheinlich nicht fernhalten können.
    Doch selbst wenn sie recht hatte, konnte sie nicht viel unternehmen. Lilly war von der Tobin Bridge in den Mystic River gesprungen. Es war Selbstmord, kein Mord.
    Adam kam nicht zur Beerdigung. Doch zu Zees Überraschung tauchten zwei Augenzeugen auf. Nicht die Frau, die unbedingt vor die Kamera wollte, mit der Zee vielleicht noch gerechnet hätte, sondern die andere Frau, von der Mautkasse auf der Brücke. Und der Mann in dem blauen Transporter, der der Moderatorin nur so widerwillig Auskunft gegeben hatte, war ebenfalls da.
    Als die Orgel das Ende der Messe einleitete, gab der Bestatter den Trägern das Zeichen, den Sarg zu heben, und die Gemeinde reihte sich nach und nach dahinter auf, erst die Familie, dann Bank um Bank die anderen Trauergäste.
    Als die Familie an ihr vorüberging, achtete Zee darauf, nur nicht Williams Aufmerksamkeit zu erregen. Was er auch empfinden mochte, wenn er sie sah, sie wollte es nicht noch schlimmer machen.
    Die Menge bewegte sich hinaus ins gleißende Sonnenlicht. Zee folgt ihr bis zu ihrem Auto. Sie sah den roten Pick-up erst, als er direkt vor ihr stand. Er parkte ordnungswidrig und blockierte die halbe Straße. Adam beobachtete die Sargträger und die Familie. Als Zee aufschaute, trafen sich ihre Blicke. Er sah sie kalt an. Dann trat er das Gaspedal durch und fuhr mit quietschenden Reifen los, so dass er eine meterlange Gummispur hinterließ.
    Zitternd sperrte Zee ihr Auto auf und setzte sich hinein. Sie steckte mitten in der Trauerprozession, bewegte sich mit ihr durch die Altstadt und um Peach’s Point zum West Shore Drive und zum Waterside Cemetery.
    Sie wollte am liebsten aus der Prozession ausscheren, direkt auf die Polizeiwache gehen und berichten, was sie gesehen hatte. Aber sie hatte das bereits mit Mattei durchdiskutiert. Lillys Tod war ein Selbstmord. Es war äußerst unwahrscheinlich, dass die Polizei irgendwelche Untersuchungen anstrengte. Und falls sie es taten und dann die Geschichte von Lillys Affäre mit Adam herauskam, würde es der Familie nur noch mehr wehtun, als es ihr bisher schon wehgetan hatte.
    »Lass es sein«, hatte Mattei ihr geraten.
    Als die anderen Autos rechts in den Friedhof abbogen, fuhr Zee geradeaus weiter und folgte den Schildern am West Shore Drive, die sie nach Salem dirigierten. Sie hatte schon zu lange gewartet. Sie musste zu Finch.
    Beide Knie des alten Mannes waren so versteift, dass jegliche Bewegung praktisch unmöglich schien. Auch die Arme wollten sich nicht bewegen, und so stand er am Fenster und blickte hinaus auf Maules Brunnen, beziehungsweise auf dessen Nachbau, der jetzt auf dem Anwesen seiner Cousine stand. Nachdem Das Haus mit den sieben Giebeln den Rang eines berühmten Romans erlangt hatte, war seine Cousine geradezu besessen davon gewesen, das Gebäude so herzurichten, wie es im Buch beschrieben wurde. Nein, nicht seine

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