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Die Wiedergeburt

Die Wiedergeburt

Titel: Die Wiedergeburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Melzer
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den Ersten Vampyr ein für allemal zu vernichten.
    »Sei vorsichtig, Gavril.«
    Mit einem letzten Blick wandte sie sich ab und lief weiter. Sie folgte Gavrils Rat und hielt sich vom Netherbow und der Stadt fern. Während der Abstand zwischen ihr, Lucian und dem Unendlichen wuchs, kam ihr ein Gedanke. Die Jäger waren nicht in ihrem Haus. Eine bessere Möglichkeit würde sich ihr womöglich nicht bieten, das Schwarze Kreuz an sich zu bringen. Sofern der Unendliche es nicht bei sich trägt.
     
    *
     
    Als Andrej seine Waffe abfeuerte, warf sich Lucian zur Seite. Er stieß gegen den Tisch, rollte sich darüber hinweg und sprang auf der anderen Seite wieder auf die Beine. Mit einem Ruck kippte er den Tisch um und ging hinter der massiven Holzplatte in Deckung. Andrej bewegte sich. Das Rascheln von Stoff und das leise Klappern seiner Absätze begleiteten seine Schritte, als er auf der anderen Seite des Tisches entlang streifte.
    Lucian kroch zu Robert, der am anderen Ende des Tisches kauerte und über die Kante hinwegspähte. »Bleib unten«, flüsterte Lucian. »Wenn sich eine Gelegenheit bietet, sieh zu, dass du rauskommst!« Er wollte ihm sagen, dass er Alexandra in Sicherheit bringen solle, doch Robert kam ihm zuvor.
    »Ich kümmere mich um die Jägerin«, sagte er leise. »Pass auf dich auf!«
    Lucian nickte. Er hätte gerne noch mehr gesagt, doch dazu blieb keine Zeit. Während er Andrejs Schritten lauschte und herauszufinden versuchte, wo er sich befand, beobachtete er, wie Robert sich langsam in Richtung Fenster zurückzog. Andrej blieb stehen. Zumindest hörte Lucian ihn nicht länger. Er löste seinen Blick von Robert und sah sich nach etwas um, was er als Waffe benutzen konnte. Vor dem Kamin stand ein Ständer mit Schürhaken, etwas Besseres würde er hier nicht finden. Geduckt schlich er näher und streckte die Hand danach aus. Da vernahm er ein Rumpeln und rollte sich auf den Rücken. Andrej war auf den Tisch gesprungen und blickte von der Kante auf Lucian herab. Die Doppelläufige zielte auf seine Brust. Lucian trat im selben Augenblick gegen den Tisch, in dem Andrej seine Waffe abfeuerte. Der Tisch geriet ins Wanken. Die Kugel schlug neben Lucians Kopf in den Teppich ein. Lucian sprang auf und stürzte sich über den Tisch hinweg auf Andrej, ehe dieser die andere Pistole aus seinem Gürtel ziehen konnte.
    »Lauf!«, rief er Robert zu, ehe er seinen Bruder zu Boden riss. Aus dem Augenwinkel sah er, wie Robert aus dem Zimmer stürmte. Jetzt musste er ihm nur noch genügend Zeit verschaffen.
    Andrej überwand seine Überraschung schnell. Er stieß Lucian von sich und schlug ihm die Faust ins Gesicht. Taumelnd stolperte Lucian zurück. Andrej hatte sich aufgesetzt und griff nach der Pistole an seinem Gürtel. Lucian sprang vor, doch diesmal war sein Zwilling auf den Angriff vorbereitet und ließ ihn mit einer ruckartigen Drehung seines Oberkörpers ins Leere laufen. Er schlug auf dem Boden auf, rollte sich ab und kam hinter Andrej wieder auf die Beine. Sein Bruder war ebenfalls aufgesprungen und hatte die Waffe gezogen. Lucian trat danach und traf Andrej am Handgelenk. Die Waffe wurde ihm aus der Hand gerissen, fiel zu Boden und rutschte über den Teppich. Lucian hechtete danach. Er spürte, wie Andrej nach ihm griff und ihn aufzuhalten versuchte, konnte ihm aber ausweichen. Krachend schlug er auf den Fußboden und tastete nach der Pistole. Seine Finger schlossen sich um die Waffe. Andrej bekam ihn zu fassen und riss ihn zurück, doch Lucian hatte die Pistole. Er spannte den Hahn, warf sich herum und zielte. Sein Bruder beugte sich vor und wollte ihm die Waffe aus der Hand schlagen, doch er war zu langsam. Donnernd löste sich der Schuss. Pulverdampf stieg in die Luft und verwehrte ihm einen Moment die Sicht auf Andrej. Als sich die kleine Rauchwolke jedoch legte, sah Lucian, wie sein Bruder zurückfuhr und sich überrascht an die Brust griff. Entsetzen erfüllte seinen Blick. Ohne ihn aus den Augen zu lassen, stand Lucian auf. Geduckt und bereit, jederzeit anzugreifen, wartete er darauf, dass Andrej zu Staub zerfiel, so wie es auch damals in der Kapelle von Rosslyn geschehen war. Doch seine Konturen veränderten sich nicht, begannen nicht zu verschwimmen und lösten sich auch nicht auf. Der Schrecken in seinen Zügen wich Verwunderung. Er tastete mit den Fingerspitzen nach der Einschusswunde. Ohne eine Miene zu verziehen, schob er den Finger tiefer. Einen Wimpernschlag später zog er die Silberkugel aus dem

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